Montag, 31. August 2015

Viel nackte Haut und ein geringer Akkustatus

Es war wieder Sonntag und damit natürlich Zeit für hochkarätiges Bildungsfernsehen vom RTL. Ich war schon wieder vollends gespannt, was für abenteuerliche Geschichten Ingo, Beate und Co. diese Woche erleben würden. Sollte Ingo am Ende mal etwas anderes tragen als Jogginghosen? Würden Beate und ihre Mutter irgendwo noch hässlichere Klamotten auftreiben können, als beim letzten Mal? Und würden es Silvia und ihr Windhund Fleur endlich schaffen, gemeinsam auf einem Cabriositz Platz zu nehmen? Aber meine Erwartungen sollten um einiges übertroffen werden. Aber starten wir am Anfang.
Es geht zu Michael in die entzückende Eiffel. Der hatte sich ja das Ledergesicht Silvia und die etwas zurückgebliebene Rebecca in sein Haus eingeladen. Während Michael Frühstück macht, sehen wir der galanten Ganzheitskosmetikerin Rebecca dabei zu, wie sie sich die Wimpern tuscht. Ui! Wie aufregend. Dann kommt die Solarium-süchtige Silvia (der war wieder von mir!) angeschwebt und alle zusammen haben ein vorzügliches Frühstück. Silvia übertreibt es mit dem Schleimen ein wenig und lobt das wundervolle Frühstück in den Himmel und vernascht dann in 70er-Jahre-Pornosternchen-Manier einen Käsespieß mit Mandarine. Danach leckt sie sich noch lasziv die Finger ab. Schon ein bisschen eklig. Dann fragt sie Michael, ob er denn bei Rebecca im Zimmer übernachtet hat (sie müsste ja wegen ihrem  „Fleurchen“ in einer Pension übernachten). Als er dies verneint, stellt sie fest, dass die Chancen dann ja noch 50/50 stehen. Michaels Mutter Maria, ist ja nicht so richtig gut auf das Knautschgesicht zu sprechen und erklärt im nachfolgenden Interview, dass sie das nicht gut fand, dass Silvia das so offen sowas gefragt hat. Das macht man doch nicht! Erst Recht nicht, wenn die Mutter mit am Tisch sitzt. So sieht’s mal aus!
Danach will Michael den Polen reinigen. Wat? Den Polen?! Ach nein, den Pool. Na dann ist ja gut. Nuschelt ein bisschen, der Gute. Die Mädels können sich derweil im Garten sonnen. Schlauchboot-Lippe Silvia erklärt sogleich, dass sie ihren Bikini eingepackt hat. War ja zu erwarten… Mal sehen, ob der Rest von ihrem Körper genauso zerknittert ist, wie das Gesicht.
Aber erstmal geht’s ab ins Romantische Rheinland zu Ingo. Der trottet mit seinen beiden Schmuckstücken von Eltern geradewegs in einen Beauty-Salon, um sich auftunen zu lassen. Papa Lutz stellt fest, dass sein Sohnemann etwas verwildert aussieht, so wie Robinson Crusoe. Naja, ich sag mal so, wenn das jetzt das größte Problem wäre… Aber gut. Die Kosmetikerin gönnt dem Zuschauer einen Moment der Entspannung für die Augen, als sie Ingo erstmal ein Handtuch über das ganze Gesicht legt. Danke dafür! Leider ist diese Freude nur von kurzer Dauer, denn wenige Sekunden müssen wir mit ansehen, wie die nette Kosmetikern Ingo die (Obacht!) mitgebrachten Mitesser unter einer LUPE! entfernt.  Uäh! Wie viel Ekel müssen wir denn heute noch ertragen? Danach geht’s Ingos Fettlöckchen auf dem Kopf an den Kragen. Okay, das sieht wirklich besser aus, als vorher. Aber ich sag mal, wenn du nem Nacktmull einen Pradamantel anziehst, bleibt es dennoch ein Nacktmull (bitte mal googeln, ganz wunderschöne Tiere…)
Nach dieser krassen Typ-Veränderung dürfen natürlich auch neue Klamotten nicht fehlen. Für die „optimale Optik“ wackeln die drei in ein Fachgeschäft für (RTL, I love you) „optimale Obertrikotagen“. Dort erklärt Lutz gleich mal, dass der Sohnemann ruhig mal ne Signalfarbe tragen sollte, da die Männer im Tierreich ja auch immer die Schillernden und Schönen sind. Dazu vergleicht er seinen Sohn gekonnt mit einem rotarschigen Pavian. Die Ausbeute sind dann zwei T-Shirts (eins in Signalfarbe). Hallo? Haben die vergessen, dass der Junge nur drei lange und eine kurze Jogginghose im Schrank hat? Die hätten dem lieber mal ne ordentliche Hose kaufen sollen. Aber werde ich gefragt? Nein, natürlich nicht.
Bei „Low-Battery-Lothar“ gibt’s auch grad Frühstück. Das ist in etwa so spannend, wie Gras beim Wachsen zuzusehen. Margit vom fröhlichen Vogelberg erklärt, dass sie gerne alleine ist. Hä? Wieso macht sie dann bei „Schwiegertochter  gesucht“ mit. Ah, die Antwort, ist, dass sie gerne alleine ist, manchmal aber nicht. Achso, also soll Lothar immer mal da sein, wenn sie ihn braucht. Und ansonsten wird er im Kleiderschrank zwischengelagert, oder was?
