Freitag, 28. November 2014

Der Super-Praktikant

Ich bin ja derzeit auf Arbeitssuche. Nachdem nun nach gefühlten 23 Jahren meine Zeit an der Universität zu Ende geht, steht auch mir der Schritt in die Arbeitswelt bevor. Naja, das war jedenfalls mein Vorhaben, aber leider sehen die Unternehmen dieser Welt das offenbar ein bisschen anders. Man sollte doch meinen, dass jemand mit 3 Uniabschlüssen und 2 Praktika bei Zeitungen qualifiziert genug wäre, um in der Verlags-/Journalismusbranche einen Job zu bekommen. Weit gefehlt. Trotz meiner vielfältigen Fähigkeiten scheine ich dem Großteil der Firmen dieser Branche noch nicht attraktiv genug, um mich in ihrem Betrieb zu beschäftigen. Nein, es reicht nicht einmal zu einem Vorstellungsgespräch. Und es kommt noch besser: es reicht nicht einmal für ein Praktikum! Ja, ihr habt richtig gelesen, selbst für ein Praktikum scheinen mir zu erwartende Fähigkeiten zu fehlen. Aber da beißt sich doch die Katze in den Schwanz. Wie soll man denn Erfahrungen sammeln, wenn man nicht einmal einen Praktikumsplatz bekommt, um Erfahrungen zu sammeln. Das erschließt sich mir irgendwie nicht. Hmmm, interessante Logik. Aber scheinbar, gibt es ja solche Super-Menschen, ansonsten würden die Firmen ja ihre Ansprüche mit der Zeit etwas herunter schrauben. Außerdem scheint nicht nur mir die Idee gekommen zu sein, nach Hamburg zu gehen. Das haben sich wohl noch 2 Millionen andere junge Menschen überlegt. Das Problem ist auch nicht, dass ich mich auf Stellen bewerbe, deren Anforderungen ich nicht erfülle. Nein. Ich bewerbe mich wirklich nur auf Stellen, zu deren Anforderungen meine Fähigkeiten passen. Aber nach etlichen Bewerbungen habe ich nun langsam gelernt, zwischen den Zeilen zu lesen. Und nun verstehe ich auch, warum mich keiner haben möchte. Ich übersetze euch mal die gängigen Anzeigen in „meiner“ Branche, damit ihr eine ungefähre Ahnung bekommt, was da so verlangt wird:

Sie bieten:
- abgeschlossenes Studium in Kommunikationswissenschaften, Journalismus UND „alles mit Medien“
- sie sind nicht älter als 25 Jahre (am besten jünger)
- sie arbeiten bereits seit mind. 6 Jahren als freier Mitarbeiter bei mind. einer hippen Zeitschrift (gerne bei mehreren)
- sie waren bereits in der Schule Chefredakteur der Schülerzeitung (versteht sich von selbst)
- sie arbeiten seit mindestens 2 Jahren in einem Verlag, oder in „Irgendwas mit Medien“ (gerne auch beides)
- sie haben sehr gute Kenntnisse der Sprachen Englisch, Französisch, Russisch, Spanisch und Mandarin in Wort und Schrift (gerne auch mehr)
- sie beherrschen ALLE! gängigen Officeprogramme von Microsoft UND Mac bis ins kleinste Detail
- sie beherrschen Photoshop, mind. 2 weitere Fotobearbeitungsprogramme, 3 verschiedene Layoutprogramme und natürlich das hauseigene Redaktionsprogramm zum Erstellen unseres Produktes (bitte vor der Bewerbung bei uns erfragen und sich dann die unbezahlbare Vollversion für den eigenen PC kaufen und bis ins kleinste Detail lernen)
- sie können immer arbeiten (also wirklich immer, Tag/Nacht/Wochenende), das Handy bleibt IMMER an und sie sind 24 Stunden am Tag zu erreichen
- selbstverständlich sind Pünktlichkeit (morgens als erster da sein), Flexibilität (abends als letzter gehen, private Termine von vornherein absagen), Teamfähigkeit (nichts wird alleine entschieden, auch nicht, ob sie auf die Toilette müssen), Affinität zu Social Media (sie sind natürlich angemeldet bei Facebook, Twitter, Instagram, Tumblr, Pinterest, Flickr und Xing) Pflicht

Wir bieten
- miese Bezahlung (wenn wir überhaupt was bezahlen, mal gucken)
- extrem lange Arbeitszeiten (mind. 10 Stunden am Tag)
- keinen eigenen Arbeitsplatz
- Nichtbeachtung der meisten Kollegen, außer von denen, denen sie „an’s Bein gebunden werden“
- ausführliche Erklärung des hauseigenen Kaffeevollautomaten und dem Weg zu Post


Ich finde das klingt doch alles sehr gut. Ach ja, hatte ich erwähnt, dass ich immer noch einen Job suche…?

