Sonntag, 18. Oktober 2015

Astralkörper und Putzerfische

Bevor heute Abend das furiose Finale von „Schwiegertochter gesucht“ über die heimischen Bildschirme flimmert, will ich euch natürlich noch über die haarsträubenden Highlights des letzten Sonntags informieren.

In Anlehnung an das auf Schwiegertochter folgende Länderspiel zwischen Deutschland und Georgien hat RTL erstmal ne schmucke Torwand in Schwiegertochterpink in den völlig überladenen Requisitengarten gestellt. Vera hat sich dazu passend in einen pinken Wurstpellenpullover gequetscht und sich ne tolle Trillerpfeife umgehangen. Da RTL das offensichtlich witzig fand, beehrt sie uns nun nach jedem Kandidatenclip mit irgendwelchen Pseudo-lustigen Fußballanleihen. Für den Zuschauer einfach nur nervig und peinlich, aber naja. Lässt sich nicht verhindern. Dafür haut Vera gleich in der ersten Anmoderation den Gag des Tages raus: „im herrlichen Hessen zaubern der häusliche Hühnerwirt Lothar und seine junggebliebene Johanna einen leckeren Likör aus seinen eigenen Eiern.“ Der Arme! Läuft eh nur noch auf 2% Akku und wird nun auch noch entmannt? Das ist selbst für RTL eigentlich zu makaber. Obwohl…

Es geht auch gleich los im herrlichen Hessen bei Low-Battery-Lothar. Der deckt die feudale Frühstückstafel, während seine Angebetete, das Trampeltier Johanna, im Hühnerstall auf Eiersuche geht. Umgeben von einer furiosen Fligenhorde, die sich auf allen Speisen und Personen niederlässt, sinnieren Johanna und Lothar über Eier. Lothar fragt Johanna, wie viele Eier sie denn so in der Woche esse und Johanna antwortet, dass sie so ein Ei im Monat isst. Na, dann ist sie ja bei Hühnerwirt Lothar genau and er richtigen Adresse. Er fragt dann auch gleich mal, ob sie nicht bei ihm einziehen möchte. Klar, das will sie natürlich. Lothar lässt anklingen, dass es auch grad gar nicht so schlecht ist, dass seine Mutter zur Kur ist. Er könnte sich schon vorstellen mit Johanna alleine zu wohnen. Oh, oh. Da Helene das aber sowieso nicht zulassen wird, hat sich das Thema eh erledigt.
Es folgt endlich der große Moment. Es wird Eierlikör aus Lothars Eiern gemacht. Allerdings scheint es, als hätten sie noch ein paar Hühnereier dazu genommen. Bestimmt nur als Füllmasse. Schnell wird jedoch klar, dass Lothar Eierlikör machen genauso gut kann, wie Streichen. Er glaubt, dass man Eiweiß und Eigelb trennen muss. Hat es aber nach mehreren Versuchen leider nicht geschafft, diesen Schritt auch in die Tat umzusetzen. Aus lauter Verzweiflung nimmt nun Johanna die Sache in die Hand. Sie kriegt das etwas besser hin. Dann noch ordentlich Milch oder Sahne dazu und dann man ordentlich umrühren und aufkochen lassen. Lothar kippt den Schnaps dazu. Tadaaa! Fertig. Naja, Johanna ist da nicht genug Schnaps drin. Als es abkühlt, wird es auch wieder fest. Gut, klappt also genauso gut wie Streichen bei den Beiden. Wie sagt man so schön? Jeder kann was. Vielleicht finden wir bei den Beiden ja auch noch raus, was das ist.
Dann hat RTL sich noch was ganz Tolles ausgedacht. Die beiden Schnarchnasen marschieren noch einmal zu der Brücke, an der sie zu Beginn der Staffel schon einmal waren. An dieser hängen ja ganz viele Liebesschlösser und wie es der Zufall so will, hat Johanna eins dabei. Das montieren sie dann auch sogleich an der Brücke und schmeißen die Schlüssel ins Wasser. Wie arg doll romantisch. Dann gesteht Lothar seiner Johanna noch in seiner stets gefühlsbetonten Art seine Liebe und beide knutschen sich ab. Das ist so eklig, dass man sich am liebsten angeekelt wegdrehen möchte, aber es einfach nicht kann. Das ist wie beim Autounfall. Man möchte wegsehen, kann es aber einfach nicht. Kennt ihr diese Putzerfische im Aquarium? Daran erinnern mich Lothar und Johanna. Sie saugen sich aneinander fest und dann geht die Zungenaction los. Bäh!