Nach dem Frühstück will Lothar seinen Angebeteten seine Hühner zeigen und wälzt das Aufräumen des Tisches auf seine Mutter ab. Macht sie auch, aber erst nachdem sie den RTL-Zuschauern erklärt hat, dass sie vorher noch dringend aufs Klo muss. Ähm, ja…
Es geht ab zu Beate ins beschauliche Bayern, wo sich ja letzte Woche das Gruselquartett des Grauens unter dem Garagenvordach zusammengefunden hat, dort eine Woche ausgeharrt hat, um nun Beate endlich kennenlernen zu dürfen. Den ersten, den sich Beate ins Wohnzimmer hupt, ist Discjockey Stefan. Er ist gelernter Bäcker und hat deshalb gleich mal nen schön verkohlten Schokokuchen als Geschenk mitgebracht. Sein Traum ist es, einmal in einer Großdisco aufzulegen. Aha. Leider konnte ich kein Bild von Stefan finden, aber wer ihn sieht, der kommt sofort darauf, dass dieser Mann eine absolute Stimmungskanone sein muss. Der nächste ist Nadelholz-Schenker Michel. Der proppere Kurzhaarträger ist zwar erst 26 Jahre, aber ein ganzer Kerl (sagt er). Wir werden das beobachten.
Bei Michael aalen sich derweil die beiden Blondies auf quietschenden Klappliegen. Überraschenderweise sieht der Body von Ledergesicht Silvia erstaunlich gut aus. Passt also nur das Gesicht nicht dazu. Naja. Als Michael um Erlaubnis bittet, sich (in seinem eigenen Garten) neben die beiden setzen zu dürfen, genießen alle drei eine kühle Limonade. Dummerweise passiert Silvia ein Missgeschick und ihr tropft Limonade über ihre mit einem Bikini-Oberteil bedeckten Brüste. Huch, wie konnte das denn passieren? Sowas Dummes. Silvias Kommentar: Shit happens. Als Michael dann fragt, ob den beiden seine Butze zusagt, ist Rebecca natürlich total begeistert. Silvia, ganz Luxus-Lady, findet es auch nett, hätte aber gerne noch ne Sauna. Dann würde sie auch mal wiederkommen. Achso. Is klar. Rebecca würde sich am liebsten sofort verloben, fragt was der Michi so im Allgemeinen vom Verloben hält. Findet er gut. Rebecca schmilzt dahin…
Bei Lothar passiert…. Eigentlich nichts. Der Mann mit einer verbleibenden Akkulaufzeit von 10% füttert mit seinen beiden Süßen Hühner. Joa.
Schnell weiter zu Beate. Die muss ja noch zwei Männer kennenlernen. Der dritte im Bunde ist mein absolutes Highlight. Ingo trägt eine feuerwehrrote Funktionsjacke Marke Aldi und dazu kratertiefe Augenringe, gekrönt mit einem Veilchen. Woher er das hat, will er Beate und ihrer Familie nicht erzählen. Ist nichts Besonderes. 2 Sekunden später erzählt er das dann lieber den RTL-Zuschauern: Er hat sich todesmutig dazwischen geschmissen, als „ein Mann probiert seine Freundin oder Freund zu schlagen“. Ah ja. Das Opfer war also nicht klar als Mann oder Frau zu definieren. Naja, vielleicht war der Ingo auch einfach zu beschäftigt, den Mann vom Probieren abzuhalten. Sollte die Geschichte stimmen, Hut ab! Aber warum er das nicht Beate und ihren Eltern erzählt ist mir schleierhaft. Beate akzeptiert das total, dass er das nicht erzählen möchte. 3 Sekunden später im Interview erzählt sie, dass sie das sehr gestört hat, dass der Ingo das nicht erzählt hat. Sogar abgestoßen hat sie das. Sie sei ja schließlich ein ehrlicher Mensch und mag es nicht, wenn man ihr nicht die Wahrheit sagt. Aha, merkste selber, ne?
Dann kommt noch der markante Michael, der ja schon letztes Jahr auf Bali um Beates Gunst geworben hat, sich aber leider gegen den Zärtlichen Zeitschriftenzusteller Thomas nicht durchsetzen konnte. Da versucht er es doch einfach dieses Jahr nochmal. Aufgrund des Höhenunterschiedes von ihm zu Beate glaubt er diese die ganze Zeit anschreien zu müssen.
Michel sieht Stefan als stärkste Konkurrenz, da er ja auch ganz schick und männlich aussieht. Ah ja. Absolut männlich so ein blondgefärbter Monchichi mit Weste. Dann versuchen sich alle mit der Baller-Bowle von Beate und Irene die anderen schön zu saufen.
Bei Low-Battery-Lothar kristallisiert sich langsam eine Favoritin heraus. Während Margit Runde um Runde im parkeigenen Wasserbassin inklusive Blättern ihre Caprihosen-gewandeten Stelzen bewegt, stehen Lothar und Johanna fassungslos daneben. Wie mutig die Margit ist, barfuß in ein Becken mit Wasser zu gehen, das wäre ja nichts für die beiden. Beim anschließenden Gespräch auf der Bank fragt Margit die anderen beiden nach Sport. Lothar hat mal Billard gespielt und Tischtennis, aber jetzt nicht mehr. Johanna liebt Fußball ein bisschen, aber nur im Fernsehen, nicht so selbst machen. Margit schneidet das Thema Reisen an. Sie selbst will in zwei Jahren eine Weltreise machen. Lothar hat Urlaub, wenn er bei sich zu Hause ist. Verreisen brauch man da nicht. Johanna ist früher mal verreist, aber heute nicht mehr. Schnarch! Große Quizfrage: Für wen entscheidet sich Lothar wohl am Ende?