Donnerstag, 27. November 2014

Trennungsschmerz und ein bisschen Antrag

Och, Mensch. Jetzt ist schon das große Finale von „Schwiegertochter gesucht“ da. Ich weiß noch gar nicht, was ich ohne Beate und Co. machen soll. Muss ich mir nochmal was überlegen… Aber erstmal folgt die Zusammenfassung vom vergangenen Sonntag.
Nachdem die olle Grinsekatze Vera in der vollgeballerten Herbstdeko die Highlights der Folge ankündigt, geht es auch schon ab zu Beate ins berauschende Bali. Da begegnet uns zuerst Freikörper-Freund Thomas, der, wie die Alliteration schon vorausahnen lässt, mit freiem Oberkörper vor dem Spiegel steht. Er möchte laut Vera eine „Duftmarke setzen“, doch zu meiner großen Erleichterung hebt Thomas nicht das Bein, um an den Bettpfosten zu pinkeln, sondern trägt nur Parfum auf. Puh, Glück gehabt. Währenddessen teilt Beate ihrer Mutter mit, dass das mit Thomas doch nichts wird. Man, man, man, Beate. Was soll dat denn? Vielleicht glaubt sie doch, dass sie der weibliche Bachelor ist, auch wenn Vera das letzte Woche verneint hat. Aber da RTL ihr ja in jeder Staffel zwei neue Kerle an die Seite stellt, könnte bei Beate wirklich der Gedanke aufkommen, dass sie die Bachelorette sei. Sie ruft Thomas an, um ihn in ihr Zimmer zu beordern. Es ist  wirklich nicht zu fassen! Thomas trägt jetzt schon seit Beginn der Staffel die gleichen Klamotten! Nicht, dass es in Bali irgendwie heiß wäre. Nein! Vielleicht will Beate ihn auch deshalb los werden, weil er stinkt, und sie nur zu nett ist, es ihm zu sagen. Mal sehen…
Erstmal geht es aber zum treuen Tattoofreund Thommy. Der alte Nuschelheini will Vaneeeeeesa „seine Berge näher bringen“. Zum zweiten Mal an diesem Abend bleibt mir das Herz stehen. Aber auch dieses Mal ist es nur eine unglückliche Formulierung des Honigkuchenpferdes Int-Veen, denn sie spricht, zum Glück, nur von den Alpen. Danach versteht man erstmal nur: Nuschel, nuschel, Frühstück, nuschel, nuschel, Essensorgasmus, nuschel, nuschel. Was?! Essensorgasmus?! Oh, nein. Wenn’s schon keinen richtigen Orgasmus gibt, dann wenigstens beim Essen. Und der lässt bei Thommy auch nicht lange auf sich warten. Bäh! Eklig… Dann fragt er Vaneeeesa, ob sie schon einen Geschmacksorgasmus hatte. Sie sagt, sie hatte noch keinen, er ist mittlerweile schon beim dritten. Aha, will man so genau auch eigentlich gar nicht wissen. Dann fragt Vaneeeesa mal ins Blaue, was er denn von Heiraten hält. Er ist nicht abgeneigt, aber weicht ein bisschen aus, als sie ihn fragt, ob er sich das auch mit ihr vorstellen kann. Na, Ärger im Paradies? Wenig später bricht Vaneeesa in Tränen aus, weil Thommy ihre Gefühle nicht erwidert. Dabei liebt die verletzte Verliebte ihn doch über alles (Ich erinnere nochmal: die beiden kennen sich seit einer Woche). Aber bei Thommy hat’s nicht gefunkt. Naja, er hat ja noch sein Essen. Wenn er mal wieder Lust verspürt, dann kann er sich ja einfach einen Essensorgasmus holen. Praktisch. Dann gibt es noch einen tränenreichen Abschied der natürlichen Norddeutschen mit Thommys Mutter. Die ist für Vaneeeesa sowas wie eine zweite Mama geworden. Richtig, die kennen sich ja auch schon eine Woche.