Ingo und Lutz machen sich derweil auf zur quirligen Küste des baltischen Badegewässers im wunderschönen Westpommern. An der Ostsee angekommen, verpasst Lutz seinem Sohn und sich erstmal ganz schicke weiße Strohhüte, damit sie noch ein bisschen dämlicher aussehen, als ohnehin schon. Ingo bekommt das Teil natürlich kaum auf seinen Dickschädel. Lutz‘ Urteil: „Dat steht dich.“ Danach zaubert Lutz eine überdimensionale Brezel aus seiner Tasche, die die Beiden dann versuchen aufzupusten. Das Ergebnis: eine labberige Brezel im Sand und zwei völlig erschöpfte Dickerchen am Strand. Dann folgt natürlich die obligatorische Oberkörper-Entblößung von Ingo, die ja schon zum immer wiederkehrenden Erkennungsmerkmal von „Schwiegertochter gesucht“ geworden ist. Ingos Kommentar zu seinem Traumbody: „Andere finden dat da dann vielleicht unattraktiv, sich zu entblößen. Aber manche Männer könne sich da doch schon ein oder zwei Scheiben von mir abschneiden.“ Ähm, ja. In Anbetracht seines Körperumfangs auch drei oder vier oder …. Dann setzt Lutz noch einen drauf. Er war schwer beeindruckt von dem Body seines Sohnes. Er macht ja zu Hause auch Krafttraining. Das sieht man also schon ganz deutlich. Da kann man sich auch mal so ein bisschen wat drauf gönnen. Bitte?! Was soll der sich denn darauf gönnen? Ein Eis oder was. Um seinen Traumbody noch weiter zu stählen.
Dann stürzt Ingo sich todesmutig in die Wellen, um seine bezaubernde Brezel auszuprobieren. Äh, oder doch nicht. Er ist doch tatsächlich bis zu den Knöcheln im Wasser, als wieder die Mimose aus ihm spricht und er meint, das Wasser wäre zu kalt. Ganz ehrlich: Heul doch!
Damit Ingos gestählter sportlicher Körper die geeignete Geschmeidigkeit bekommt, die bisher nur in seinem Charakter zum Tragen kommt, hat sich sein Vadda nochmal was richtig Tolles ausgedacht: ein Moorbad. Dafür steifen sich die beiden Walrösschen erstmal einen Bademantel über, der sich, aufgrund der Ausmaße der Beiden, vorne nicht verschließen lässt. Abermals dürfen wir also Ingos Astralkörper bewundern. Der packt sich dann auch gleich in die braune Brühe und lässt sich verwöhnen. Lutz kommt bei diesem Anblick ein Gedanke, den er vielleicht lieber für sich behalten hätte. Dat Wasser sieht genauso aus, als wenn dat Stups (seine Ehefrau Birgit) gerade gebadet hätte. Uuuuhhh, Lutz. Böses Foul. 

Im beschaulichen Bayrischen Wald ist ja das Liebesglück ausgebrochen. Beate und ihr dufter DJ Stefan schweben im siebten Himmel. Daran kann wohl auch die Liebenskassette nichts ändern, die Stefan Beate geschenkt hat. Aus dem quitschbunten Rekorder tönt als erstes die nervig-omnipräsente Stimme der fischenden Helene. Beate grinst selig. Stefan tritt auf den Balkon mit einem fulminanten Frühstück in Form eines! Croissants, Marmelade und Nutella. Wow! Das macht was her. Danach bestätigen sich beide nochmal ihre enormen Gefühle zueinander. Ich freue mich schon auf die erneute Bewerbung von Hobbybachelorette Beate im nächsten Jahr.
Aber erstmal sind ja beide noch „schwer verliebt“ (die Referenz an eine andere beliebte Kuppelshow ist hier nur rein zufällig…). Um sich das auch nochmal zu bestätigen, verzieren sie gemeinsam ein Lebkuchenherz mit ihren Initialen und einem „4 ever“. Dann wird das Herz von Stefan fachmännisch geteilt und er schenkt ihr metaphorisch sein Herz. Hach, wie romantisch! Beate fachsimpelt darüber, ob dies jedoch nicht ein schlechtes Omen gewesen sei, und ihre Liebe ebenfalls zerbrechen würde. DJ Homer beruhigt sie. Sie kann doch nichts trennen. Vielleicht sollte er sich nochmal die vorangegangenen Staffeln ansehen…