Ingo wird nicht nur äußerlich „hübsch“ gemacht, er kriegt auch noch von seiner Mutter einen Kniggekurs, weil sie da voll die Koryphäe auf dem Gebiet ist (man wird also zur Koryphäe, indem man sich einen Wikipedia-Artikel ausdruckt und den vorliest? Hotz! Dann bin ich Koryphäe auf mindestens dreißig verschiedenen Gebieten). Sie scheint auch ein neues Wort gelernt zu haben: Regelrecht. Das benutzt sie in einem Drei-Minuten-Beitrag ganze neun Mal. Mein Lieblingssatz dabei ist regelrecht: „Wir werden dich jetzt gleich mal  paar Regeln, Benimmregeln. Was regelrecht so in Polen als Abergläube, abergläubische is. So regelrecht, wenn man an der Wohnungstüre is.“ Okay, sind keine richtigen Sätze, aber ich konnte regelrecht keine vollständigen Sätze in diesem Beitrag finden.
Wieder bei Beate werden die vier Superschnuckel auf die Zimmer im Haus verteilt. Vorher müssen sie sich jedoch im Flur anstellen und Irene stellt jedem einzelnd die Frage, ob er hier übernachten möchte. Da sie dicht beieinander stehen, haben alle die Frage schon beim ersten Mal verstanden, aber sei’s drum. Alle wollen natürlich, obwohl ihre Gesichter eine andere Sprache sprechen und sie ganz schön lange zögern, bis sie mit Ja antworten. Alle werden mit Bettwäsche und Handtüchern ausgestattet und auf die Zimmer verteilt. Michel nimmt gleich wieder Reißaus, weil er nicht  mit der Konkurrenz unter einem Dach schlafen will und geht stattdessen ins Hotel.
Silvia fällt bei Mama Maria mal wieder in Ungnade, weil sie sagt, dass sie nicht backen kann. Aber dafür ganz toll kochen. Maria ganz trocken: Wer lesen und schreiben kann, kann auch backen. Wozu man beim Backen schreiben muss, ist mir ein Rätsel, aber naja. Dann der nächste Knüller: Sie hat auch noch eine Putzfrau! Schließlich ist ihr Beruf ja nicht Putzfrau, sondern Grafikdesignerin. So! Dreimal dürft ihr raten, wie das bei der 85-jährigen Maria ankommt…
Bei Lothar passiert mal wieder so gut wie nichts. Er zeigt Margit seine Kaninchen und die Babyküken. Eines davon streichelt Margit fast zu Tode, während Lothar versucht ihr was zu erzählen. Da sein Akku aber nur noch auf 5% läuft, widmet sie sich ausschließlich dem Küken und hört das monotone Geseier von Lothar gar nicht.
Bei Michael verputzen alle zum Kaffee die leckeren Waffeln, die Rebecca gebacken hat (Silvia ist ja zu doof dazu). Aber was sie kann, ist, diese lasziv zwischen ihre Schlauchboot-Lippen quetschen. Man hat das Gefühl, als kriege sie vom Genuss der Waffeln gleich einen Orgasmus. Nützt aber alles nichts. Die Alte muss nach Hause fahren. Michael ist wohl nicht so richtig auf ihr Gehabe abgefahren. Silvia geht und Rebecca grinst grenzdebil.
Das schönste Schmankerl hat sich RTL bis zum Schluss aufgehoben: Es geht nochmal zu Ingo ins Romantische Rheinland. Sofort wird man geblendet von der unbändigen Schönheit von Ingos Eltern. Die sitzen nämlich leichtbekleidet im Schlafzimmer, während sich Ingo im Bad die Zähne putzt. Lutz trägt nur ne kurze Hose (genau wie sein Sohnemann) und Mutter „Stups“ hüllt ihren Astralkörper in ein T-Shirt. Ich füge mal ein Bild an, damit ihr euch den Horror ohne Klamotten vorstellen könnt…  Interessanterweise haben die Eltern ne Kühltruhe im Schlafzimmer. Aus dieser zaubert Lutz mal drei Eis heraus, weil es ja voll warm ist. Dann sitzen die drei Drumseln auf der Bettkante und essen ihr Eis. Lutz schlussfolgert natürlich total richtig, dass Eis kühlt und ballert sich sein Schokoeis in der Waffel gleich mal an die Stirn zum Abkühlen. Ich hoffe, dass er sich später nicht fragt, wie wohl die Schokolade an seine Stirn gekommen ist… Ihm fällt auf, dass er ja nun, wenn er und Ingo auf Polenreise gehen, ja seine Ilse längere Zeit nicht sieht. Da knutscht er doch schon mal mit seiner Birgit vor. Ingo sieht peinlich berührt weg und der Zuschauer ekelt sich.
Sie brauchen Birgit auch nicht jeden Tag anrufen nur regelrecht, wenn sie angekommen sind. Ach, Birgit. Du wirst mir die nächsten Wochen sehr fehlen.

