Was soll ich sagen? Vera tänzelt in die völlig überladene
RTL Gartendeko und begrüßt alle Zuschauer mit dem breitesten
Honigkuchen-Grinsen, dass sie auftreiben konnte. Dann preist sie die Highlights
der Folge an und schon geht sie los, die wilde Fahrt.
Wir starten mit Orthopädiewunder
Svenja. Die durfte ja im mondänen
Mallorca letzte Woche eine fabulöse
Finka beziehen. Nun ist es an der Zeit, dass sie ihre vier, wie RTL es so
schön nennt, „Liebesmatadore“ kennenlernt. Per Knopfdruck öffnet sich das große
Zufahrtstour und zu den Klängen von „Chariots of Fire“ schreiten die vier vielfältigen Liebesanwärter den Weg entlang. Ich habe ein bisschen Angst, weil
ich noch von den vier Schreckensgespenstern von Beate traumatisiert bin, aber
ich bin entzückt, dass sie doch alle relativ normal aussehen. Im anschließenden
Interview von Albert aus Ostfriesland wird jedoch klar, dass er geistig ein
wenig zurückgeblieben ist. Und das im wörtlichen Sinne. Finde ich schon
grenzwertig von RTL, aber es sei ja jedem sein Glück gegönnt. Vielleicht
schlägt sich die Behinderung ja nur auf die Sprache nieder. Wir werden sehen.
Als alle nett beisammen sitzen,
fordert Svenja gleich mal ihre Geschenke von den Jungs ein. Mark, der Visagist,
hat ihr einen Mini-Zen-Garten mit Buddha mitgebracht. Weil Buddha ja dafür da
ist, abends gemütlich zusammenzusitzen. Aha. War mir neu, aber nun gut. Svenja
checkt’s eh nicht wirklich, aber findet’s mega und kämmt sich gleich mal mit
der Hake die Haare... Karsten hat ihr ein Plüsch-Einhorn mitgebracht. Ähm, ja.
Brauchen wir nicht weiter drüber sprechen. Da meldet sich allerdings Albert zu
Wort und zeigt sein Einhorn-Tattoo, dass er sich in der Türkei hat machen
lassen. Man gut er hat gesagt, was das ist, ansonsten hätte ich aus den schwarzen
Klecksen auf seinem Oberarm kein Einhorn erkannt. Sein Geschenk besteht aus
ostfriesischen Spezialitäten. Auch jetzt nicht weiter spannend. Rudi hat der
Svenja M&Ms mit ihrem Gesicht drauf geschenkt. Uah, gruselig.
Wo wir gerade bei gruselig sind.
Der Mark geht ja in seiner Freizeit gerne auf so Zombiewalks und so
Horrorveranstaltungen. Svenja ist was das angeht etwas irritiert und bringt nur
ein quakig-gebrochenes „Scream“ über die Lippen. Der Albert hingegen fährt in
seiner Freizeit gerne Achterbahn. Svenja fragt, ob es in Ostfriesland irgendwie
so einen Megapark gibt. Albert verneint dies, aber er fährt gerne in den Heide
Park. Svenja ist etwas verwirrt und fragt, ob er dann für sowas immer nach
Deutschland kommt…. (hier bitte Augenrollen einfügen) Albert erklärt ihr, dass
Ostfriesland in Deutschland liegt. Svenja: „Achso.“
Danach chillen die vier Jungs und
Svenja mit dem 1a-Haltungsschaden ne Runde am Pool. Dabei demonstriert Svenja,
wie sie so tanzt. Ich glaub, ich muss da nichts zu sagen, oder? Dann erzählen
alle, wann sie so die letzte Beziehung hatten. Svenja hatte da ja auch so einen
Lover, Darren, aber der ist dann nach Berlin abgehauen. Das lassen wir jetzt
mal unkommentiert. Ihr Traummann darf auch gerne ein Macho sein, nur nicht so
ein arroganter Volldisser. Ah, ja. Oder wie Mark es ausdrückt: King Louie vom
Erdbeerfeld. Dann schnacken sie alle mal über Essen. Svenja hat scheinbar immer
noch nicht gecheckt, dass Ostfriesland zu Deutschland gehört, denn sie fragt
Albert, ob sie auch so Chinesisch in Ostfriesland essen. Ach, Svenja.
Bei Lothar geht’s mal wieder so
richtig ab. Er hat für sich und die junggebliebene (haha, guter Witz, RTL)
Johanna einen Ausflug geplant. Als er ihr das in seiner gewohnt seiernden Art
vorträgt, sieht man sogleich die Panik in ihren Augen aufsteigen. Ein Ausflug?