Im spirituellen Sachsen-Anhalt gibt es derweil es flüssiges Verwöhnprogramm. Zum Glück auch nicht so schlüpfrig wie ich dachte. Heikos Engel haben ihn mal wieder kontaktiert und ihm ein Cocktail-Rezept geflüstert. In der gemütlichen Grünanlage vor seinem wunderschönen Plattenbau, mischt der begabte Barmann solange Rum und Orangensaft in einem Shaker, bis ihn seine Kräfte verlassen und er alles in einem Glas mit etwas rotem Likör anrichtet. Wow, Heiko. Da hast du ja echt was gezaubert. Rum, O-Saft und roter Likör. Man, man, man. Wie raffiniert. Er und seine Muddi reden übrigens schon von Hochzeit. Soll eine Traumhochzeit werden. Ob Nicola Alexandra da schon was von weiß?
Währenddessen haut Beate ihrem sensiblen Sockenträger die kalte Wahrheit um die Ohren. Ihre Gefühle sind nicht stark genug, und deshalb muss sie mit dem zärtlichen Zeitschriftenzusteller Schluss machen. Thomas ist am Boden zerstört. Das ist das Schlimmste, was er in seinem Leben bisher durchmachen musste. Okay, kann man verstehen. Sich nach einer Woche Beziehung von der Liebe seines Lebens zu trennen ist auch echt hart.
Dann wird plötzlich wieder in die proppevolle Dekoscheune geschaltet und da hockt Beate und wird von Vera ausgefragt, was denn nun so in Sachen Männern geht. Beate ist immer noch Single, was wirklich ein Skandal ist. So ein heißes Gerät. Aber sie hat schon mal im Internet nach nem Kerl geguckt und auch auf dem Volksfest hat sie mal die Augen offen gehalten, aber bisher hat’s noch nicht geklappt. Ich sehe Beate schon in der nächsten Staffel mit ihrer Mutter nach Timbuktu reisen, um dort zwei Kerle kennenzulernen, von denen einer auch nachts noch die gleichen Klamotten trägt, wie den ganzen Tag über, und dass sieben Tage hintereinander…
Es geht zu Ingo und seiner Steffi ins hoffnungsvolle Holland, wo die beiden ja mit Ingos Eltern Urlaub machen. Es folgt der beste Satz der Folge: Der verliebte Fitness-Freund Ingo hat mit seiner Steffi den Familienanschluss abgehängt, um mit maritimen Mitteln zärtliche Zweisamkeit an der kühlen Küste Hollands zu genießen. Was soll man dazu noch sagen? Ingo, der alte Fitness-Freak krepiert schon fast, als er sich seine Socken ausziehen muss, um über den Strand zu laufen. Oh, ich muss mich korrigieren. Der folgende Satz ist der beste der ganzen Folge: Der zielstrebige Zeltaufbauer trotzt den wehenden Winden und manövriert jeden hellgrauen Hering in den belastbaren Boden. Also ganz ehrlich, RTL: Ihr habt doch einen internen Wettkampf laufen, wer den bescheuertsten Satz mit den meisten Alliterationen in der Sendung unterbringen kann, oder? Anders ist das ganze doch kaum zu erklären. In der super Strandmuschel erklärt Ingo dann gleich mal, was er für ein toller Hecht ist. Er kann ja alles. Sachen aufbauen, handwerkern, kochen, im Haushalt sowieso alles, und wenn er und Steffi dann Kinder haben, kann er sich auch vorstellen zu Hause zu bleiben und dann die Pampers zu wechseln und so, während Steffi arbeiten geht. Ein toller Kerl. Wenn er doch bloß endlich seinen Fat-Suit ausziehen würde. Der belästigt ihn nämlich auch, als er und Steffi versuchen, einen Drachen steigen zu lassen. Natürlich hat er den fachmännisch zusammengebaut, aber er will partout nicht fliegen. Als Steffi sagt, er müsse mal rennen, damit es funktioniert, windet sich Ingo etwas und erklärt die Drachen Aktion für beendet. Aha, ein bisschen rennen sollte doch für einen Fitness-Fan kein Problem sein. Ingo, was is da los?