Dafür kommt nächste Woche endlich meine Lieblingskandidatin: Postkartenmodell Svenja! Und schon die Vorschau verspricht grandioses. Svenja hat Bettwäsche von diesem Glöckner und verliebt sich schnell, wenn sie nen Crush hat… 

Montag, 24. August 2015

Auf der Suche nach der polnischen Schwiegertochter

Es ist wieder soweit. Mein Leben hat wieder einen Sinn, denn es läuft ab heute die neue Staffel von „Schwiegertochter gesucht“. Und ich kann euch nach dem Genuss der ersten Folge prognostizieren, dass es wieder eine Highlight-Staffel werden wird. Nicht nur gute alte Bekannte wie Ingo und Beate sind wieder am Start, sondern auch mein All-Time-Favorit aus der letzten Staffel: Postkartenmodell Svenja.
Auch der Alliterationsexperte kann nach einer (zu) langen Pause wieder aus den Vollen schöpfen und stellt dies auch in dieser Staffel wieder gnadenlos unter Beweis. Ich möchte sogar sagen, er hat noch eine Schippe drauf gelegt, aber dazu später mehr.
Der erste Kandidat Michael wirkt, sehr zur Verwunderung des Zuschauers, total normal. Da kann doch irgendwas nicht stimmen. Aber erstmal abwarten. Nachdem er mit seiner Mutter den vorformulierten Dialog von RTL aufgesagt hat, begutachtet er seine Liebesanwärterinnen. Er sucht sich zwei schmucke Blondinen aus, von denen eine ihm besonders gefällt: Silvia. Blond, schlank, keine Falte im Gesicht. Dat is nach Michaels Geschmack. Wer Silvia später in „live“ sieht, dem wird klar, dass sie wohl ein Foto ihrer Tochter geschickt haben muss. Aber dazu später mehr.
Es geht ins herrliche Hessen zum häuslichen Hühnerzüchter Holger, äh Lothar. Sorry, war grad so drin. Der Lothar ist 55 Jahre und seit 20 Jahren alleine. Das liegt mit Sicherheit nicht an seiner aufschäumenden Persönlichkeit, mit der er jedes ADHS-kranke Kind sofort in den Schlaf labern könnte. Überraschenderweise entscheidet er sich für beide Frauen, die ihm geschrieben haben. Da hat man ja dann auch ne Auswahl. Das muss ja schon gerne sein.
Es geht zu Langzeitkandidat Ingo. Der feinfühlige Fantasyautor ist schon zum dritten Mal dabei und sucht wieder einmal mit seinen beiden Prachtexemplaren von Eltern nach der Einen. Der vorangeschobene Rückblick zeigt noch einmal die Highlights seiner letzten Versuche und ich kann mich vor Lachen kaum noch halten. Allein deshalb hat es sich gelohnt, diese Folge zu schauen.
Wieder bei Michael in der entzückenden Eiffel bereitet dieser für seine Herzdamen allerlei deftige Grillspeisen vor, bevor er seine erste Dame vom örtlichen Omnibus abholt. Spätestens jetzt wird klar, dass das Foto von Silvia einige Jahre alt gewesen sein muss, denn sie sieht aus wie die ältere, schlecht operierte Schwester von Claudia Effenberg. Als Michael ihr dann auch noch erzählt, dass er noch eine weitere Frau eingeladen hat, wird sie etwas ungehalten und fragt, ob er von allen guten Geistern verlassen sei. Er nur ganz cool: Konkurrenz belebt das Geschäft. Bäm! In dein trotz-Operationen-faltiges Gesicht, Silvia. Danach versucht sie noch ganz elegant mit ihrem schnittigen Windhund Fleur in Michaels schwarzes BMW-Cabrio einzusteigen. Klappt leider nur so semi-optimal. Sie lässt den Hund zuerst einsteigen und der macht es sich natürlich prompt auf dem Beifahrersitz bequem, auf dem eigentlich auch noch Grusel-Gesicht Silvia sitzen soll. Die schafft es dann nach einer Ewigkeit mit ihrem wuchtigen Wau-Wau (der war von mir!) auf dem Schoß im Auto Platz zu nehmen.
Die zweite Kandidatin ist beim Anblick des stattlichen Schmuckblumenträgers völlig aus dem Häuschen. Auch bei Michael fliegen erste Funken. Da macht Silvia erstmal ein schmollendes Duckface. Man, sieht die doof aus. Naja, Hauptsache die Figur stimmt, nicht wahr, Michael?
Derweil versucht Lothar im herrlichen Hessen einen Duschvorhang in seinem wunderschönen, pistaziengrün-gekachelten Bad anzubringen. Ich frage mich, wie die da vorher, ohne Duschvorhang geduscht haben? Wahrscheinlich gar nicht. Da wird bestimmt nur einmal in der Woche gebadet. Auf jeden Fall meint Lothar er wäre „handlich“ begabt, was ich ihm auch glaube. HandWERKlich sieht es da eher düster aus. Beim Aufhängen quakt seine Mutter ständig kluge Ratschlage dazwischen und trotzdem schafft es Lothar nicht den Vorhang gerade anzubringen. Naja, zumindest hat er „handlich“ was drauf.
Ingo kocht derweil im romantischen Rheinland wat Leckeres zu Essen für sich und Papa Lutz. Der hat eine ganz zündende Idee. Sein Opa kam aus Polen und hat im Rheinland seine Frau kennengelernt. Schlau, wie Lutz nun mal ohne Frage ist, meint er, dass das dann ja auch umgekehrt klappen könnte. Also dass der Ingo seine neue Ische in Polen kennenlernen wird. Logisch.
