Montag, 24. August 2015

Auf der Suche nach der polnischen Schwiegertochter

Es ist wieder soweit. Mein Leben hat wieder einen Sinn, denn es läuft ab heute die neue Staffel von „Schwiegertochter gesucht“. Und ich kann euch nach dem Genuss der ersten Folge prognostizieren, dass es wieder eine Highlight-Staffel werden wird. Nicht nur gute alte Bekannte wie Ingo und Beate sind wieder am Start, sondern auch mein All-Time-Favorit aus der letzten Staffel: Postkartenmodell Svenja.
Auch der Alliterationsexperte kann nach einer (zu) langen Pause wieder aus den Vollen schöpfen und stellt dies auch in dieser Staffel wieder gnadenlos unter Beweis. Ich möchte sogar sagen, er hat noch eine Schippe drauf gelegt, aber dazu später mehr.
Der erste Kandidat Michael wirkt, sehr zur Verwunderung des Zuschauers, total normal. Da kann doch irgendwas nicht stimmen. Aber erstmal abwarten. Nachdem er mit seiner Mutter den vorformulierten Dialog von RTL aufgesagt hat, begutachtet er seine Liebesanwärterinnen. Er sucht sich zwei schmucke Blondinen aus, von denen eine ihm besonders gefällt: Silvia. Blond, schlank, keine Falte im Gesicht. Dat is nach Michaels Geschmack. Wer Silvia später in „live“ sieht, dem wird klar, dass sie wohl ein Foto ihrer Tochter geschickt haben muss. Aber dazu später mehr.
Es geht ins herrliche Hessen zum häuslichen Hühnerzüchter Holger, äh Lothar. Sorry, war grad so drin. Der Lothar ist 55 Jahre und seit 20 Jahren alleine. Das liegt mit Sicherheit nicht an seiner aufschäumenden Persönlichkeit, mit der er jedes ADHS-kranke Kind sofort in den Schlaf labern könnte. Überraschenderweise entscheidet er sich für beide Frauen, die ihm geschrieben haben. Da hat man ja dann auch ne Auswahl. Das muss ja schon gerne sein.
Es geht zu Langzeitkandidat Ingo. Der feinfühlige Fantasyautor ist schon zum dritten Mal dabei und sucht wieder einmal mit seinen beiden Prachtexemplaren von Eltern nach der Einen. Der vorangeschobene Rückblick zeigt noch einmal die Highlights seiner letzten Versuche und ich kann mich vor Lachen kaum noch halten. Allein deshalb hat es sich gelohnt, diese Folge zu schauen.
Wieder bei Michael in der entzückenden Eiffel bereitet dieser für seine Herzdamen allerlei deftige Grillspeisen vor, bevor er seine erste Dame vom örtlichen Omnibus abholt. Spätestens jetzt wird klar, dass das Foto von Silvia einige Jahre alt gewesen sein muss, denn sie sieht aus wie die ältere, schlecht operierte Schwester von Claudia Effenberg. Als Michael ihr dann auch noch erzählt, dass er noch eine weitere Frau eingeladen hat, wird sie etwas ungehalten und fragt, ob er von allen guten Geistern verlassen sei. Er nur ganz cool: Konkurrenz belebt das Geschäft. Bäm! In dein trotz-Operationen-faltiges Gesicht, Silvia. Danach versucht sie noch ganz elegant mit ihrem schnittigen Windhund Fleur in Michaels schwarzes BMW-Cabrio einzusteigen. Klappt leider nur so semi-optimal. Sie lässt den Hund zuerst einsteigen und der macht es sich natürlich prompt auf dem Beifahrersitz bequem, auf dem eigentlich auch noch Grusel-Gesicht Silvia sitzen soll. Die schafft es dann nach einer Ewigkeit mit ihrem wuchtigen Wau-Wau (der war von mir!) auf dem Schoß im Auto Platz zu nehmen.
