Endlich! Die RTL-Highlightfolge
von „Schwiegertochter gesucht“ mit dem fulminanten Filmtitel „Das große
Wiedersehen“ flimmerte vergangenen Sonntag über unsere Bildschirme. Ich war
gespannt wie ein Flitzebogen, was aus den Traumpaaren der vergangenen Staffel
wohl geworden ist. Zu diesem Großereignis stauben Vera und Beate unseren
romantischen Rheinländern Lutz, Stups und Ingo einen Besuch ab, um das
Wiedersehen gebührend zu feiern. Beate hat sich zu diesem Anlass besonders
schick gemacht und trägt eine fesche Fleecejacke mit Huskymotiv. Zum Anbeißen
die Alte.
Zu Beginn werden natürlich
standesgemäß einige Laolawellen im Wohnzimmer von Ingo abgefeiert, zu dem
Familienhund Teddy nervtötend bellt. Dann bestätigen Vera alle, dass sie voll
glücklich sind. Ja, nee. Is klar. Und dann geht es auch schon zu Postkartenmodell
Svenja. Die hat nämlich ne Postkarte (nicht mit ihr drauf) aus dem Liebesurlaub
geschrieben und da war RTL natürlich dabei.
Gleich zu Beginn schmeißt uns der
Sender die Megaüberraschung vor die Füße. Die Svenja ist gar nicht mit Karsten
im Liebesurlaub, sondern mit dem Rudi! Zur Erinnerung: Den hatte Svenja auf
Malle als Ersten von der Insel gejagt, weil er sich erdreistete, mit ihr
Chinesisch lernen zu wollen, weil sie ja immer damit prahlt, dass sie das kann.
Da sie das dann doch nicht so gut konnte, hat er sie bloßgestellt und das fand
die Svenja gar nicht so toll und hat Rudi nach Hause geschickt. Scheint sie ihm
ja verziehen zu haben, offensichtlich. Sie erzählt im Interview, dass der
Karsten gar keine Zeit hatte für sie und dann der Rudi ihr immer getextet hat
und auch Zeit hatte und so. Dann hat sie lieber den genommen. Macht Sinn. Sie
hat bestimmt auch schon einen Crush. Wie ich ihre brüchig quarkende Stimme
vermisst habe!
Der Liebesurlaub führt die beiden
Schnuckis an die Nordsee. „Mit einer frischen Brise im Rücken lässt sich
Postkartenmodell Svenja von ihrem Rudi das Meer voller Wasser am unendlichen
Ufer zeigen.“ Es ist zwar gerade Ebbe, aber naja. Die Beiden breiten dann ein
viel zu kleines Handtuch am Wasser aus, aber da kann man dann ja näher
zusammenrücken. Hat der Rudi gut geschlussfolgert. Dann knutschen sich beide
erstmal ab. Svenja erinnert mich dabei immer an einen dieser Putzerfische, die
man im Aquarium hat, damit es sauber bleibt. Dafür, dass sie so gerne küsst,
sieht das alles nicht so richtig gekonnt aus. Dann machen sie erstmal einen
Strandspaziergang und finden (ach, dieser Zufall!) auf ihrem Weg ein paar
Muscheln. Dann hat Svenja eine Mega-Idee. Zurück bei ihrem Mini-Handtuch
zaubert sie ein Lederband aus ihrer Tasche und meint, man könnte da doch mal ne
Kette draus basteln. Total praktisch, dass die Muschel, die sie dafür benutzen
möchte, schon zwei Löcher an genau der richtigen Stelle hat. Das ist ja mal
richtig praktisch (merkste selbst, RTL, ne?) Svenja schafft es leider trotzdem
nicht, ihr Band durch die Löcher zu ziehen. Rudi stellt sich da ein bisschen
besser an und schafft es gerade so, die Bastelei zu beenden. Der
Alliterationsexperte von RTL ist zum Glück nicht im Urlaub und haut mal wieder
ein Verstümmelungshighlight der deutschen Sprache raus: „Voller Liebe schmückt
der windfeste Westphale den blassen Bikinibereich seiner Strandnixe mit einer
kostbaren Kalk-Kette.“ Hach, es ist so schön!
Nach dem anstrengenden Strandtag
schmeißen sich die beiden erstmal ins Bett. Rudi hat da nochmal was vorbereitet
und schleppt ein Tablett mit Tee und Franzbrötchen an. Er hat bloß leider keine
Ahnung, wie man Tee macht. Das ist allerdings auch wirklich schwierig, zumal es
auch noch loser Tee ist. Aber Svenja kann ihm da natürlich helfen. Die ist ja
schließlich total schlau. Und außerdem trinkt sie ja auch total gerne so Kirsch-Joghurt
oder Kai-Latte. Wer bei Kai-Latte an was Unanständiges denkt, stellt sich jetzt
mal für 5 Minuten in die Ecke. Also wirklich…
Dann versucht der Rudi Svenja
noch ein Franzbrötchen zu erklären. Sieht aus wie ein Croissant (nein), fühlt
sich an wie ein Croissant (ähm, nein), aber klebt. Ah ja. Schmeckt Svenja auf
jeden Fall. Rudi fragt dann schonmal an, ob Svenja nicht mal demnächst zu ihm
ziehen will. Ihre Antwort: „So gerne. Ich bin ja eh viel lieber bei dir.“ Und
Postkartenmodell kann man ja überall sein, nicht wahr?
