Sonntag, 27. September 2015

Romantische Küsse und Abschiedsschmerz

Kurz vor der neuen Folge „Schwiegertochter gesucht“ gibt es natürlich noch eine Zusammenfassung des letzten Sonntags. Ich freu mich ja immer schon, wenn die dralle Vera mit ihrem Honigkuchengrinsen in die total überladene Gartendeko von RTL schlendert und alle Zuschauer mit wehenden Armen begrüßt. Diese Woche lobt sie auch gleich mal alle Zuschauer, dass sie den richtigen Knopf auf der Fernbedienung gefunden haben. Für einen RTL-Zuschauer nicht selbstverständlich, da geb ich ihr recht.

Los geht es diese Woche bei Lothar im herrlichen Hessen. Der hat sich ja für die gefühllose Johanna entschieden, die auch sogleich mit einem Bund Möhren in den Hasenstall trampelt und sich wundert, dass die lieben Langohren sich in der hintersten Ecke ihres Stalls verkriechen. Lothar im Interview: „Meine Kaninchen mögen Johanna sehr gut.“ Na, dann ist ja alles geklärt. Obwohl, doch noch nicht alles, denn Lothar fragt mal eben in seiner ganz romantischen Art, ob sie denn nun ein Paar seien. Johanna bejaht dies. Lothar ist völlig aus dem Häuschen und sagt: „Das finde ich schön.“ Johanna antwortet: „Ich finde das auch schön.“ Leidenschaft pur. Dann drückt Lothar Johanna noch einen Schmatzer auf die Wange. Rrrrr…. Diese Emotionen. Kaum auszuhalten.
Das müssen sie im Anschluss natürlich gleich Lothars Mutter Helene erzählen. Der alte Hausdrachen findet das ganz okay, dass die beiden frischverliebten Faunafreunde jetzt ein Paar sind. Doch plötzlich kippt die fröhliche Stimmung. Helene erklärt, dass sie sich dann ja den Haushalt teilen können. Johanna sagt, dass Helene in ihrem Alter ja nicht mehr den Haushalt machen kann und dass sie ihr das jetzt wegnimmt. Oh, oh. Helene so: „Ganz wegnehmen lass ich mir das nicht.“ Ich ahne Schlimmes. Gleich wird Johanna vom Hof gejagt… Aber dann lenkt Helene doch ein und sagt, dass man da bestimmt eine Lösung finden wird. Langweilig! Ich wollte doch einen Bitch-Fight sehen. Manno.
Dann ist es an der Zeit, dass Johanna nach Hause fahren muss. Die Liebeswoche ist vorbei, aber sie zieht ja bald zu Lothar, schließlich sind die Beiden ja jetzt ein Paar. Zum Abschied schenkt Lothar der junggebliebenen Johanna ein Paket Eier. Wie romantisch…

Im beschaulichen Bayrischen Wald hat Beate hat sich für den markanten Michael was ganz Tolles ausgedacht. Statt eiweiß- und vitaminreicher Variationskost (im Volksmund Frühstück genannt) gibt’s bei Beate am Morgen einfach mal edles Esspapier und zauberhafte Zuckerschrift. Sie wollte da mal schauen, wie kreativ der Michael so ist. Ah, ja. Als ob sie sich das alleine ausgedacht hätte, RTL? Naja, der Michael ist ja nicht auf den Kopf gefallen und versucht à la „Susi und Strolch“ die Beate mit dem Esspapier zu einem Kuss zu verführen. Beate im Interview: „Ich hab schon gemerkt, dass der Michael sich beim Esspapier-Essen einen Kuss ergaunern wollte. Soviel ich mitgekriegt hab, haben sich unsere Lippen zum Teil auch ein bisschen berührt gehabt.“ Ähm, ja. Wenn Beate das schon nicht richtig mitgekriegt hat, wer dann?

Aber damit nicht genug. Mit dem dynamischen Discjockey Stefan macht sich die bunte Beate danach auf zu einem Waldspaziergang. Dort treffen sie auf moderne Kunst, die sie sehr stark verwirrt. Nachdem sie sich wieder gefangen haben, gestehen sich beide, dass sie Gefühle füreinander haben und knutschen sich von Bäumen umringt erstmal ab. Das mit anzusehen löst bei mir leichte Übelkeit aus. Nachdem sie durch ein weiteres Waldkunstwerk gelaufen sind, knutschen sie schon wieder. Jetzt reicht’s aber auch.  