Die zweite Kandidatin ist beim Anblick des stattlichen Schmuckblumenträgers völlig aus dem Häuschen. Auch bei Michael fliegen erste Funken. Da macht Silvia erstmal ein schmollendes Duckface. Man, sieht die doof aus. Naja, Hauptsache die Figur stimmt, nicht wahr, Michael?
Derweil versucht Lothar im herrlichen Hessen einen Duschvorhang in seinem wunderschönen, pistaziengrün-gekachelten Bad anzubringen. Ich frage mich, wie die da vorher, ohne Duschvorhang geduscht haben? Wahrscheinlich gar nicht. Da wird bestimmt nur einmal in der Woche gebadet. Auf jeden Fall meint Lothar er wäre „handlich“ begabt, was ich ihm auch glaube. HandWERKlich sieht es da eher düster aus. Beim Aufhängen quakt seine Mutter ständig kluge Ratschlage dazwischen und trotzdem schafft es Lothar nicht den Vorhang gerade anzubringen. Naja, zumindest hat er „handlich“ was drauf.
Ingo kocht derweil im romantischen Rheinland wat Leckeres zu Essen für sich und Papa Lutz. Der hat eine ganz zündende Idee. Sein Opa kam aus Polen und hat im Rheinland seine Frau kennengelernt. Schlau, wie Lutz nun mal ohne Frage ist, meint er, dass das dann ja auch umgekehrt klappen könnte. Also dass der Ingo seine neue Ische in Polen kennenlernen wird. Logisch.
Im herrlichen Hessen hastet derweil Hühnerwirt Holger, äh Lothar (sorry!) zum Bahnhof, um seine Trulla abzuholen. RTL hat dabei leider die Zeitlupenfunktion angemacht, denn von Hasten ist bei Lothar nichts zu erkennen. Dann entsteigt die junggebliebene (naja) Johanna dem Zug und wird sogleich, nach einem zaghaften Händeschütteln, gefühlte drei Stunden von dem gefühlvollen Geflügelzüchter umarmt. RTL meint, sie genießt das, aber da sie weder einen, geschweige denn beide Arme um ihn legt, sehe ich das etwas anders.
Am Hof angekommen, schleicht sich auch schon die nächste Bewerberin in ihrem kompakten Kleinwagen an den schnuckeligen Hühnerwirt heran. Ihm entsteigt Montagehelferin Margit, die sich selbst aber lieber Fee nennt (?), aus dem fröhlichen Vogelberg. Die beiden umarmen sich, als hätten sie sich nach Kriegsende 1945 das erste Mal wiedergesehen und die Kamera fängt die bewegenden Bilder ein, indem sie Margits sexy Rücken zeigt, auf dem sich neben Speckrollen auch ihr wunderschöner BH abzeichnet. Dann haut sie gleich noch nen Knaller raus, als sie Johanna vorgestellt wird und fragt, ob das Lothars Mutter sei. Geil! Margit ist jetzt  schon eine meiner Lieblingskandidatinnen.
Es geht zu Hobbydichterin Beate. Nachdem es die letzten sieben Jahre nicht geklappt hat, setzt RTL dieses Jahr auf Masse statt Klasse (obwohl…) Die Alte darf doch tatsächlich vier Männer dieses Jahr demütigen. Und was für Prachtexemplare, einer schöner als der nächste. Da wären Volkswirt Michel aus Bayern, Schnallenschuhträger Stefan, der markante Michael aus Niedersachen (der war übrigens schon letztes Jahr auf Bali dabei, hat Beate aber verschmäht, und sich für den zärtlichen Zeitschriftenzusteller Thomas entschieden) und der sportliche Blondschopf Ingo, der aussieht, als hätte er die letzten vier Nächte nicht geschlafen. Ein absolutes Traumquartett, das für jede Geisterbahn ein Gewinn wäre.