Währenddessen hat Heiko seine Nicola Alexandra in den Wald entführt und rattert seinen auswendig gelernten Text runter. Er spürt bei ihr was, die Engel haben sie geschickt, bla, bla, bla. Kenn man. Nicola Alexandra scheint da nicht ganz so angetan zu sein, versucht es aber zu verbergen. Sie sieht allerdings aus, als wolle sie schnellstmöglich von Heiko und seinen Engeln weg.
Währenddessen ist Beate wieder in Bayern angekommen und will nun in einem Beauty-Salon ihr Erscheinungsbild aufmöbeln lassen. Da die Angestellte sofort erkennt, dass an der Hackfresse nichts zu machen ist, schlägt sie eine Beinenthaarung vor. Beate ist etwas skeptisch, weil sie das mit 26 Jahren schonmal gemacht hat, aber dann gemerkt hat, dass das beim Einkaufen im Kühltruhenbereich doch ziemlich kalt geworden ist. Also liebe Frauen, immer dran denken: Wenn ihr einkaufen sollt, lasst euch vorher die Beinhaare wachsen, sonst wird’s kalt. Beate lässt sich dann doch überreden und die beiden klugen Kurzhaarträgerinnen trampeln in Bademänteln in den Behandlungsraum. Während Irene auf einem Stuhl Platz nimmt und einen Sekt schlürft, geht es Beate an die Beinwolle. Dabei wird leider mehr enthüllt, als einem lieb ist und der Zuschauer erfährt, dass Beates Schamhaare auf der Flucht sind und schon Richtung Beine davoneilen. Igitt!  
Danach sucht Beate in ihrem Kleiderschrank eine glamouröse Garderobe, um auf dem anstehenden Volksfest gut auszusehen. Ich frage mich, ob sie dabei ihren Kleiderschrank nicht mit dem ihrer Großmutter verwechselt hat. Die Fummel, die sie da rauszieht, sehen eher aus, als würden sie eine 80jährige tragen. Beate entscheidet sich für ein Dirndl und Irene erklärt, dass sie als bayrischer Lausbub das Mädel mit dem Dirndl dem, mit einer Hose vorziehen würde. Irene, du vergisst, dass deine Tochter potthässlich ist, da hilft auch kein Dirndl. Aber naja.