Im herrlichen Hessen hastet derweil Hühnerwirt Holger, äh Lothar (sorry!) zum Bahnhof, um seine Trulla abzuholen. RTL hat dabei leider die Zeitlupenfunktion angemacht, denn von Hasten ist bei Lothar nichts zu erkennen. Dann entsteigt die junggebliebene (naja) Johanna dem Zug und wird sogleich, nach einem zaghaften Händeschütteln, gefühlte drei Stunden von dem gefühlvollen Geflügelzüchter umarmt. RTL meint, sie genießt das, aber da sie weder einen, geschweige denn beide Arme um ihn legt, sehe ich das etwas anders.
Am Hof angekommen, schleicht sich auch schon die nächste Bewerberin in ihrem kompakten Kleinwagen an den schnuckeligen Hühnerwirt heran. Ihm entsteigt Montagehelferin Margit, die sich selbst aber lieber Fee nennt (?), aus dem fröhlichen Vogelberg. Die beiden umarmen sich, als hätten sie sich nach Kriegsende 1945 das erste Mal wiedergesehen und die Kamera fängt die bewegenden Bilder ein, indem sie Margits sexy Rücken zeigt, auf dem sich neben Speckrollen auch ihr wunderschöner BH abzeichnet. Dann haut sie gleich noch nen Knaller raus, als sie Johanna vorgestellt wird und fragt, ob das Lothars Mutter sei. Geil! Margit ist jetzt  schon eine meiner Lieblingskandidatinnen.
Es geht zu Hobbydichterin Beate. Nachdem es die letzten sieben Jahre nicht geklappt hat, setzt RTL dieses Jahr auf Masse statt Klasse (obwohl…) Die Alte darf doch tatsächlich vier Männer dieses Jahr demütigen. Und was für Prachtexemplare, einer schöner als der nächste. Da wären Volkswirt Michel aus Bayern, Schnallenschuhträger Stefan, der markante Michael aus Niedersachen (der war übrigens schon letztes Jahr auf Bali dabei, hat Beate aber verschmäht, und sich für den zärtlichen Zeitschriftenzusteller Thomas entschieden) und der sportliche Blondschopf Ingo, der aussieht, als hätte er die letzten vier Nächte nicht geschlafen. Ein absolutes Traumquartett, das für jede Geisterbahn ein Gewinn wäre.
Michaels Schnallen lernen jetzt erstmal seine Mama Maria kennen. Rebekka hat ne Orchidee dabei. Die kosmopolitische Silvia ECHTEN Ahornsirup aus New York. Wow! Kann sie bloß bei Mama Maria nicht mit punkten. Die findet, dass man mit ner Blume nie was falsch machen kann. Aber wenn die Silvia das gut findet. Ihr gefällt’s jedenfalls nicht. Oh, oh. Es folgt mein persönlicher Lieblingssatz der heutigen Folge: „Bei rotem Rebensaft verputzen alle die leckeren Fleischerzeugnisse vom heißen Holzkohlegrill und Mutter Marias Spezialität aus eiergelben Erdäpfeln.“ Was?! Das hat der Alliterationsexperte sich aber ein bisschen viel Koks die Nase hochgezogen.
Wieder bei Ingo will Lutz seinem Sohn mit einem Sprachprogramm Polnisch beibringen, denn es ist ja nicht schlecht, wenn „man denen ihre Sprache wat kann“. Richtig Lutz. Das ist auch wichtiger, als seine eigene Sprache richtig zu können, da stimme ich dir vollkommen zu. Dann kommt Mama Birgit (genannt „Stups“) nach Hause getrampelt und will mal gleich, nachdem die Männer ihren Plan erklärt haben, sehen, was der Ingo so Fesches im Schrank hat. Denn man weiß ja nicht, was die Mädels „da hinten“ (Zitat Lutz) so für Ansprüche stellen. Hoffentlich keine hohen, denn die Auswahl in Ingos Kleiderschrank beschränkt sich auf drei graue T-Shirts und drei schicke Jogginghosen. Da müssen ihn seine Eltern, so als Modeikonen, mal vernünftig beraten.
Vera überbringt Beate die frohe Botschaft, dass sie dieses Mal keine Briefe, sondern gleich die Kerle mitgebracht hat. Daraufhin ist Beate etwas baff und hat Wortfindungsstörungen, aber das ist ja nichts, was nicht ein Schluck von ihrer allseits beliebten Knall-Bowle wieder beheben kann.
Es ergibt sich ein kleines Problem bei der Übernachtung in Lothars Schlafgemach. Er hat ein Zimmer mit einem Bett und einem Schlafsofa hergerichtet. Johanna findet’s gut, nur Margit ist nicht so angetan. Sie kann auf einem Sofa nicht schlafen, weil sie sehr unruhig schläft und sich ständig umdreht. Da würde sie nur vom Sofa fallen. Ähm, ja. Da war ja auch noch ein Bett. Aber okay. Wer nicht will, der hat schon. Fährt sie halt in ein Hotel.  