Im Land der Piroggen  watscheln Ingo und sein Vadder Lutz Ingos erstem Date entgegen. Vorher finden sie aber rein zufällig noch eine polnische Parksportanlage. Mir schwant Böses, aber Ingo wird von RTL ja immer als Fitnessfreund angepriesen. Er will ein bisschen was machen, sagt er. Aber nicht zuviel, er will ja beim Date nicht völlig verschwitzt sein. Das wäre ja unhöflich. Lutz haut daraufhin ne alte Weisheit seines Vaters raus: „Besser gar nichts, als überhaupt nichts.“ Okay, macht keine Sinn, aber nun gut. Danach liefert Lutz noch eine verstörende Version des Twists ab, nachdem ihn die Übung, die sein Sohnemann gerade versucht, dazu inspiriert hat. Danach geht der Horror aber erst richtig los. Lutz findet eine Bauchrolle und schubbert seine stattliche Plauze an dem Gerät für eine regelrechte Regeneration  (auch Vera scheint Birgit zu vermissen). Natürlich ist sein T-Shirt zu kurz und natürlich filmt RTL diesen erotischen Moment gekonnt aus der Froschperspektive ab. Danke dafür RTL. Der nächtliche Albtraum ist gesichert.
Und es geht auch gleich mit dem Horror weiter. Ingo steht (mal wieder!) oben ohne im Bad und versucht den Schweißgeruch, den er sich wahrscheinlich beim ausdauernden Sporteln auf dem polnischen Erwachsenenspielplatz zugezogen hat, mit Deo zu überdecken. Danach watschelt er (immer noch ohne T-Shirt!) zu Lutz ins Zimmer. Dem fallen die Hygienemaßnahmen seines Sohnes natürlich sofort auf und er sagt: „Oh, du hast dich ja fit gemacht. Sieht gut aus.“ Hä? Der  Fitnessfreund, der jetzt schon seit mehreren Jahren einen Fettanzug trägt, um mit seinem Megabody nicht immer alle Blicke auf sich zu ziehen, sitzt nur mit einer kurzen Joggingbuxe bekleidet auf dem Bett. Was sieht denn daran gut aus?! Netterweise streift er sich dann ein wunderschönes orangenes T-Shirt über, dessen Signalfarbe auch gleich von Lutz gelobt wird.
Und dann ist es endlich soweit. Ingo lernt sein, von Papa Lutz organisiertes (wer’s glaubt, RTL), Blind Date kennen. Aus dem schönen Stettin kommt die goldgelockte Zahnhygienikerin Kasia. Die von Ingo und Lutz gleich mal in Katja umgetauft wird. Ingo erklärt im darauffolgenden Interview, dass sie schon die Frau für’s Leben sein kann. Charakter muss man nur nochmal gucken und sie muss natürlich nach Deutschland ziehen. Klar, aber das kann man ja gleich beim ersten Date schonmal abchecken. Kasia lacht die ganze Zeit verlegen auf. Wahrscheinlich hat sie sich für die Kohle von RTL auch was Besseres erhofft, aber naja. Muss sie jetzt durch.  
Danach gehen alle in ein Restaurant. Dort lässt Lutz die beiden Süßen endlich alleine und Ingo lernt von Kasia, wie die polnischen Spezialitäten, die sie zu sich nehmen,  heißen. Kasia hat keinen Bock mehr, sich auf Deutsch zu verständigen und wechselt zu Englisch. Ingo ist da nicht so richtig bewandert, aber lernt von Kasia den Satz „Very good“, den er auch gleich 23mal anwendet.
Nach dem Date flitzt Ingo wieder ins Hotel, um seinem Vadder alles zu erzählen. Der ist ja auch schon „gespannt wie das Betttuch“ (Danke, RTL). Nach dem Bericht, wird Ingo (schon wieder!) oben ohne bei Hygienemaßnahmen im Bad gezeigt, bevor er sich nochmal wat zu Essen zwischen die frischgeputzten Kiemen schiebt. Ähm, ja. Lutz hat solche Hygienemaßnahmen nicht nötig und schmeißt sich einfach so ins Bett. Na dann, Gute Nacht.  