Heiko muss nun leider auch von seiner Porno-Make-Up Tante Abschied nehmen. Sie ist ja selbst so ein Medium-Dingens und trotzdem scheint es, als wenn ihr Heiko mit seinem Engelkram auf Dauer nicht so geheuer ist. Da sie ja mit vielen anderen Menschen im Zug sitzt, will er einen Schutzwall um sie bauen. Sie zögert kurz und sagt dann: Ähm, ja. Mach mal. RTL ist wieder mega-subtil und blendet mal wieder die sichtbaren Energiefelder ein, damit auch der Laie erkennt, was der Heiko da gerade macht. Um die Stimmung noch zu untermalen, wird wieder einmal der „Earth Song“ von Michael Jackson eingespielt. Dann ist der Moment da und Engelfreund Heiko muss seine hochspirituelle Hellseherin gehen lassen. Dabei weint er wie ein Fünfjähriger, der keine Süßigkeiten bekommt. Man versteht, aufgrund seines Heulkrampfes, kein einziges Wort. Er tut fast so, als wäre einer seiner Engelkumpel gestorben. Man, man, man.
Beate besucht derweil das Volksfest im beschaulichen Bayrischen Wald. Eines vorweg: Beate braucht sich gar nicht wundern, dass sie keinen Kerl findet, wenn sie auf das Volksfest Hand in Hand mit ihrer Mutter kommt, in einem Mantel, aus dem sie wahrscheinlich ihre Oma rausgehauen hat. Grottenhässlich! Dann holt sie am Autoscooter-Schalter ihr Diddl-Portemonnaie raus und versucht dem Verkäufer zu erklären, dass sie zwei Chips braucht. Wenn bei mir am Fenster zwei solche Gruselgestalten auftauchen würden, wäre mein erster Reflex, ganz schnell das Fenster zuzumachen. Aber der gute Mann hat Erbarmen. Nach einer Runde auf dem Kettenkarussell versuchen die beiden sich noch im Luftballon abwerfen. Als Preis bekommen beide einen Teddy. Wie süß! Ähm, Beate? Du wolltest doch eigentlich einen Kerl kennenlernen? Dafür hast du doch extra die Bürde auf dich genommen, dass es jetzt im Kühltruhenbereich sehr kalt an den Beinen wird. Tja, so viel Spaß mit Mama gehabt, dass sie die Männersuche glatt vergessen hat. Aber ist ja kein Problem. RTL schickt Beate einfach in der nächsten Staffel nach Jericho, wo sie dann wieder neue Prachtkerle kennenlernen kann. Das kennen wir ja schon.
Im furiosen Finale (huch, manchmal purzeln die Alliterationen einfach so aus mir heraus) geht es nochmal zu Ingo. Der plant einen romantischen Abend (er ist ja auch romantischer Rheinländer) für seine Steffi und natürlich auch für seine Eltern. Dazu holt er Decken aus dem Campingmobil. Dafür hat Ingo natürlich auch eine durchaus plausible Erklärung: Da Frauen es ja gewöhnt sind, in den Höhlen zu bleiben und zu nähen, und die Männer ja manchmal mehrere Tage im Kalten zugebracht haben, um zu jagen, haben sie mehr Haare am Körper und deshalb frieren die Frauen auch schneller. Vielleicht sollte man Ingo mal mit Beate bekannt machen. Die kennt das Problem. Aber es ist wirklich beachtlich, dass, laut Ingos Meinung, sich die Menschen in den letzten 2 Millionen Jahren nicht verändert haben. Naja, bei vielen RTL-Zuschauern mag das durchaus der Fall sein. Die haben leider immer noch den IQ eines Höhlenmenschen. Nachdem uns die gesamte Knetgesicht-Familie demonstriert hat, dass sie sogar zu doof zum Marshmallow-Rösten ist, fallen Lutz und Birgit übereinander her, weil es ja grad so romantisch ist. Keine Sorge, sie haben nur geknutscht, aber es war trotzdem eklig genug. Dass seine Eltern noch sooo verliebt sind, gefällt Ingo sehr und deshalb fragt er seine Steffi (wie ein Zehnjähriger mit Wolldecke im Mund): Würdest du mich denn, wenn ich dich jetzt so nächstes Jahr mal fragen würde so, so, so, um die Hand anzuhalten, würd’s denn ja sagen, oder eher nein? Und Steffi antwortet verliebt: Eher ja. Darauf Ingo: Ja? Ooohhhh. Ähm, ein irgendwie-so-beinahe-Antrag vor den Eltern in kindlicher Nuschelsprache?! Da würde ich aus Prinzip schon nein sagen. Aber da sieht man mal wie verzweifelt Steffi sein muss. Ich seh es schon vor mir im nächsten Jahr: Ein Schwiegertochter gesucht Spezial“ zur Hochzeit von Ingo und Steffi. Mit Lutz und Birgit als Trauzeugen. Ich bin schon ganz gespannt.