Im mondänen Mallorca geht Svenja mit ihrem mannigfaltigen Männertrio auf Erkundungstour. Sie finden, natürlich rein zufällig, eine historische Straßenbahn. Albert ist der Schnellste im Kampf um den Sitzplatz neben Svenja. Dann nutzt er doch auch gleich die Gunst der Stunde und fragt mal an, ob er Svenja umarmen darf. Nett, dass er vorher mal nachfragt. Er lässt dann auch gleich ganz lässig seinen Arm um Svenja gelegt. Dann haben die drei Männer die glorreiche Idee, einfach mal ein Lied anzustimmen. Da sie ja in einer Bahn sitzen, gibt’s den Karnevalskracher „Heute fährt die 18 bis nach Istanbul“. Leider kennen sie aber nur diese eine Zeile. Wirklich schade. Albert glaubt sich zu erinnern und schmettert: „Alles hat ein Ende, nur die Wurst hat zwei.“ Die anderen Beiden gucken sich irritiert an. Das war nicht so ganz das gleiche Lied. Auf jeden Fall findet Svenja das Lied total doof und entzieht Albert die Erlaubnis, seinen Arm um sie zu legen.
Am Strand angekommen, entführt Karsten Svenja zum Meer, während Marc und Albert auf den Felsen geparkt werden. Nach der immer wieder gern genommenen Frage, wie denn so die Gefühle für einen so stehen, stellt Karsten die naheliegenste Frage: „Küssen?“ Da sagt Svenja nicht nein. Im anschließenden Interview analysiert sie dann mal die Knutscherei: „Das war natürlich schon der Top-Hat(?), zumal ich ja so gerne küsse. Wir haben auch mittlerweile fast die Basis gefunden. Es war natürlich noch alles ein bisschen innocent, weil ich sonst natürlich in die Bewegung schon starte, aber noch nicht zu weit gehen wollte.“  Ah, ja. Das macht Sinn.
Derweil sind Marc und Albert auf dem Abstellgleiß natürlich alles andere als begeistert. Marc mimt den eifersüchtigen, gewaltbereiten Kobold, während Albert versucht ihn zu beruhigen. Irgendwann wird den Beiden das zu bunt und sie trennen die beiden Saugschmerlen voneinander.

Schnurrbartträger Siegfried hat noch zwei Schnallen am Start, denen er jetzt mal zeigen will, wo er so arbeitet. Er entführt die Beiden in seine Backstube und kreiert mit ihnen kleine Herzküchlein. Als die Kuchen im Ofen verschwinden, packt Susanne mal wieder die Flirtkeule aus. Sie legt Siegfried die Hand auf die Stirn und sagt: „Dir ist aber auch ganz schön warm. Komm mal her, Baby. Hast du Fieber?“ Siegfried spielt dann auf Susannes Dekolleté an, das ihn so ein bisschen heiß werden lässt. Bei ihr läuft auch alles (iiiihhhhh!), weil er in seiner Uniform so sexy aussieht. Man möchte sich nur angeekelt wegdrehen. Dann sind die Kuchen fertig und Siegi fragt die beiden Ladies, wie sie die denn belegen würden. Elke plädiert für Erdbeeren und Zartbitterschokolade. Susanne würde Wodka reinspritzen und mit Senf bestreichen, also herzhaft. Hmmmm, das hört sich unheimlich appetitlich an. Nicht.

Dann folgt der Gipfel der Peinlichkeiten. Elke bläst Siegi neckisch ein bisschen Mehl ins Gesicht. Er bläst natürlich zurück. Und auch Susanne kriegt was ab. Die das aber nicht in ihrem Dekolleté haben möchte. Nee, is klar. Da hat RTL ja mal wieder was ganz neckisches ausgedacht. 50jährige, die sich wie 13jährige benehmen.   

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