Es ist auch wieder ein neuer Kandidat im Spiel. Der bescheidene Bäcker Siegfried aus dem Bergischen Land. Der Schnauzbartträger hat sich gleich mal drei Ischen in seine Wohnung eingeladen. Seine Mutter Erna wirkt etwas zurückgeblieben, vielleicht hat sie aber auch einfach nur Probleme, sich das Drehbuch von RTL zu merken. Sie macht Siegfried darauf aufmerksam, dass er sich noch schick machen muss. Das besteht in Siegfrieds Fall aus Schnurrbart-Kämmen und einem aufregenden Aroma auftragen.
Dann holt er auch schon die erste Liebesanwärterin vom Bahnhof ab. Ruheständlerin Regina ist aus dem berauschenden Bremen angereist. Siegfried ist auch gleich hin und weg. Ihm gefallen ihr Lächeln, ihre ganze Art und das Bäuchlein. Ähm, was? Ihr Bäuchlein? Was ist da denn los? Naja, erstmal weiter zu Liebeskandidatin Zwei: Susanne. Im nachfolgenden Einspieler wird klar, dass  Susanne recyceltes Material aus zwei vorherigen Staffeln ist. Mal schauen, ob’s diesmal klappt. Unterlegt wird das erste Kennenlernen natürlich wieder von der bezaubernden Stimme aus dem Off, die wieder alles gibt: „Der Bäcker begrüßt die rosafarbende Rassehundhalterin  mit einem Bouquet aus schmucken Schnittblumen.“ Damit aber nicht genug. Als die beiden sexy Ladies sich schon in Sicherheit wägen, kommt im rasanten Ruhrpottwagen noch die elegante Elke angerauscht.  Naja, so elegant ist die jetzt nicht gerade. Scheinbar hat sie ihre Hupe nicht so ganz unter Kontrolle und hupt in einer Tour, bevor sie so elegant wie ein Elfefant aus ihrem Auto steigt.
Danach trinken alle erstmal zusammen Kaffee und auch Mutter Erna lernt die Liebesanwärterinnen ihres Sohnes kennen. Elke entpuppt sich als die Aufgeweckteste von den Dreien, was Susanne gleich dazu veranlasst im Interview über sie herzuziehen. Sie scheint ja schon erheblich älter zu sein, als Regina und sie. Ähm, ja. Wenn sie zwei Jahre erheblich findet…
Svenja weilt derweil ja immer noch im mondänen Mallorca. Sie macht sich gerade mit ihren vier Beziehungsaspiranten zu einem balearischen Bummel auf. Da versucht sie auch gleich mal einem ihrer Schnuckis einen Ring über den Finger zu jagen, bis dieser sie darauf aufmerksam macht, dass das ein Ring für Tücher ist. Naja, kann ja mal passieren. Svenja, das alte Sprachenwunder, kauft danach in perfektem Spanisch eine feurige Salami. Die hat’s aber auch drauf.
Nach dem Bummel chillt Svenja erstmal ne Runde am paradiesischen Pool in der fabulösen Finka. Da nutzt Rudi doch gleich mal die Gunst der Stunde und besucht Svenja mit seinem Tablet im Gepäck am Pool. Er hat sich ja was ganz Schlaues überlegt: Svenja ist ja so ein Sprachentalent. Hat sie ja auch in der letzten Staffel mit angegeben, dass sie Chinesisch lernt, weil sie ja auch chinesische Freunde hat. Da hat sich der Rudi doch gedacht, er lernt mit Svenja zusammen Chinesisch. Er hat dafür auch extra eine App runtergeladen. Aber hat noch Probleme mit der Aussprache. Ob die Svenja ihm da helfen könnte? Nein, das könne sie nicht. Sie ist noch nicht so weit, sie lernt das ja auch noch. Rudi versteht das, fragt sie aber, ob sie dann die Zeit nicht nutzen wollen, um sich besser kennen zu lernen. Svenja sagt: „Nee, ich fand die Aktion jetzt so blöd. Ich möchte dich nicht näher kennenlernen.“ Bäm, das hat gesessen. Svenja fühlt sich voll blamiert und schickt Rudi wieder heim nach Deutschland. Ähm, Kindergarten? Erst sich damit brüsten, dass man Chinesisch kann und dann jemanden abwatschen, der das für bare Münze nimmt? Kein Wunder, dat die Alte solo ist. Aber sind ja noch drei andere da. Vielleicht kann einer von denen ja den Ansprüchen des Postkartenmodels genügen. Wir werden sehen…


Dienstag, 15. September 2015

Unser Nachbarland Ostfriesland und andere markerschütternde Erkenntnisse

Was soll ich sagen? Vera tänzelt in die völlig überladene RTL Gartendeko und begrüßt alle Zuschauer mit dem breitesten Honigkuchen-Grinsen, dass sie auftreiben konnte. Dann preist sie die Highlights der Folge an und schon geht sie los, die wilde Fahrt. 

Wir starten mit Orthopädiewunder Svenja. Die durfte ja im mondänen Mallorca letzte Woche eine fabulöse Finka beziehen. Nun ist es an der Zeit, dass sie ihre vier, wie RTL es so schön nennt, „Liebesmatadore“ kennenlernt. Per Knopfdruck öffnet sich das große Zufahrtstour und zu den Klängen von „Chariots of Fire“ schreiten die vier vielfältigen Liebesanwärter den Weg entlang. Ich habe ein bisschen Angst, weil ich noch von den vier Schreckensgespenstern von Beate traumatisiert bin, aber ich bin entzückt, dass sie doch alle relativ normal aussehen. Im anschließenden Interview von Albert aus Ostfriesland wird jedoch klar, dass er geistig ein wenig zurückgeblieben ist. Und das im wörtlichen Sinne. Finde ich schon grenzwertig von RTL, aber es sei ja jedem sein Glück gegönnt. Vielleicht schlägt sich die Behinderung ja nur auf die Sprache nieder. Wir werden sehen.
Als alle nett beisammen sitzen, fordert Svenja gleich mal ihre Geschenke von den Jungs ein. Mark, der Visagist, hat ihr einen Mini-Zen-Garten mit Buddha mitgebracht. Weil Buddha ja dafür da ist, abends gemütlich zusammenzusitzen. Aha. War mir neu, aber nun gut. Svenja checkt’s eh nicht wirklich, aber findet’s mega und kämmt sich gleich mal mit der Hake die Haare... Karsten hat ihr ein Plüsch-Einhorn mitgebracht. Ähm, ja. Brauchen wir nicht weiter drüber sprechen. Da meldet sich allerdings Albert zu Wort und zeigt sein Einhorn-Tattoo, dass er sich in der Türkei hat machen lassen. Man gut er hat gesagt, was das ist, ansonsten hätte ich aus den schwarzen Klecksen auf seinem Oberarm kein Einhorn erkannt. Sein Geschenk besteht aus ostfriesischen Spezialitäten. Auch jetzt nicht weiter spannend. Rudi hat der Svenja M&Ms mit ihrem Gesicht drauf geschenkt. Uah, gruselig.  
Wo wir gerade bei gruselig sind. Der Mark geht ja in seiner Freizeit gerne auf so Zombiewalks und so Horrorveranstaltungen. Svenja ist was das angeht etwas irritiert und bringt nur ein quakig-gebrochenes „Scream“ über die Lippen. Der Albert hingegen fährt in seiner Freizeit gerne Achterbahn. Svenja fragt, ob es in Ostfriesland irgendwie so einen Megapark gibt. Albert verneint dies, aber er fährt gerne in den Heide Park. Svenja ist etwas verwirrt und fragt, ob er dann für sowas immer nach Deutschland kommt…. (hier bitte Augenrollen einfügen) Albert erklärt ihr, dass Ostfriesland in Deutschland liegt. Svenja: „Achso.“
Danach chillen die vier Jungs und Svenja mit dem 1a-Haltungsschaden ne Runde am Pool. Dabei demonstriert Svenja, wie sie so tanzt. Ich glaub, ich muss da nichts zu sagen, oder? Dann erzählen alle, wann sie so die letzte Beziehung hatten. Svenja hatte da ja auch so einen Lover, Darren, aber der ist dann nach Berlin abgehauen. Das lassen wir jetzt mal unkommentiert. Ihr Traummann darf auch gerne ein Macho sein, nur nicht so ein arroganter Volldisser. Ah, ja. Oder wie Mark es ausdrückt: King Louie vom Erdbeerfeld. Dann schnacken sie alle mal über Essen. Svenja hat scheinbar immer noch nicht gecheckt, dass Ostfriesland zu Deutschland gehört, denn sie fragt Albert, ob sie auch so Chinesisch in Ostfriesland essen. Ach, Svenja.