Dann schippern die beiden Verliebten
noch ne Runde mit dem Krabbenkutter über die Nordsee, natürlich nicht, ohne die
allseits beliebte Titanic-Pose am Buck des Schiffes nachzustellen. Rudi: „Ich
bin der König der Seeeeeeee!“ Schön, aber Leonardo DiCaprio ist der König der
Welt. Ätsch. Da er ein bisschen weiter unten steht, darf er zu den Klängen von
Celine Dions „My heart will go on“ an Svenjas Achsel schnuppern. Wer’s mag.
Wieder an Land hat Rudi die
grandiose Idee, Svenja vor der Kulisse des windigen Wattenmeeres zu
fotografieren. Für sie als Modell ist das natürlich kein Problem. Rudi ist von
ihren Posen restlos begeistert. Jeder normale Mensch sieht eine steife, junge
Frau mit einem leeren Gesichtsausdruck, die komische Verrenkungen macht. Aber
nun gut. Svenja hat dann noch eine spektakuläre Spontanidee und malt mit ihrem
Finger ein Herz in den Sand. Ui, total augebufft, die Alte. Das hat vor ihr
bestimmt noch keiner gemacht. Aber ihr raffinierter Rudi steht ihr da in nichts
nach. Er hat die grandiose Idee eine Flaschenpost zu schreiben und dann ins Mehr
zu werfen. Aber anstatt jemanden eine Nachricht eine schreiben, kritzeln die
beiden da lieber „Svenja und Rudi Love forever“ drauf. Hoffentlich kennt der
Finder „Schwiegertochter gesucht“, sonst ist die Post relativ sinnlos. Aber
Svenja kommt ja noch gar nicht darüber hinweg, dass Rudi da „Forever“
draufgeschrieben hat. Svenja im Interview: „Forever wär ja schon ne Aktion.“
Zurück bei den romantischen Rheinländern,
hat Beate mittlerweile ihre sexy Husyjacke abgelegt und zeigt uns das Grauen,
das darunter lauert: ein hellgelbes T-Shirt mit dem Foto ihres Hundes bedeckt
ihre behaarte Brust. Hätte sie man die Jacke angelassen. Dann hat die Vera doch
glatt mal eine Postkarte dabei, auf der „angeblich“ Svenja drauf sein soll. Sie
zeigt die mal so rum und alle nicken anerkennend. Da hat Photoshop aber ganze
Arbeit geleistet. Ich erkenn die alte Kajal-Fetischistin da beim besten Willen
nicht.
Es folgt der Beitrag über
Siegfried. Da bin ich auch mal gespannt. Der hatte sich ja in einem
dramatischen und tränenreichen Finale für die Heulboje Elke entschieden. Mal
sehen, was bei denen jetzt so geht.
Der Siegried entführt seine
elegante (von wegen) Elke zur internationalen Zuckermesse. Er ist ja so ein
Sammler von Zuckerpäckchen aus der ganzen Welt. Während alle anderen Aussteller
ihre Zuckertütchen liebevoll auf den parallelen Präsentationstischen drapieren,
kippt Siegfried einfach seine Jute-Beute aus und ist fertig. Dann werden von
der Vorsitzenden erstmal alle begrüßt, besonders die Ausländer, die einen
weiten Weg nach Fürth hatten. Okay…
Dann schlendern die Beiden an den
anderen Ständen vorbei und Elke fragt mal in gekonnten Englisch bei einer
Ausstellerin nach: „How long do you sammel this sugar pads?“ Und die
Ausstellerin gibt eine verblüffende Antwort: „Seit 2000 Jahren.“ Puh, so alt
sieht sie noch gar nicht aus. Aber dann hat sie bestimmt auch die
Sonderkollektion Zucker, die zur Geburt Jesu erschienen ist. Beeindruckend. Irgendwann
hat Elke keinen Bock mehr und die Beiden packen ihren Chaoshaufen wieder in den
Jutebeutel ein und verlassen knutschend die europäische Zuckermesse.
Auf einer blütenreichen
Blumenwiese lassen sich die Süßen nieder und verfolgen, wie schon in der
vorangegangenen Folgen das Motto: 50jährige, die sich wie 13jährige verhalten.
Siegfried weiß gar nicht wohin mit seinen „Gefühlen“ und knutscht Elke die
ganze Zeit ab. Wenn die Kamera nicht dabei wäre, würde er vermutlich noch
weiter gehen. Dann schenkt er Elke ein transparentes Herz mit Flitter und einem
Foto von ihm drinnen. Och, wie süß. Weil den Beiden so heiß ist, reiben sie
sich gegenseitig mit Wasser ein. Siegi schiebt neckisch Elkes Kleid ein wenig
nach oben und entblößt ihre blassen Kalkstelzen. Die sind so weiß, dass die
bestimmt im Dunkeln leuchten. Aber das ist Siegi egal. Er ist nur froh, dass er
endlich wieder eine Alte am Start hat.