Zum Schluss preist Vera nochmal ihren Preisgaul Beate mit den Worten an: Wenn sie Beate kennenlernen möchten, oder die Liebe ihres Lebens suchen, dann melden sie sich doch bitte bei uns.
Ah ja, Beate ist also nur für ein paar Tage oder Wochen buchbar. Die Option „Liebe für’s Leben“ ist im Beate-Paket scheinbar nicht enthalten. Alles klar. Muss man ja nur wissen.

Das war’s auch leider schon für diese Staffel „Schwiegertochter gesucht“. Ich hoffe ja, dass bald wieder „Schwer verliebt“ auf Sat.1 anfängt. Für diejenigen, die das nicht kennen, hab ich mal ein Video angehängt, damit ihr einen kleinen Eindruck bekommt… 

Beate und Svenja werden gedisst

Und wieder flimmerte eine neue Folge „Schwiegertochter gesucht“ über den Bildschirm. Nachdem ich mich gerade daran gewöhnt hatte, das Honigkuchenpferd Vera Int-Veen in einer vollgeballerten Gartendeko zu bewundern, hat RTL mittlerweile gemerkt dass Herbst ist und stellt ihre beleibte Moderatorin in ein ebenfalls völlig überfülltes Scheunen/Stuben/Landhaus-Etwas, dass die gesamte Herbst-Requisite von RTL beherbergt. Wäre dies noch nicht Schock genug, so erleide ich gleich den nächsten Herzanfall. Vera verkündet, dass dies die vorletzte Folge dieser Staffel ist. Was?! Kommenden Sonntag ist es vorbei?! Das geht gar nicht!! Das muss ich erstmal verarbeiten. Aber kommen wir zu unseren unbeholfenen Junggesellen.
Es geht los im spirituellen Sachsen-Anhalt bei meiner Lieblingskandidatin Svenja, bzw. bei Engelfreund Heiko. Der quatscht gerade mit seinem Engelkumpel Gabriel, während seine Mutter Sigrid den beiden Liebesanwärterinnen Svenja und Nikola-Alexandra das Häkeln näher bringen will. Nikola-Alexandra quatscht den Engelfreunden sowieso total nach dem Mund und will natürlich unbedingt Häkeln lernen. Nachdem sich Svenja mit der Wolle fast stranguliert hat, fragt Sigrid, wie es den bei ihr so geht. Svenja ist ja immer völlig gerade heraus und sagt, dass sie sich da nicht so reindenken kann. Sigrid schlussfolgert, dass es für sie vielleicht zu schwierig ist und Svenja antwortet, dass sie da einfach kein Interesse dran hat. Bäm! So watscht man die Engelverrückten ab. Sie erklärt daraufhin, dass sie chinesische Freunde hat (wo hat sie die wohl kennengelernt) und deshalb in ihrer Freizeit chinesisch lernt. Als Sigrid fragt, ob sie denn auch mal in der Natur spazieren geht, um sich zu artikulieren (an dieser Stelle leider das falsche Verb gewählt, Sigrid) erklärt Svenja, dass sie lieber shoppen geht, als durch den Wald. Ich finde Svenja passt immer besser zu Heiko. Gegensätze ziehen sich ja bekanntlich an. Und ich habe noch nie zwei Menschen gesehen, die gegensätzlicher sind als Svenja und Heiko. Nikola-Alexandra handelt eher nach dem Sprichwort: Gleich und gleich gesellt sich gern. Sie ist NATÜRLICH gerne in der Natur und schaut sich Sonnenuntergänge an. Klar… Auf die Frage, ob sie denn Familienmenschen seien, antwortet Svenja, dass sie auf ihre Eltern im Moment nicht so klar kommt. Nikola-Alexandra hat NATÜRLICH ein total enges Verhältnis zu ihrer Mutter und zufällig sieht es bei Sigrid und Heiko auch ein bisschen so aus wie bei ihrer Mama zu Hause. Ja nee, is klar… Das Make Up Monster erklärt die drei dann auch gleich zu einer Seelenfamilie, während Svenja nur fassungslos daneben sitzt. Ich bin immer noch total gespannt, für wen sich Heiko entscheidet.