Bei Lothar geht’s mal wieder so richtig ab. Er hat für sich und die junggebliebene (haha, guter Witz, RTL) Johanna einen Ausflug geplant. Als er ihr das in seiner gewohnt seiernden Art vorträgt, sieht man sogleich die Panik in ihren Augen aufsteigen. Ein Ausflug? Und dann noch als Überraschung?! Das ist ja gar nichts für Johanna. Aber sie ist ja auch schon weit gereist, wie sie Lothar erzählt: dreimal Türkei, Griechenland, Paris und …. Erlangen. Ähm, ja. Lothar ist ja noch nie gereist. Ui, was für eine Überraschung.
Die beiden Langweiler-Könige schlendern dann gemächlich durch die Stadt, als Lothar Johanna endlich die Überraschung zeigt. Er möchte mit ihr Tretboot fahren. Sie so: „Nee, das möchte ich nicht.“ Nee, warum auch? Das könnte ja Spaß machen. Dann trotten die beiden eben weiter durchs herrliche Hessen. Lothar versucht eine Konversation in Gang zu bringen, als er fragt, ob Johanna schonmal verheiratet war. Ja, war sie. Er auch, erwidert er. Wurde vor ein paar Jahren geschieden. War sechs Jahre verheiratet. Sie: „Ja, so genau will ich das auch nicht wissen.“ Alles klar. Also lieber den Partner nicht kennenlernen. Auch ne Taktik. Trotz dieser Klatsche, will Lothar den Rest seines Lebens mit der rüstigen Rentnerin verbringen. Da sein Akku aber nur noch auf 2% läuft, dürfte das nicht mehr so lange sein. Die beiden trotten dann noch weiter zu einem Fluss. Die komplett in Pfirsichfarbe gehüllte Johanna und Low-Battery-Lothar setzen sich und trinken erstmal ein Saftpäckchen. Für Johanna ist das mega romantisch. Okay. Beide raunen sich mit schleppender Stimme auswendig gelernte Liebesfloskeln zu. Lothar legt den Arm um sie und will ihr einen Kuss aufdrücken, aber Johanna hält ihm nur die Wange hin. Beide geben sich ein Küsschen, als wären sie 10 Jahre alt und das erste Mal verliebt.

Währenddessen poltern Ingo und Papa Lutz ganz elfengleich aus dem Zug in Polen. Hier startet ihre „Tour d’amour“ wie RTL es so zauberhaft umschreibt. Lutz kann genauso gut Kartenlesen wie Kofferpacken, aber sein schnuckeliger Sohnemann kann ihm da unter die Arme greifen. Irgendwann kommen sie dann beim Hotel an, das Lutz ganz ökologisch findet. Hä? Was ist denn an einem grauen Betonklotz ökologisch?
Die beiden Experten tauschen dann erstmal Geld um. In Polen gibt es ja die wohlbekannten „Sluppis“. Wer kennt sie nicht. Selbst nach der fünften Verbesserung von Lutz schnallt Ingo immer noch nicht, dass die Zlotys heißen. Danach geht es mit „genügend Groschen erstmal zu einem kunterbunten Kiosk, um die ersten polnischen Produkte zu probieren.“ 
Wieder im Hotel probieren die beiden Schnuckel dann erstmal ihre gekauften Leckereien. Lutz knetet dabei auf einer grünen Verpackung herum und ertastet etwas Weiches. „Fühlt sich an wie eine Frau“, sagt er. Uäh! Ingo öffnet das Überraschungspaket und es erscheint ein brauner Schokohaufen. Da hat Lutz wohl etwas zu fest geknetet. Aber das hat er schließlich bei seiner „Stups“ (Mutter Birgit) so gelernt, fest kneten. Ich muss mich eben übergeben. Moment.
So, wo wir gerade bei Birgit waren. Die muss natürlich noch von der adäquaten Ankunft (ich bin der Champ) in Polen unterrichtet werden. Mir fehlten heute auch noch mindestens vier „Regelrecht“. Dann fährt RTL die ganz ausgefeilten filmischen Geschütze auf und macht einen Split-Screen, damit sowohl Ingos als auch Birgits Schönheit angemessen gewürdigt werden. Am besten sind noch die Bildunterschriften. RTL muss ja aufgrund des geringen IQs des Großteils der Zuschauer Dinge immer bis zu 20mal wiederholen. Deshalb stehen auch nicht Polen und Köln unter den Bildern, sondern „Romantisches Rheinland“ und „Land der Piroggen, wie sie Polen jetzt schon seit der ersten Folge nennen. Ich möchte euch natürlich auch nicht die 25mal falsch benutzen „Regelrecht“ von Birgit vorenthalten. Ich zitiere mal regelrecht: „Hier zu Hause geht auch soweit alles regelrecht gut. Mir geht’s soweit gut, außer dat ich die regelrecht schon Sehnsucht nach dich hab und dass ich dich jetzt regelrecht schon vermisse.“ Ach, Birgit. Ich hab dich regelrecht lieb.