Nächster Schlag für Leder-Gesicht Silvia. Michael präsentiert ihr und Rebekka das Schlafzimmer und Silvia klärt gleich mal bei ihrer Konkurrentin ab, dass ihr toller Hund bei ihr im Bett schläft. Da hat sie die Rechnung aber ohne Michael gemacht. Dessen Hund Lola ist sehr dominant und duldet keine anderen Hunde im Haus. Daraufhin bittet er Silvia in einem Hotel zu übernachten. Tja, das war’s dann erstmal mit dem Anbandeln. Dafür kuschelt sie sich im Hotelbett an ihr „Fleurchen“ und sinniert darüber, ob sich Rebekka und Michael wohl das Bad teilen. Klar, die schieben gleich am nächsten Morgen ne Nummer unter der Dusche, Silvia. Dein Pech, dass du nur mit nem Hundearsch im Gesicht aufwachst.

Und da war die erste Folge auch schon wieder vorbei. Doch auch die Vorschau auf die nächste Woche verspricht wieder ein Highlight nach dem anderen. Hoffentlich hat Postkartenmodell Svenja (die Alte aus der letzten Staffel mit dem Haltungsschaden und den Freunden in Japan) endlich ihren großen Auftritt. 

Dienstag, 18. August 2015

"Die Ödnis-Welle aus Hollywood" oder "Wie ich im Kinosessel langsam dahinvegetiere"

Stellt euch vor, ihr kommt jeden Abend von der Arbeit nach Hause und euer Partner/eure Partnerin ist so liebevoll und kocht euch jeden Abend ein Abendessen. Da freut man sich, ist ja klar. Aber wenn er oder sie jeden Abend das gleiche kocht, wird es nach einiger Zeit langweilig. Stellt euch vor, es gibt jeden Abend Nudeln mit Soße. Die ganze Woche, den ganzen Monat, das ganze Jahr. Ab und zu wird mal die Nudelsorte gewechselt, und auch die Soße variiert von Zeit zu Zeit, aber es ist und bleibt das gleiche Essen. Wenn ihr dann mal anmerkt, dass man doch auch mal etwas anderes kochen könnte, antwortet euer Partner/eure Partnerin: Ja, könnte man, aber Nudeln schmecken doch gut und sind günstig, warum sollen wir denn an etwas, das so gut funktioniert, etwas ändern? 
Genauso geht es mir (und nicht nur mir) mit dem Kino seit geraumer Zeit. Wer mich kennt, weiß, dass ich gerne Filme schaue. Die über 500 DVDs bei mir zu Hause beweisen dies. Aber seit einigen Jahren macht sich ein Trend breit, der mich als Cineast ziemlich ernüchtert und nicht zuletzt böse macht: Der Remake-Reboot-Prequel-Sequel-Wahnsinn in Hollywood. Für diejenigen von euch, die mit diesen Begriffen nichts anfangen können, erkläre ich sie kurz. Das Remake dürfte vielen bekannt sein. Ein Film wird mit den gleichen Figuren und den gleichen Geschichten noch einmal neu gedreht, z.B. Psycho oder Poltergeist. Ein Reboot ist ähnlich, nur wird hier die Story verändert (derzeit seeeeeehr beliebt in Hollywood), z.B. Spiderman, Batman, Superman… Ein Prequel und ein Sequel drehen sich immer um einen Hauptfilm. Wenn von diesem ausgehend die Fortsetzung in der Vergangenheit des Hauptfilmes spielt, nennt man es Prequel und anders herum natürlich, wenn es in der Zukunft spielt, ein Sequel.
Nun sind diese Begriffe scheinbar in die heilige Bibel des Filmemachens in Hollywood aufgenommen worden, denn aus diesen Kategorien speisen sich 99% der letzen und auch kommenden Filme aus der Traumfabrik. Ich habe bei Facebook eine Movie-Seite abonniert und dort erfahre ich jeden Tag von der Ideenlosigkeit der Regisseure und vor allem Produzenten in Hollywood. Tag ein, Tag aus, erscheinen dort Nachrichten zu Prequels, Sequels und Reboots von Filmen, die ich echt langsam nicht mehr sehen kann. Ganz vorne mit dabei sind die Superhelden-Filme. Ich verfluche mittlerweile alle Comiczeichner, dass sie so viele Helden erschaffen und durch so viele Abenteuer haben laufen lassen, dass es für Filme für die nächsten dreißig Jahre reicht. Ich habe vor kurzem „The Avengers 2“ gesehen. Ich kann nicht verstehen, warum dieser Film so erfolgreich ist. Es beginnt in der ersten Minute mit irgendwelchem Rumgeballer von Soldaten, denen die Avengers dann auf’s Maul hauen. Ich verstand überhaupt nicht, was da gerade los war. Hätte ich mir zum Verständnis vorher noch einmal den ersten Teil ansehen müssen? Nach kurzer Zeit wurde klar, dass sie irgendwas suchen. Ah, gefunden. Dann kommt das Böse und will alles zerstören, die Avengers finden zwei neue Leute mit tollen Fähigkeiten, bündeln ihre Macht und retten die Menschen. Ach ja, ne Liebesgeschichte gibt’s natürlich