Erstmal geht’s zu Beate ins Berauschende Bali. Dort ist dicke Luft. Thomas ist irritiert, weil Beate nicht angemessen auf sein Liebesgeständnis am Pool reagiert hat. In einer Rückblende wird das Desaster dem Zuschauer näher gebracht. Nicht nur Beate, auch ich war etwas verstört, weil der zärtliche Zeitschriftenzusteller sich eher wie ein Psychopath als wie ein verliebter Junggeselle verhält. Da hätte ich an Beates Stelle auch Reißaus genommen. Zumal Thomas auch nur ein Shirt und eine Hose zu haben scheint, die er seit Beginn der Staffel trägt. Vera will da mal aufräumen und sucht Beate und Irene auf. Währenddessen macht der Sensible Sockenträger einen Ritt auf Kühnen Kamelen (lieber Alliterationsexperte: ich liebe Sie).
Es geht weiter ins hoffnungsvolle Holland, wo Muskelpaket Ingo mit seiner Liebsten und seinen Eltern Urlaub macht. Dabei entpuppt sich Lutz als absoluter Hollandkenner und erklärt dem Rest der Familie, dass man die große Mühle auf die Steffi zeigt, große Mühle nennt. Nein, da wären wir jetzt nicht drauf gekommen. Dann gibt Lutz noch einen Holländisch-Kurs, weil er ja schon viele Sommer in Enschede verbracht hat und sich deshalb megamäßig auskennt.
Es geht zu Thommy in die aufregende Alpenrepublik Österreich, wo er seine Schwester, ach nee seine Liebesanwärterin weckt um ihr genussvolle Gaumenfreuden zu bereiten. Ich habe ja nichts gegen Österreicher, aber wie der Thommy redet, geht mir fürchterlich auf den Zeiger. Jedes Mal wenn er „Vaneeeeessa“ sagt, klappen sich mir die Fußnägel hoch. Das ist, nebenbei bemerkt, so ziemlich das einzige was ich von seinem Kauderwelsch überhaupt verstehe.
Vanessa indes wirkt in den Interviews irgendwie als wenn sie etwas zurückgeblieben ist oder einfach den Text, den ihr der RTL-Mitarbeiter hinhält, nicht richtig lesen kann. Der Alliterationsexperte haut auch wieder alles raus was geht: die niedersächsische Naturblondine, der kulinarische Koch, der versierte Verehrer und die extravaganten Eierkuchen. Und das alles innerhalb von 20 Sekunden. Respekt! Danach führen die beiden noch eine tiefgründige Unterhaltung. Auf die Frage was denn Vanessas Lieblingsgericht sei, antwortet sie: Nudeln mit Hackfleischsoße. Woraufhin Thommy erklärt, dass es bei ihm Spaghetti Bolognese heißt. Darauf Vanessa: Ja, bei uns auch. Aber ich nenn das halt so. Ah ja.
Heiko spricht mit seiner Muddi über die bevorstehende Entscheidung. Er hat leider bei „Zvenja“ gar nichts gespürt und die beiden haben ja auch gar keine Gemeinsamkeiten zusammen (Kann man auch Gemeinsamkeiten alleine haben?). Tssss. Gemeinsamkeiten. Wer braucht das denn für eine funktionierende Beziehung? Bei Nikola-Alexandra ist sich Heiko sicher, dass sie von den Engeln gesandt wurde. Was Sigrid auch bestätigt. Da hat „Zvenja“ natürlich keine Chance. Gegen die Engel kommt sie nicht an.