Bei Beate müssen Stefan und Michael weiterhin Vorlieb mit Mama Irene nehmen, während Beate wieder in ihrer formschönen Latzhose auf dem Weg zum lachenden Lausbuben Michel ist. Die beiden umarmen sich, als hätten sie sich 10 Jahre nicht gesehen und machen dann Hand in Hand einen Spaziergang. Wieder mal soll Beate die Augen schließen. Dieses Mal gibt es allerdings statt Teelichtern ein Gänseblümchen und Beate ist wieder mal hin und weg. Da wäre so schnell keiner drauf gekommen, am Wegrand eine Blume zu pflücken. Nee, das ist wirklich schon außergewöhnlich. Beate ist ja mit wenig zu beeindrucken. Michel spult derweil weiter seine auswendig gelernten Sätze aus Groschenromanen und Daily Soaps ab. Man, der könnte auch problemlos bei „Mitten im Leben“ mitspielen. Er fragt dann auch gleich mal, was Beate so vom Heiraten hält. Die will’s voll romantisch und Michel schmilzt dahin und krault Beates Wange. Bäh!
Dann hat Beate eine ganz spontane Idee. Sie will mit ihren drei Liebeskandidaten Obst schnippeln und es dann in einen Schokobrunnen dippen. Michel muss gleich mal beim Obstschneiden passen: Mit dem Küchengeschnipsel da hat er überhaupt nichts am Hut. Außerdem isst er auch gar kein Obst, er ist da eher so der Fleischfresser. Sieht man… Er geht dann mal lieber ne Runde im Wald spazieren. Derweil scheitert der markante Michael beim Öffnen der 3kg-Dose Ananas. Er schiebt es auf die verbeulte Dose. Allerdings war die noch gar nicht verbogen, bevor er da den Dosenöffner angesetzt hat, aber naja. Stefan gelingt es letztendlich die Dose mit einem Messer zu öffnen. Das kann er dann ja auch gleich mal wegschmeißen, ist ja jetzt todesstumpf.
Dann füttert er Beate noch ganz neckisch mit einer Weintraube. Im anschließenden Interview erklärt er, dass er das gemacht hat, weil er in Beate verliebt ist. Achso. Die kennen sich ja auch schon zwei Tage, in denen er die meiste Zeit mit Mutter Irene zusammen war, aber nun gut.
Als alles fertiggeschnippelt ist, geht der Schokospaß los. Michel ist auch wieder da, will aber immer noch kein Obst essen und sitzt wie eine beleidigte Lebewurst neben den anderen, die mit ihrem Schokobrunnen sichtlich Spaß haben. Er haut im Interview die nächste Rosamunde-Pilcher-Floskel raus und erklärt, dass seine Eifersucht immer schlimmer wird. Er ahnt Schlimmes. Das soll sich denn auch sogleich bewahrheiten. Er sucht das Einzelgespräch mit Beate, die neuerdings, laut RTL, Schmuckdesignerin ist (ich wusste gar nicht, dass Loop-Bänder zusammentüddeln einen zur Schmuckdesignerin macht) und erklärt ihr, dass er sich nicht integriert und unbeachtet fühlt. Ich fasse nochmal eben zusammen: ER wollte im Hotel schlafen, ER wollte nicht beim Schokofondue mitmachen, ER hat als Einziger zweimal! alleine was mit Beate unternommen. Also ich versteh da seinen Standpunkt vollkommen. Beate wird dann auch etwas ungehalten und weist die Vorwürfe zurück. Und womit? Mit Recht. Michel spielt die beleidigte Leberwurst und reist ohne Verabschiedung ab. So  ein Schmock. Voll das Kindergarten-Verhalten.


Die Vorschau auf nächste Woche ist auch schon wieder der Knaller. Beate knutscht mit ihren beiden verbliebenen Kandidaten, Ingo trifft beim Blind Date die polnische Katja und Svenja lässt Rudi eiskalt stehen. Ich kann es kaum noch abwarten. Also so regelrecht. 