Michaels Schnallen lernen jetzt erstmal seine Mama Maria kennen. Rebekka hat ne Orchidee dabei. Die kosmopolitische Silvia ECHTEN Ahornsirup aus New York. Wow! Kann sie bloß bei Mama Maria nicht mit punkten. Die findet, dass man mit ner Blume nie was falsch machen kann. Aber wenn die Silvia das gut findet. Ihr gefällt’s jedenfalls nicht. Oh, oh. Es folgt mein persönlicher Lieblingssatz der heutigen Folge: „Bei rotem Rebensaft verputzen alle die leckeren Fleischerzeugnisse vom heißen Holzkohlegrill und Mutter Marias Spezialität aus eiergelben Erdäpfeln.“ Was?! Das hat der Alliterationsexperte sich aber ein bisschen viel Koks die Nase hochgezogen.
Wieder bei Ingo will Lutz seinem Sohn mit einem Sprachprogramm Polnisch beibringen, denn es ist ja nicht schlecht, wenn „man denen ihre Sprache wat kann“. Richtig Lutz. Das ist auch wichtiger, als seine eigene Sprache richtig zu können, da stimme ich dir vollkommen zu. Dann kommt Mama Birgit (genannt „Stups“) nach Hause getrampelt und will mal gleich, nachdem die Männer ihren Plan erklärt haben, sehen, was der Ingo so Fesches im Schrank hat. Denn man weiß ja nicht, was die Mädels „da hinten“ (Zitat Lutz) so für Ansprüche stellen. Hoffentlich keine hohen, denn die Auswahl in Ingos Kleiderschrank beschränkt sich auf drei graue T-Shirts und drei schicke Jogginghosen. Da müssen ihn seine Eltern, so als Modeikonen, mal vernünftig beraten.
Vera überbringt Beate die frohe Botschaft, dass sie dieses Mal keine Briefe, sondern gleich die Kerle mitgebracht hat. Daraufhin ist Beate etwas baff und hat Wortfindungsstörungen, aber das ist ja nichts, was nicht ein Schluck von ihrer allseits beliebten Knall-Bowle wieder beheben kann.
Es ergibt sich ein kleines Problem bei der Übernachtung in Lothars Schlafgemach. Er hat ein Zimmer mit einem Bett und einem Schlafsofa hergerichtet. Johanna findet’s gut, nur Margit ist nicht so angetan. Sie kann auf einem Sofa nicht schlafen, weil sie sehr unruhig schläft und sich ständig umdreht. Da würde sie nur vom Sofa fallen. Ähm, ja. Da war ja auch noch ein Bett. Aber okay. Wer nicht will, der hat schon. Fährt sie halt in ein Hotel.  
Nächster Schlag für Leder-Gesicht Silvia. Michael präsentiert ihr und Rebekka das Schlafzimmer und Silvia klärt gleich mal bei ihrer Konkurrentin ab, dass ihr toller Hund bei ihr im Bett schläft. Da hat sie die Rechnung aber ohne Michael gemacht. Dessen Hund Lola ist sehr dominant und duldet keine anderen Hunde im Haus. Daraufhin bittet er Silvia in einem Hotel zu übernachten. Tja, das war’s dann erstmal mit dem Anbandeln. Dafür kuschelt sie sich im Hotelbett an ihr „Fleurchen“ und sinniert darüber, ob sich Rebekka und Michael wohl das Bad teilen. Klar, die schieben gleich am nächsten Morgen ne Nummer unter der Dusche, Silvia. Dein Pech, dass du nur mit nem Hundearsch im Gesicht aufwachst.

Und da war die erste Folge auch schon wieder vorbei. Doch auch die Vorschau auf die nächste Woche verspricht wieder ein Highlight nach dem anderen. Hoffentlich hat Postkartenmodell Svenja (die Alte aus der letzten Staffel mit dem Haltungsschaden und den Freunden in Japan) endlich ihren großen Auftritt. 

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