auch noch. Das ganze garniert mit einem Übermaß an CGI-Technik und der neue Blockbuster ist fertig. Gut, kann man sich mal angucken, aber hat ungefähr genauso viel Gehalt wie ein Buttertoast von Aldi. Ach ja, noch eine Cineasten-Vokabel: CGI. CGI ist die Computertechnik, mit der Effekte, Figuren oder auch ganze Landschaften per Computer erschaffen werden. Die Schauspieler drehen dann vor einem sogenannten Green-Screen, in den dann nachher das Bild digital eingefügt wird. Punktuell eingesetzt kann man das durchaus verkraften, aber man kann es auch deutlich übertreiben, siehe die „Der Hobbit“-Triologie. Nach den wirklich gelungen „Herr der Ringe“-Verfilmungen, musste man natürlich auch noch die Vorgeschichte „Der kleine Hobbit“ verfilmen. Nachdem man Peter Jackson endlich genug Geld angeboten hatte, erbarmte er sich, auch diese Spektakel in Mittelerde zu verfilmen. Moment, Spektakel? Ach nee, dass suggerieren ja nur die Filme, das Buch ist ja nochmal ne ganz andere Nummer. Da ist von Spektakel nämlich weit und breit nichts zu sehen. Ich frage mich wirklich, wie geldgeil man sein kann, wenn man ein ca. 140 Seiten Buch in drei Filme aufteilt?! So ein riesiger Schwachsinn! Lieblos adaptiert, kann man ca. neun Stunden lang zusehen, wie Bilbo (der kleine Hobbit) mit den Zwergen und Gandalf zu einem Berg läuft um das rechtmäßige Eigentum der Zwerge von einem Drachen zurückzuverlangen. Zur Rechtfertigung von drei Teilen erfindet man dann nochmal eben eine Liebesgeschichte zwischen einem Zwerg und einer Elbin hinzu, schmeißt eine Riesenportion CGI hinzu und bläst einen Kampf gegen Ende der Geschichte zu einer epischen Schlacht auf, bei der ich immer noch das fünfte Heer aus dem namensgebenden Titel „Die Schlacht der fünf Heere“ suche. Konnte ich bis jetzt nicht finden. Naja, dafür gibt es seelenloses CGI-Geballer, auch toll.
Etwas unnötig zu verlängern, ist leider seit der Teilung des letzten Harry Potter Films total in Mode gekommen. Da die Harry Potter Bücher aber zu meinen Lieblingsbüchern gehören, kann ich es hier noch sehr gut verkraften. Die Produzenten sagten ja auch, dass sie es nur wegen der Story getan haben, weil die Komplexität der Geschichte es einfach verlangte. Mag sein, aber da blinkte bestimmt trotzdem das ein oder andere Dollarzeichen in den Augen der Produzenten. Aber da das ja so gut funktioniert hat, haben sich das andere Produzenten gleich mal zum Vorbild genommen, um noch mehr Kohle aus ihrem eigene Franchises (ein mediales Werk, z.B. Buch oder Film, wird zu einer Marke) zu scheffeln. So durften wir uns über eine Zweiteilung des letzten Teils der Twilight Saga und der Tribute von Panem freuen. Das ganze gipfelte, wie schon erwähnt, in der Dreiteilung des kleinen Hobbits. Und im nächsten Jahr erwartet uns der absolute Supergau dieser Geldmacherei. Da erscheint nämlich der erste Teil der neuen Harry Potter Triologie. Aber nein, es handelt sich nicht um neue Abenteuer von Harry, Hermine und Ron. Weit gefehlt. Es wird ein fiktives Schulbuch über magische Kreaturen verfilmt, dass J.K. Rowling vor einigen Jahren herausgebracht hat. Ein Sachbuch?! Das ist ja wohl der Gipfel des Blödsinns! Da sollte sich die liebe Frau Rowling lieber mal an ihren Schreibtisch setzen und das schon lange versprochene Harry Potter Lexikon auf den Markt bringen. Aber bitte nicht verfilmen!
Den Reboot-Vogel abschießen tut übrigens Spiderman. 2002 erschien der erste Kinofilm mit Tobey Maguire in der Hauptrolle. Nett, konnte man sich gut angucken. Zwei Sequels erschienen 2004 und 2007. Soweit, so gut. Doch schon 2012 rebootete man den Spinnenmann und stülpte das Kostüm einem Neuen über, der auch 2014 seine Fortsetzung bekam. Aber damit ist es ja noch nicht vorbei: 2017 soll ein erneutes Reboot erscheinen, natürlich wieder mit einem neuen Spiderman. Dazu fällt mir eigentlich nicht mehr ein, außer einem verächtlichen Kopfschütteln.
Aber auch andere Filme erhalten in den nächsten Monaten und Jahren ihre Prequels, Sequels und Reboots. So erwartet uns in der Zukunft eine Neuauflage von Baywatch, ein siebter und achter Star Wars Teil, Toy Story 4, Cars 3, Captain America 3, Alice im Wunderland 2, Findet Dori, Bad Boys 3+4, Independence Day 2, der nächste X-Men, Fluch der Karibik 5 und viele mehr.
