Es ist soweit: Das fulminante
Finale von „Schwiegertochter gesucht“. Vera hat sich dem Anlass entsprechend
auch richtig schick gemacht und einen beigen Hosenanzug angezogen, der wie eine
zweite Haut sitzt (im wahrsten Sinne des Wortes). Sie kündigt ein frenetisches
Feuerwerk an, bei dem Amor noch einmal alles gibt. Sie glaubt tatsächlich, dass
ihre alljährlichen Verkupplungsaktionen in Sachen Beate nun ein Ende haben.
Ach, Vera. So naiv kannst doch selbst du nicht sein. Als ob Beate jemals einen
passenden Mann finden wird. Da wird ihre Mutter schon für sorgen, dass ihr da
niemand die teure Tochter wegnimmt.
Bei Siegfried im baumreichen
Bergischen Land verfolgt RTL weiterhin das Motto „50jährige, die sich wie
13jährige verhalten“. Siegfried (der scheinbar keine Schuhe mehr hat) läd seine
Schnallen im schönen Stadtpark auf eine Runde Twister ein. Susanne scheint als
einzige das Memo von RTL erhalten zu haben, denn sie ist die Einzige, die sich
auch wie eine 13jährige angezogen hat. Ihre beiden Pippi-Langstrumpf-Zöpfe mit
den pinken Haargummis sind wirklich allerliebst. Sie hat auch gar keine Lust
Twister zu spielen. Ihre Begründung ist dafür endlich mal auf RTL-Niveau: „Da
fliegen mir hinterher die Möpse ausm BH.“ Ähm, ja. Elke hat natürlich Bock, obwohl
sie sich viel mehr Sorgen um ihre Möpse machen müsste, denn sie trägt nur ein
bezauberndes braunes Kleid und hat mal lieber auf den BH verzichtet.
Das kann Susanne natürlich nicht
auf sich sitzen lassen und entführt Siegfried nach dem spontanen Spiel zu einem
Spaziergang mit ihrem Hund Kimi. Währenddessen schleimt sich Elke bei Mama Erna
ein.
Susanne packt dann auch gleich
die Flirtkeule aus und drückt Siegi aus heiterem Himmel einen Schmatzer auf.
Der ist erst verwirrt, aber geht dann gleich nochmal ran. Natürlich stehen sie dabei
genau in Elkes Sichtfeld. Das stellt RTL immer sicher. Dann folgt eine
filmreife Vorstellung, bei der sich jede Daily Soap noch was abschneiden kann
(ja, ich meine dich, GZSZ). Elke sucht das Gespräch mit Siegfried und erklärt
unter Tränen, dass sie die Beiden beim Knutschen gesehen hat und nun eine
Entscheidung von ihm verlangt. Mit wehendem Haar lässt sie Siegfried alleine und
marschiert wieder zur Picknickdecke. Siegi bricht heulend an einem Baum zusammen
und lässt eine Salve an Schimpfwörtern los. Nachdem er sich wieder gefangen
hat, kehrt er (immer noch auf Socken) zu seinen beiden Schnuckis zurück. Elke
ist emotional noch immer am Ende und erwartet nun voller Spannung die
Entscheidung von Siegfried. Der hat als Präsent eine Eintrittskarte zur
Zuckertauschbörse 2015 dabei, die er nun seiner Herzensdame schenken möchte. Leider
hat Doppelzopfträgerin Susanne das Nachsehen und die emotionale Elke erhält das
perfekte Präsent. Daraufhin bricht sie endgültig zusammen. Beide verkeilen sich
ineinander, knutschen sich ab und rollen verliebt über die Decke im Stadtpark.
Susanne ist abgemeldet und macht sich dann mal auf den Weg. Aber wie ich RTL
kenne, werden wir auch die schmucke Susanne nächstes Jahr wiedersehen.
Auf der balearischen Badeinsel
beglückt Vera Svenjas Liebesanwärter mit ihrer Anwesenheit. Sie fragt mal bei
Marc und Albert nach, wie sie Svenja so finden und wie hoch sie sich ihre
Chancen bei ihr ausrechnen. Eins muss man ihnen lassen, sie sind realistisch.