Samstag, 12. September 2015

Drama, Handarbeit und Liebesfeuer

Wie sagt man so schön? Besser spät, als nie. »Schwiegertochter gesucht« Folge 3 ist nun schon fast eine Woche her, aber ich möchte euch die Highlights dieser Mega-Episode nicht vorenthalten. Denn diese Folge hatte alles, was ein guter Hollywood-Blockbuster braucht: ergreifende Dramen, knisternde Erotik, unerwartete Wendungen und … Svenja.
Ja, was da alles los war, ist mit dem menschlichen Verstand fast nicht zu begreifen, und trotzdem versuche ich mal, diese Wahnsinns-Episode zusammenzufassen.

Es geht auch gleich mit dem ersten großen Highlight los: Svenja. Gleich zu Beginn werde ich etwas ungehalten, denn RTL schickt nicht einfach ein paar Typen zu Svenja, die sie dann kennenlernt. Nein. Die Alte mit dem Haltungsschaden und dem Grusel-Make Up wird mal eben ins mondäne Mallorca verschifft und darf sich jetzt eine fabulöse Finka (mit Pool) mit vier! Männern teilen, die sie kennenlernen möchten. RTL, ich habe eine Frage: Warum verschifft ihr immer die hässlichsten Menschen Deutschlands in ferne Länder? Das ist ja die schlimmste Werbung für Deutschland, die es gibt. Erst Beate und Irene in Indien, dann düsen Ingo und sein Vater nach Polen ab und nun auch noch Svenja auf Mallorca?! Was sollen die denn im Ausland von uns denken? Man, man, man…
Naja, Vera und Svenja schnacken dann erstmal einen aus, wobei die quakende, brüchige Stimme von Svenja eine Wohltat für kranke Ohren darstellt. Sie will jetzt die vier Jungs mal „so ganz easy kennenlernen“ und erklärt Vera, dass sie sich schon verliebt, wenn sie „so nen Crush hat“. Vera ist irritiert, der Zuschauer vermutlich auch.
Nun darf Svenja endlich die Zimmer ihrer Bewerber inspizieren. Der Erste scheint schonmal ein echtes Prachtexemplar zu sein. Hat er doch ein selbstgemaltes Portrait auf dem Nachttisch stehen. Svenja findet, er sieht gar nicht schlecht aus, bisschen rockig. Vera klärt die, nennen wir es mal bildungsferne, Orthopädiegegnerin auf, dass es sich bei dem Bild nicht um den Mann, sondern um einen bekannten Designer handelt, von dem auch die Bettwäsche des Bewerbers ist. Svenja geht ein Licht auf und erklärt, dass das natürlich der „Glöckner“ ist. Ähm, ja. Fast… Dummerweise hat der gute Mann auch noch Bongos dabei, was Vera dazu verleitet, Svenja zu fragen, ob sie musikalisch sei. Sie antwortet, dass sie singen könne, so Karaoke wie Katy Perry. Achso, ich wusste gar nicht, dass Katy Perry Karaoke singt. Naja, vielleicht in ihrer Freizeit, das können wir ja nicht wissen. Natürlich gibt sie auch gleich eine Kostprobe. Gnädigerweise spielt RTL nach kurzer Zeit das Original ein, denn andernfalls wäre CHRISTINA Perrys „Jar of Hearts“ nicht zu erkennen gewesen. Svenja schafft es nämlich, das ganze Lied auf nur einem Ton zu singen.
Der nächste Typ hat Schminkpinsel mitgebracht. Nein, er ist keine Transe, wie Vera erklärt, sondern Make Up Artist. Ob er Svenja auch mal schminken dürfe? Klar, sagt die. Ich häng mal ein Foto von Svenja an. Ich finde nicht, dass gerade sie einen Visagisten bräuchte. Aber urteilt selbst.
Der dritte Kandidat mag Musik, sein Zimmer ist eher unauffällig. Also weiter zum Zimmer von Kandidat Vier. Der scheint, laut Svenja, vielleicht ein Groupie zu sein, denn er hat zwei formschöne Bilder von Svenja im Zimmer stehen. Der macht schonmal einen sehr guten Eindruck auf Svenja, wenn er „schon auf ihre Bilder klarkommt.“