Bei Beate sollte ja eigentlich
alles rosig laufen. Immerhin hat sie ja am Ende der Staffel total von ihrem
super DJ Stefan geschwärmt. Der passte auch echt mal perfekt zu ihr. Beide
sehen aus wie ein Monchichi und tragen die 80 Jahre Klamotten ihrer Eltern auf.
Eigentlich perfekt. Eigentlich…
Als Vera sich mit Stefan im Park
trifft, berichtet dieser von der kamerafreien Zeit mit Beate und dabei kommt leider
nichts Positives zustande. Zweisamkeit gab es so gut wie gar nicht, denn es
lungerten immer Irene und Gerd (Beates Eltern) um die Beiden herum.
Das muss Vera ja nun erstmal mit
Beate bekakeln. Ihre Version klingt natürlich ganz anders. Sie hat ja immer mal
vorgeschlagen, was alleine zu machen, aber Stefan hätte immer nur „Weiß nicht“
gesagt und dann sind sie doch auf der Couch hängengeblieben. Sie verstrickt
sich auch auf Veras Nachfragen hin immer mehr in ihren Aussagen und
wiederspricht sich im Minutentakt selbst. Beates Glaubwürdigkeit verpufft so
langsam. Dann muss Vera aber mal wirklich die schweren Geschütze auffahren und
erklärt Beate, dass sie immer zu ihren Freunden sagt: Wer mit Dreißig noch
nicht vergeben ist, wird komisch. Und Beate wird langsam komisch. So, das hat
gesessen. Ich möchte übrigens meinen Freunden auf diesem Wege mitteilen, dass
ich nächstes Jahr am 7. Oktober komisch werde. Nur damit ihr schonmal Bescheid
wisst.
Dann kommt es zum Showdown, in
dem sich die beiden Kurzhaarträger nun mal aussprechen sollen. Beate wollte,
dass Stefan sie an die Hand nimmt und die Initiative ergreift. Da Stefan das
nicht gemacht hat, haben sie halt die ganze Zeit zu Hause abgehangen. Danke,
Beate. Jahrzehntelange Emanzipation im Arsch. Hast du gut gemacht. Dann gibt es
noch eine witzige Diskussion über ein Marmeladenrezept, dass Beates Mutter
nicht verraten wollte. Da wäre ich aber auch sauer. Ein Rezept nicht
rausrücken? Das ist ja wohl eindeutig ein Trennungsgrund. Die nächste
Diskussion ist sogar noch witziger. Beate fragt mal nach, ob die Beiden jetzt
noch um die Beziehung kämpfen wollen, oder getrennte Wege eingeschlagen werden.
Stefan entscheidet sich für die getrennten Wege, aber man kann sich ja noch
schreiben. Darauf erwidert Beate, wie die Beiden sich denn schreiben sollen,
wenn er sie doch blockiert hat. Was?! Der ist ja ein ganz Fieser. Blockiert
einfach die Beate. Pfui! Aber als Retourkutsche hat Beate den Stefan dann auch
blockiert. So, in your Face, Stefan. Was für ein witziger Streit, wie bei
13jährigen.
Beide verabschieden sich sehr
unterkühlt und Vera gibt Hobbybachelorette Beate noch eine Hausaufgabe mit auf
den Weg. Sie soll mal spritziger werden und was erleben. Sonst hat sie ja in
Gesprächen gar nicht zu erzählen. Na, mal sehen, ob das klappt.
Im romantischen Rheinland wird
dann noch ein bisschen über Beate gefachsimpelt. Ingo findet den Trennungsgrund
schwachsinnig und hätte sich nur wegen etwas wirklich Schwerwiegendem getrennt.
Zum Beispiel wenn der Partner gern in Grufti-Diskotheken geht. Stimmt, das ist
wirklich ein No-go für eine Beziehung. Da hätte ich auch sofort Schluss gemacht…
Aber Beate ist ja schon dabei,
sich ein bisschen zu ändern. Immerhin hat sie schon ein paar persönliche Sachen
von sich genommen und hat sich in der Ferienwohnung im ersten Stock ein
bisschen ein eigenes Reich eingerichtet. Wow, das ist ja mal krass.
Wahrscheinlich liegen da jetzt eine Tupperdose und ein Wuffi-T-Shirt.
Ich sach mal so, sollte Irene
nicht plötzlich etwas zustoßen, wird Beate auch bis sie 60 ist, keinen Kerl
finden, der das lange bei ihr aushält. Aber dann hätten wir ja auch nicht jedes
Jahr so einen Spaß mit ihr und ihren Outfits des Grauen. In diesem Sinne freuen
wir uns einfach auf nächstes Jahr. Dann kommt die 10-jährige Jubiläumsstaffel
von „Schwiegertochter gesucht“ und die wartet bestimmt wieder mit einigen hochtrabenden
Highlights auf.