Beide rechnen sich keine großen Chancen aus, da der Frauenheld Karsten ja schon
mit ihr geknutscht hat.
Postkartenmodel Svenja
verschönert derweil fürsorglich ihre Fußnägel mit pfiffigen Farbglitzer. Dann
kommt Vera angestampft und will mal ein Gespräch unter Frauen führen. Sie
erzählt Svenja, dass Albert und Marc total in sie verschossen sind. Svenja
antwortet, dass sie es aber leider nicht ist. Dafür hat sie Karsten mit seinen
krassen Bongos schwer beeindruckt. Sie haben ja auch voll cool zusammen
„musiziert“. Das Knutschen dürfte da vielleicht auch geholfen haben.
Dann folgt die extrem emotionale
Entscheidung, in der Svenja Marc und Albert mit ihrer gewohnt brüchig-quakenden
Stimme mitteilt, dass sie leider nicht ihr Herz erobert haben. Dafür ist
Karsten allerdings ihr Auserwählter, den sie so dann auch gleich wieder
abknutscht, was eher einem Fisch ähnelt, der nach Luft schnappt, aber nun gut.
Muss ja nur Karsten gefallen. Vera verspricht derweil den beiden Anderen, wie
nicht anders zu erwarten, dass sie zu Hause für die Beiden weiter nach einer
Partnerin sucht. Freut euch also schonmal auf ein Wiedersehen mit Marc und
Albert im nächsten Jahr.
Im schönen Städtchen Stettin
haben unsere beiden Walrösschen ein letztes Date mit der kurvenreichen Kasia. Die
will den steifen Ingo mal ein bisschen in Fahrt bringen und stellt ihm deshalb
in einem Café eine polnische Folkloregruppe vor. Mit dieser sollen sie
gemeinsam schunkeln und singen. Ingo kommt richtig aus sich raus und schwingt
seinen Astralkörper völlig arrhythmisch von links nach rechts. Die Beine
bleiben dabei fest auf dem Boden. Er bewegt sich in etwa so viel, wie ein
Mammutbaum bei Windstärke 3.
Danach gibt’s erstmal ein
klärendes Gespräch. Ingo fragt gleich mal, ob Kasia nicht mal mit nach
Deutschland kommen will. Die reagiert auf seine Entführungspläne nicht so
freudig und sagt, dass ihr das zu schnell geht und er erstmal Englisch lernen
müsse. Aber sie lässt sich Ingos E-Mail-Adresse geben. Die meldet sich gaaaaanz
bestimmt bei Ingo. Das ist so sicher wie die korruptionsfreie Vergabe von
WM-Spielstätten…
Als Ingo und Lutz dann endlich wieder
mit der elektrischen Eisenbahn aus dem Land der Piroggen nach Hause reisen,
werden sie von dat Stups frenetisch empfangen. Fettige Haare, Crocs an den
Füßen und eine Zigarette im Mundwinkel hält Birgit für den angemessenen
Willkommens-Look. Sie begrüßt ihren Mann, als würde er nach zehnjähriger
Kriegsgefangenschaft heimkehren. Lutz erklärt dann auch gleich: Lutz ohne
Stups, Stups ohne Lutz, dat is wie Fahrrad fahren ohne Klingel.“ Richtig,
völlig sinnlos. Dann sollte man das lieber gleich sein lassen, bevor man ohne
Klingel fährt. Außerdem ergänzen sie sich ja in so vielen Sachen, wenn dann der
eine fehlt, ist der andere überflüssig. Naja, eigentlich sind die auch zusammen
ziemlich überflüssig, aber nun gut.
Dann geht’s wieder nach Hause in
die heimischen Hallen. Da hat Birgit alles für ein wohliges Willkommen
geschmückt und will nun alles über die Polen-Expedition wissen. Ingo fasst mal
eben zusammen und erklärt, dass Kasia insgesamt 26 Jahre alt war. Okay. Also
alle Teile zusammengenommen? Nach diesem anstrengenden Bericht meint Birgit,
dass es nun Zeit zum Schlafen sei, es ist ja auch schon regelrecht spät (wie
mir das gefehlt hat).