Im romantischen Rheinland bei Ingo ist alles beim Alten. Birgit erklärt ihren beiden Männern in gebrochenen Sätzen und mit ihrem Lieblingswort „regelrecht“, was sie so in Polen erwartet und wie man sich benehmen soll. Ich zitiere: „Ihr könnt ja nix ohne Gastgeschenke. Wenn du regelrecht ein Mädel finden solltest.“ Im anschließenden Interview: „Ich hab regelrecht gedacht, wenn du regelrecht Gastgeschenke, dann soll da auch regional sein. Wat regelrecht hier in Rheinland so gibt.“ Ähm, ja. Sie zaubert dann eine Tasse mit der Aufschrift „Juten Morgen Pralinchen“, einen Schlüsselanhänger mit „Lecker Mädsche“, ein Frühstücksbrettchen mit der Aufschrift „Pritti Wummen“ (ich bin übrigens fest davon überzeugt, dass die gesamte Familie dies für die richtige Schreibweise hält) und ein Kochbuch mit rheinischen Spezialitäten. Das möchte Ingo übrigens nicht mitnehmen, denn er findet das nicht angemessen. Das wäre ja so, als würde man einem Mann einen „Gummilümmel“ schenken. Das würde ja bedeuten, dass er schlecht im Bett ist. Ah ja, netter Vergleich, Ingo…
Danach hilft Birgit ihrem Göttergatten beim Packen des Koffers. Da ist er wohl etwas unbeholfen. Das Kofferpacken stellt sich allerdings als Verlagern der Kleidung vom Wäschekorb in den Koffer heraus. Okay, ist auch ne krasse Herausforderung. Zur Verkürzung werden hier die sechs weiteren (natürlich alle im falschen Zusammenhang benutzten) „regelrecht“ nicht weiter verschriftlicht.
Dann ist die Zeit des Abschieds nah, denn es wartet die Droschke (RTL-Sprache für Taxi) vor dem Haus. Lutz und Birgit verabschieden sich standesgemäß knutschend voneinander, wobei sich Ingo und auch der Zuschauer angeekelt wegdreht. Ich frage mich, warum die Drei in der letzten Woche für Ingo neue T-Shirts gekauft haben, wenn er jetzt doch wieder ein altes, ausgewaschenes Tanktop anhat. Ach so, dass ist, damit seine Schulterhaare gut zur Geltung kommen. Das macht Sinn…

Bei Beate im beschaulichen Bayrischen Wald ist gedrückte Stimmung. Die Hobbydichterin ist betrübt, weil sie Ingo nicht so gerne hat. Zur Erinnerung, das war der mit dem blauen Auge, den Tränensäcken bis zum Kinn, der feuerwehrroten Funktionsjacke und der fahlen Haut. Sie hat ja am Vorabend noch ne Runde mit den Jungs geschnackt und hatte bei Ingo das Gefühl, dass der viel mehr an der Gegend, als an ihr interessiert sei. Auch Irene ist sich bei ihm nicht ganz sicher. Als Freund würde er vielleicht was taugen, aber als Ehepartner für ihre Beate sieht sie ihn nicht. Ich möchte noch kurz erinnern, dass die Jungs erst seit einem Tag da sind, aber nun gut.
Es folgt der theatralische Höhepunkt der Sendung. Beate bestellt alle vier Bewerber in ihren Garten und drückt ihnen pinke Herzballons in die Hand. Sie erklärt, dass sie welche nach Hause schickt, aber nicht wie viele. Aber sie versichert, dass auf jeden Fall Köpfe rollen werden. Uhhhh, dramatisch.
Die Hobbybachelorette findet Gefallen an ihrer Henkersrolle und erklärt dem markanten Michael mit einem perfekten Pokerface (ich bin aber auch gut drauf heute) und am Ballon angesetzter Schere, dass sie noch nicht wissen, ob sein Ballon heute fliegt. Auch bei Stefan und Michel zieht sie die gleiche Show ab, und erklärt allen dreien, dass sie sie als guten Freund kennengelernt hat. Hä? Die kennen sich ja auch schon 24 Stunden. Da scheint Beate aber schnell Freundschaften zu schließen. Nur der arme Ingo, wird von Beate metaphorisch kastriert, indem sie die Schnur seines Ballons durchschneidet. Beate erklärt außerdem, dass es nichts Persönliches sei. Hä? Was denn dann? Das muss Beate mir mal erklären.
Nach dieser emotionalen Entscheidung, entführt der pfiffige Forstwirt Michel Beate zu einem Waldspaziergang, für den sie sich extra in Schale geworfen ist. Die Schale besteht aus einer viel zu engen Jeans-Latzhose, die Beates Vorzüge gekonnt betont. Nicht. Die anderen beiden armen Tropfe müssen mit Mama Irene Handarbeit machen. Also, sticken. Nicht das was ihr jetzt denkt.
Der Michel entführt Beate in sein Hotelzimmer. Da hat er eine Überraschung. Sie soll mal die Augen zu machen und die Hände austrecken. Nein! Nicht das, was ihr schon wieder denkt. Er packt ihr zwei Teelichter in die Hand und zündet diese an. Dann darf Beate die Augen öffnen. Zu Recht ist sie etwas verwirrt. Aber der Michel erklärt, dass die beiden einzelnen Flammen für ihre beiden Herzen stehen und er will aus ihnen ein großes Feuer der Liebe machen. Im Interview erklärt er dann, dass er so ein richtig großer Romantiker ist und dass Beate sich da warm anziehen kann. Da kann immer was passieren. Oh ha. Danach fragt der forsche Forstwirt (ich bin heute von mir selbst ein bisschen überrascht) durch die Blume, ob die Alte schon mal gepimpert hat. Beate antwortet, dass sie schon Erfahrungen mit Männern hatte, aber noch niemand für sie zwei Teelichter angezündet hat. Michel ist zu Recht entsetzt und fragt, was das denn für Eumel gewesen sind, wenn sie es nicht mal geschafft haben, für sie zwei Teelichter anzuzünden. Ich empfehle ihm die »Schwiegertochter Gesucht« Staffeln 1-7.
Michel ist völlig fasziniert von den braunen Augen der Unterbissträgerin und verpasst ihr gleich mal nen Schmatzer auf den Hals. Ja, auf den Hals. Das mit dem Mund spart er sich wohl noch auf. Beate nickt anerkennend und drückt ihm auch ein Küsschen auf den speckigen Hals.