Ach ja, bei Fluch der Karibik fällt mir ein, dass es sogar Schauspieler gibt, die ihre Rollen gerne mal in anderen Filmen rebooten. Bestes Beispiel: Johnny Depp. Eigentlich ist Johnny Depp ja mein Lieblingsschauspieler, aber was der die letzten Jahre abzieht, geht wirklich auf keine Kuhhaut. So verwurstet er sein Jack Sparrow Image einfach mal gleich in allen kommenden Filmen und trägt dabei einfach nur eine andere Verkleidung: Lone Ranger: Jack Sparrow als Indianer mit totem Raben auf dem Kopf, Dark Shadows: Jack Sparrow als Vampir, Alice im Wunderland: Jack Sparrow als verrückter Hutmacher, Mortdecai: Jack Sparrow als Kunstdieb mit hässlichem Schnurrbart und zu guter Letzt Fluch der Karibik 5: Jack Sparrow als Jack Sparrow. Langsam wird es ziemlich langweilig und auch seine Midlife-Krise ist da keine Ausrede. Dafür hat er doch schon seine elfenhafte Langzeitfreundin und Mutter seiner Kinder Vanessa Paradis verlassen und eine 29jährige Bisexuelle geheiratet. Reicht das nicht? Muss man dann auch noch als Schauspieler dämliche Entscheidungen treffen? Es scheint so. Allerdings lässt sein bald erscheinender Film „Black Mass“ wieder hoffen. Darin spielt er einen Gangsterboss, der nicht interagiert wie Jack Sparrow. Ich bin gespannt. Wenn jemand mal Johnny Depp in gut sehen will, kann ich „Edward mit den Scherenhänden“, „Benny & Joon“ oder auch „Ed Wood“ empfehlen. Johnny Depp in Höchstform.
Aber nochmal zurück zu der aktuellen Ödnis-Welle aus Hollywood. Es ist so unglaublich schade, dass Produzenten sich heutzutage nicht mehr trauen, innovative, mutige Filme zu machen und sich lieber die Taschen vollhauen mit seelenlosen immergleichen 0815-Filmen. Und selbst wenn der Film ein Flop wird, wird noch eine Fortsetzung gedreht, siehe der neueste „Fantastic Four“-Reboot. Lief scheiße, trotzdem wird ein Sequel gedreht. Hä? Erschließt sich mir nicht. Nun gut.
Ins Kino gehen lohnt sich ja sowieso nicht mehr. Selbst aus Deutschland kommen immer nur die gleichen platten (Obacht! Neue Cineasten-Vokabel) RomComs (Romantic Comedy), von den schweigenden Übermächten (gemeint sind Til Schweiger und Matthias Schweighöfer). Die beiden produzieren laufend die immer gleichen Filme, bei denen sich der Herr Schweiger nicht mal mehr die Mühe macht, das Filmplakat zu ändern (siehe Keinohrhasen und Zweiohrküken). Der Schweighöfer ist ja an sich ein guter Schauspieler, doch auch er dreht nur noch die immer gleichen „Er-kriegt-sie-am-Ende-ja-doch“ Filme, die genauso lange beim Zuschauer nachhalten, wie eine Tüte Puffreis. Vielleicht sollten sich die beiden mal mehr an ihrem eigenen Namen orientieren.
Jetzt kann man natürlich sagen: Warum schaust du dir das denn überhaupt an? Das ist eine gute Frage, die ich mir auch schon einige Male gestellt habe. Ich glaube, es ist einfach das „Mitreden-wollen“ und das „Mal- schauen-wie-die-das-umgesetzt-haben“. An einigen Sachen kann man einfach nicht vorbei. „The Avengers“ ist einer der erfolgreichsten Filme aller Zeiten. Da fragt man sich: Warum? Das frage ich mich nach Ansehen des Filmes immer noch, aber nun gut. Von mir aus. Es ist wie bei einem Autounfall: Man will eigentlich nicht hinsehen, aber man kann den Blick nicht abwenden. Leider berechnet sich der Erfolgsgrad eines Films ja an den Zuschauerzahlen. Wenn sie bezahlt haben, sind sie gezählt. Basta. Da ist es egal, was die Zuschauer NACH dem Film von diesem halten. Ich glaube, wenn man nach einem Film mal eine Umfrage machen würde, kämen einige Filme bestimmt nicht so gut weg.
Übrigens folgt bald eine Realverfilmung von „Das Dschungelbuch“. Ich bin mal gespannt WIE dämlich es aussieht, wenn reale Tiere auf einmal anfangen „Probier’s mal mit Gemütlichkeit“ zu singen. Da ist das Augenrollen ja schon vorprogrammiert. Ich finde es grausam, dass man Klassiker nicht einfach mal Klassiker sein lassen kann. Warum muss man alles bis zum geht nicht mehr ausschlachten und erneuern. Diese Filme sind Klassiker, weil sie so sind wie sie sind. Und das muss man nicht ändern. Basta. Nur weil Produzenten sich die Taschen vollmachen wollen, um Nutten und Koks bezahlen zu können. Anders kann ich mir das nicht erklären. Da muss doch im Oberstübchen schon einiges kaputt sein, wenn man nicht rafft, dass man einen Klassiker wie „Psycho“ von Meisterregisseur Alfred Hitchcock nicht remaken kann. Das musste ja schief gehen. Das ist nicht umsonst ein KLASSIKER!
Ich weiß ja auch nicht, ob die Produzenten das nicht wissen, aber man kann sich einen Film auch mehr als einmal anschauen. Da gibt es solche runden Scheiben, die einen immer wieder den gleichen Film vorspielen. Da braucht man nicht alle zwei Jahre den gleichen Film in immer schlechter werdender Qualität nochmal ins Kino bringen. Aber an so einer DVD verdient der geneigte Produzent und Studioboss natürlich so gut wie nichts. Und dann wird das Geld für Nutten und Koks langsam knapp… Also schnell die neue Hexalogie des 34. „Was ist Was“- Buches über Fische und Meerestiere herausgebracht und die Hand aufgehalten…