Bevor es in Bettchen geht, muss
Sportspund Ingo natürlich noch trainieren, um seinen Traumbody in Form zu
halten. Dazu versucht er Gummischnüre auseinanderzuziehen, die aber selbst bei
ausgestreckten Armen noch durchhängen. Äußerst effektiv. Birgit ist derweil
regelrecht froh, dat der Lutz wieder bei ihr ist. Der meint, dass Birgit aber
nochmal mit Ingo schnacken sollte, um ihm mütterlichen Beirat zu geben. Ja, das
ist wichtig, mütterlicher Beirat. Im Interview erklärt Lutz dann nochmal, wie
arg doll verliebt die Beiden ineinander sind. Birgit haut dann noch den
Oberknaller raus: „Da hast du regelrecht recht.“ Brüller! Dann macht sie sich
auf zu ihrem fitten Filius, der immer noch seinen krassen Oberkörper trainiert.
Birgit haut noch drei „regelrecht“ raus und betont, dass der Papa sich ja
Enkelkinder wünscht. Ingo ist sich sicher, dass das in spätestens zwei Jahren
soweit ist. Das steht schonmal fest, ob „sie“ dabei ist, oder nicht. Ähm, ja.
Ich frage mich, wie er ohne eine Partnerin zu einem Kind kommen möchte, aber da
lässt sich RTL bestimmt was einfallen.
Bei Beate im beschaulichen
Bayrischen Wald ist es ziemlich langweilig geworden. Sie hat ja nun ihren
Traumprinzen in dem blonden Bengel Stefan gefunden und ist mega happy. Damit
auch der letzte Zuschauer checkt, wwwwwiiiiieeeeee verliebt die Beiden sind, hat
RTL ein ganz tolles Kartenspiel mitgebracht, bei dem sich die beiden
Kurzhaarträger gegenseitig Fragen zur Zukunft stellen. Das ist so langweilig
und abgedroschen, dass man mal Zeit hat, sich Beate genau anzugucken. Dabei
fällt auf, dass die Süße nicht nur an Armen, Beinen und Achseln massiv behaart
ist, sondern die braunen Haare auch ihr Dekolleté und ihre Schultern zieren.
Wie ekelig!!!! Aber DJ Homer scheint’s ja zu gefallen.
Dann ist auch eigentlich schon
der Abschied gekommen und Stefan packt seine Sachen. Als er sich von Beates
Eltern verabschieden will, hat Irene eine mega Idee: er kann doch noch ein paar
Tage bleiben. Richtig, arbeiten braucht bei „Schwiegertochter gesucht“ auch
irgendwie keiner. Irene sieht aber auch ihren Nachteil in diesem Vorschlag.
Muss sie sich doch jetzt langsam mit dem Gedanken anfreunden, ihre 32jährige!
Tochter loszulassen. Sollte es denn dazu kommen, dass die Beiden wirklich
zusammenbleiben, würde Beate ja auch in Erwägung ziehen, mit ihrem duften DJ in
den ersten Stock des Elternhauses zu ziehen. Das wird dann eine harte Zeit für
Irene.
Als Stefan Beate von seinem
Bleiben erzählt, ist diese natürlich total aus dem Häuschen. Beide knutschen
sich ab, stehen aber so weit voneinander entfernt, dass sich ihre unteren
Hälften auch ja nicht berühren. Könnte ja auch zu ungewollten Schwangerschaften
führen. Das wollen wir ja nicht. Dann trägt Stefan Beate noch ein
selbstgeschriebenes Gedicht vor, dass einen Schiller oder Goethe vor Neid
erblassen lassen würde: „Ich denk an dich, hab dich so gern. Ich liebe dich, du
bist mein Stern.“ Potz, Blitz. Der helle Wahnsinn.
Und dann ist auf einmal alles
vorbei. Die neunte Staffel „Schwiegertochter gesucht“ ist zu Ende. Aber Vera
beruhigt uns noch mit zwei guten Nachrichten. Zum einen kommt am 15.11. eine
Sondersendung, in der wir erfahren, was aus den Liebespaaren dieser Staffel
geworden ist (mein Tipp: 90% sind schon wieder getrennt)und zum anderen kann
man sich schon wieder für die neue Staffel nächstes Jahr bewerben. Puh, Glück
gehabt.
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