In der entzückenden Eiffel sieht die etwas zurückgebliebene Rebecca einer flotten Fete in Michaels Garten entgegen. Dafür hat dieser eigens einen DJ und professionelle Partybeleuchtung organsiert. Außerdem versuchen die beiden eine Luftmatratze für den heimischen Pool aufzupusten, oder, um es in RTL-Sprache zu sagen: „Mit langatmiger Lungenkraft pusten die die zwei Feierfreudigen wie wild, um die orangefarbene Fitnessmatte zu entfalten.“ Dabei wird deutlich, dass Rebecca nicht so besonders gut im Blasen ist. Das merkt auch Michael. Als Rebecca ihn bittet die Luftmatratze gegen den kleineren Schwimmring zu tauschen, bemerkt er ganz trocken: „Mit großen Dingen kommst du nicht so klar, oder?“ Sie zurück: „Jedenfalls nicht mit denen aus Plastik.“ Hihi. Platter Humor bei RTL, wie erfrischend… Da ahnt Rebecca noch nicht, dass dies schon der erste Schritt in ihr Verderben war. Sie lächelt das alles etwas grenzdebil weg.
Abends gibt’s dann die versprochene Party. Die galante Ganzheitskosmetikerin Rebecca hat sich schick gemacht und die High Heels angekriegt. Auf denen sie bloß leider auf dem Rasen in Michaels Garten nicht stehen kann. Schade. Dann versucht Michael noch mit ihr einen flotten Discofox auf das Pflaster zu legen, doch Rebecca ist leider Bewegungslegasthenikerin und Rhythmusverweigerin. Oh, oh, Rebecca, das sieht nicht gut aus…
Beim nächtlichen Aufräumen will die talentfreie Tänzerin dann mal genau wissen, was denn der nette Netzwerker für sie empfindet. Leider hat es bei ihm nicht gefunkt und er kann sich eine Beziehung mit ihr nicht vorstellen. Dabei haben sie sich doch eigentlich so gut verstanden, aber die Tanzerei und die mangende Blasefähigkeit haben ihrer Liebe wohl das Genick  gebrochen…

Bei Lothar im herrlichen Hessen steht derweil eine Entscheidung an. Sein Akku läuft nur noch auf 3%, weshalb es höchste Zeit wird, dass er sich für eine seiner Herzensdamen entscheidet. Erholt sich natürlich vorher den Rat seine Mutter ein, die, genau wie er, auf die junggebliebene Johanna setzt. Vielleicht erinnert ihr euch: das war die, die genauso langweilig ist wie er und weder Sport macht, noch sonst irgendwas. Also ist sie perfekt für Lothar. Das sieht auch die herrische Helene (Eigenkreation!) so. Die Johanna passt nämlich auch viel besser zu ihr, was ja auch nicht ganz unwichtig ist. Lothar versucht zu erklären, dass es ja eigentlich seine Entscheidung war, aber davon will Helene nichts hören.
Lothar pfeift also seine zwei Schnitten zu sich ins Wohnzimmer und erwählt in einem höchstkomplizierten Auswahlverfahren (zwei Plastikeier, eines enthält ein richtiges Ei und das andere keins) Johanna als seine Herzdame. Margit hätte sowieso nicht bleiben wollen, erklärt sie, da sie ja noch die Welt sehen und verreisen will. Die wäre für Lothar eh viel zu wild gewesen. Er möchte ja eine Lebenspartnerin. Helene ergänzt von ihrem Sofa-Thron aus, „die immer bei UNS bleibt.“ Sie möchte schließlich jemanden, der ihr zur Seite steht.
Danach stellt Lothar Johanna sein liebstes Hobby vor: Das Dart-Spiel. Die Junggebliebene soll es doch auch mal versuchen, stellt sich aber mehr als dämlich an. Ihr Arm scheint ab dem Ellenbogen aufwärts gelähmt zu sein, schafft sie es doch nicht, ihn mehr als fünf Zentimeter nach vorne zu bewegen. Demzufolge trifft sie natürlich auch kein einziges Mal die Scheibe. Als Lothar sie fragt, ob sie nicht mal Lust hätte zu einem Spiel mitzukommen, antwortet sie ganz trocken: „Nein, hab ich kein Interesse dran.“ Läuft.
Am Abend verleben die beiden Schnarchnasen ein gemütliches Zusammensein auf der Holzbank vor Lothars Haus. Johanna fragt, warum er sich für sie entschieden hat und Lothar sagt, wegen ihrer Ausstrahlung. Aha. Die Ausstrahlung. Johanna kann das nicht so recht glauben, weil viele sagen, sie hätte keine gute Ausstrahlung. Ich würde mich da auch eher auf die Meinung der Vielen verlassen. Denn Johanna hat ungefähr so viel Ausstrahlung wie eine Packung Wattestäbchen.

Lothar möchte den Reste seines Lebens mit der Johanna auf der Bank vor seinem Haus sitzen. In Anbetracht des niedrigen Akku-Status der Beiden, kann das eigentlich nicht mehr so lange sein…