Und dann noch als Überraschung?! Das ist ja gar nichts für Johanna. Aber sie
ist ja auch schon weit gereist, wie sie Lothar erzählt: dreimal Türkei,
Griechenland, Paris und …. Erlangen. Ähm, ja. Lothar ist ja noch nie gereist.
Ui, was für eine Überraschung.
Die beiden Langweiler-Könige
schlendern dann gemächlich durch die Stadt, als Lothar Johanna endlich die
Überraschung zeigt. Er möchte mit ihr Tretboot fahren. Sie so: „Nee, das möchte
ich nicht.“ Nee, warum auch? Das könnte ja Spaß machen. Dann trotten die beiden
eben weiter durchs herrliche Hessen.
Lothar versucht eine Konversation in Gang zu bringen, als er fragt, ob Johanna schonmal
verheiratet war. Ja, war sie. Er auch, erwidert er. Wurde vor ein paar Jahren
geschieden. War sechs Jahre verheiratet. Sie: „Ja, so genau will ich das auch
nicht wissen.“ Alles klar. Also lieber den Partner nicht kennenlernen. Auch ne
Taktik. Trotz dieser Klatsche, will Lothar den Rest seines Lebens mit der rüstigen Rentnerin verbringen. Da sein
Akku aber nur noch auf 2% läuft, dürfte das nicht mehr so lange sein. Die
beiden trotten dann noch weiter zu einem Fluss. Die komplett in Pfirsichfarbe
gehüllte Johanna und Low-Battery-Lothar setzen sich und trinken erstmal ein
Saftpäckchen. Für Johanna ist das mega romantisch. Okay. Beide raunen sich mit
schleppender Stimme auswendig gelernte Liebesfloskeln zu. Lothar legt den Arm
um sie und will ihr einen Kuss aufdrücken, aber Johanna hält ihm nur die Wange
hin. Beide geben sich ein Küsschen, als wären sie 10 Jahre alt und das erste
Mal verliebt.
Währenddessen poltern Ingo und
Papa Lutz ganz elfengleich aus dem Zug in Polen. Hier startet ihre „Tour
d’amour“ wie RTL es so zauberhaft umschreibt. Lutz kann genauso gut Kartenlesen
wie Kofferpacken, aber sein schnuckeliger Sohnemann kann ihm da unter die Arme
greifen. Irgendwann kommen sie dann beim Hotel an, das Lutz ganz ökologisch
findet. Hä? Was ist denn an einem grauen Betonklotz ökologisch?
Die beiden Experten tauschen dann
erstmal Geld um. In Polen gibt es ja die wohlbekannten „Sluppis“. Wer kennt sie
nicht. Selbst nach der fünften Verbesserung von Lutz schnallt Ingo immer noch
nicht, dass die Zlotys heißen. Danach geht es mit „genügend Groschen erstmal zu
einem kunterbunten Kiosk, um die ersten polnischen Produkte zu probieren.“
Wieder im Hotel probieren die
beiden Schnuckel dann erstmal ihre gekauften Leckereien. Lutz knetet dabei auf
einer grünen Verpackung herum und ertastet etwas Weiches. „Fühlt sich an wie
eine Frau“, sagt er. Uäh! Ingo öffnet das Überraschungspaket und es erscheint
ein brauner Schokohaufen. Da hat Lutz wohl etwas zu fest geknetet. Aber das hat
er schließlich bei seiner „Stups“ (Mutter Birgit) so gelernt, fest kneten. Ich
muss mich eben übergeben. Moment.
So, wo wir gerade bei Birgit
waren. Die muss natürlich noch von der adäquaten Ankunft (ich bin der Champ) in
Polen unterrichtet werden. Mir fehlten heute auch noch mindestens vier
„Regelrecht“. Dann fährt RTL die ganz ausgefeilten filmischen Geschütze auf und
macht einen Split-Screen, damit sowohl Ingos als auch Birgits Schönheit
angemessen gewürdigt werden. Am besten sind noch die Bildunterschriften. RTL
muss ja aufgrund des geringen IQs des Großteils der Zuschauer Dinge immer bis
zu 20mal wiederholen. Deshalb stehen auch nicht Polen und Köln unter den Bildern,
sondern „Romantisches Rheinland“ und „Land der Piroggen, wie sie Polen jetzt
schon seit der ersten Folge nennen. Ich möchte euch natürlich auch nicht die
25mal falsch benutzen „Regelrecht“ von Birgit vorenthalten. Ich zitiere mal
regelrecht: „Hier zu Hause geht auch soweit alles regelrecht gut. Mir geht’s
soweit gut, außer dat ich die regelrecht schon Sehnsucht nach dich hab und dass
ich dich jetzt regelrecht schon vermisse.“ Ach, Birgit. Ich hab dich regelrecht
lieb.
Bei Beate müssen Stefan und
Michael weiterhin Vorlieb mit Mama Irene nehmen, während Beate wieder in ihrer
formschönen Latzhose auf dem Weg zum lachenden
Lausbuben Michel ist. Die beiden umarmen sich, als hätten sie sich 10 Jahre
nicht gesehen und machen dann Hand in Hand einen Spaziergang. Wieder mal soll
Beate die Augen schließen. Dieses Mal gibt es allerdings statt Teelichtern ein
Gänseblümchen und Beate ist wieder mal hin und weg. Da wäre so schnell keiner
drauf gekommen, am Wegrand eine Blume zu pflücken. Nee, das ist wirklich schon außergewöhnlich.
Beate ist ja mit wenig zu beeindrucken. Michel spult derweil weiter seine
auswendig gelernten Sätze aus Groschenromanen und Daily Soaps ab. Man, der
könnte auch problemlos bei „Mitten im Leben“ mitspielen. Er fragt dann auch
gleich mal, was Beate so vom Heiraten hält. Die will’s voll romantisch und
Michel schmilzt dahin und krault Beates Wange. Bäh!
Dann hat Beate eine ganz spontane
Idee. Sie will mit ihren drei Liebeskandidaten Obst schnippeln und es dann in
einen Schokobrunnen dippen. Michel muss gleich mal beim Obstschneiden passen:
Mit dem Küchengeschnipsel da hat er überhaupt nichts am Hut. Außerdem isst er
auch gar kein Obst, er ist da eher so der Fleischfresser. Sieht man… Er geht
dann mal lieber ne Runde im Wald spazieren. Derweil scheitert der markante Michael beim Öffnen der
3kg-Dose Ananas. Er schiebt es auf die verbeulte Dose. Allerdings war die noch
gar nicht verbogen, bevor er da den Dosenöffner angesetzt hat, aber naja. Stefan
gelingt es letztendlich die Dose mit einem Messer zu öffnen. Das kann er dann
ja auch gleich mal wegschmeißen, ist ja jetzt todesstumpf.
Dann füttert er Beate noch ganz
neckisch mit einer Weintraube. Im anschließenden Interview erklärt er, dass er
das gemacht hat, weil er in Beate verliebt ist. Achso. Die kennen sich ja auch
schon zwei Tage, in denen er die meiste Zeit mit Mutter Irene zusammen war,
aber nun gut.
Als alles fertiggeschnippelt ist,
geht der Schokospaß los. Michel ist auch wieder da, will aber immer noch kein
Obst essen und sitzt wie eine beleidigte Lebewurst neben den anderen, die mit
ihrem Schokobrunnen sichtlich Spaß haben. Er haut im Interview die nächste Rosamunde-Pilcher-Floskel
raus und erklärt, dass seine Eifersucht immer schlimmer wird. Er ahnt Schlimmes.
Das soll sich denn auch sogleich bewahrheiten. Er sucht das Einzelgespräch mit
Beate, die neuerdings, laut RTL, Schmuckdesignerin ist (ich wusste gar nicht,
dass Loop-Bänder zusammentüddeln einen zur Schmuckdesignerin macht) und erklärt
ihr, dass er sich nicht integriert und unbeachtet fühlt. Ich fasse nochmal eben
zusammen: ER wollte im Hotel schlafen, ER wollte nicht beim Schokofondue
mitmachen, ER hat als Einziger zweimal! alleine was mit Beate unternommen. Also
ich versteh da seinen Standpunkt vollkommen. Beate wird dann auch etwas
ungehalten und weist die Vorwürfe zurück. Und womit? Mit Recht. Michel spielt
die beleidigte Leberwurst und reist ohne Verabschiedung ab. So ein Schmock. Voll das Kindergarten-Verhalten.
Die Vorschau auf nächste Woche
ist auch schon wieder der Knaller. Beate knutscht mit ihren beiden verbliebenen
Kandidaten, Ingo trifft beim Blind Date die polnische Katja und Svenja lässt
Rudi eiskalt stehen. Ich kann es kaum noch abwarten. Also so regelrecht.
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