Auf Bali räumt Vera jetzt erstmal auf. Beate will nicht so recht mit der Sprache rausrücken, warum sie sich von  Thomas distanziert. Vera wird ungehalten und erklärt Beate, dass sie nicht der weibliche Bachelor ist (würde Vera das Programm ihres eigenen Senders kennen, wüsste sie dass es in diesem Fall Bachelorette heißt. Nur so nebenbei). Dann bricht es aus Beate heraus und sie erzählt Vera, dass sie erfahren hat, dass Thomas‘ Mutter sie wohl potthässlich findet. Wie bitte, was?! Beate und hässlich?! Das kann ja nur ein schlechter Scherz sein. Und ganz nebenbei: Hat Thomas‘ Mutter sich ihren Sohn mal näher angeguckt? Der ist auch nicht gerade ein Adonis. Die sollte mal schön den Ball flach halten. Tssss. Potthässlich. Also wirklich. Beate ist nicht hässlich, sie ist nur Aussehensauffällig. Vera verordnet Beate eine Aussprache mit Thomas. Die besucht ihn daraufhin in seinem Hotelzimmer. Als sie ihn darauf anspricht, dass seine Mutter sie angeblich grottenhässlich findet, erklärt Thomas, dass sie ein harmloseres Wort gewählt hat, streitet es aber nicht ab. Aber der Funktionshemdenträger ist ein ganzer Kerl und erklärt Beate, dass er seine Mutter in die Schranken gewiesen hat. Man, man, der Thomas. Dann klärt Beate noch ab, dass Händchen-Halten und Küssen okay ist, aber sie die Häufigkeit bestimmen will. Ah ja. Thomas ist damit einverstanden und beide sind wieder froh.
Fitness-Fan Ingo (der natürlich während des Ausfluges standesgemäß ein Handtuch um den Stiernacken trägt) und seine Anhängsel betreten derweil ein Feines Fachgeschäft für Käse. Ingo will den stinkigsten aller stinkigsten Stinkekäse und den dann im Wohnwagen essen. Dann will Ingo noch ein, zwei Flatulenzen abgeben und dann passt das. Dabei grinst er wie ein Honigkuchenpferd. Was ist das bloß für ein geistiger Tiefflieger. Da hat ihn endlich eine genommen und er will im Wohnwagen furzen. Hallo?! Merkt der noch was. Woher seine geringe Intelligenz kommt, wird bald darauf klar, als Lutz sagt, dass Gouda am besten schmeckt, wenn er 24 Monate alt ist. Können aber schon auch zwei Jahre sein, das geht auch. Ähm, ja. Lass ich jetzt mal so stehen. Dafür, dass Lutz am Anfang geprahlt hat, dass er holländisch spricht, hält er sich im Käseladen dezent zurück. Er quatscht den Verkäufer lieber auf Deutsch voll.
In Österreich gehen die beiden süßen Pummel in ihren Schönen Schwimmgewändern erstmal im See baden. Thommy imitiert ein zurückgebliebenes Seemonster, während Vaneeeeesa die rote Boje aus Baywatch nachspielt. Naja, eher zwei Bojen. Dank ihrer riesigen Möppies geht sie auch garantiert nicht unter.
Heiko teilt derweil seinen beiden Ischen mit, dass er sich für Nikola-Alexandra entschieden hat. Svenja ist untröstlich und sagt, sie hätte sich das mit Heiko echt vorstellen können. Ah, ja. Stimmt, die beiden passen auch wirklich zusammen wie Arsch auf Eimer. Dann kombiniert Svenja mit messerscharfem Verstand, dass es dann ja auch keinen Sinn macht, weiter da zu bleiben und sie und ihr Abschiedsgeschenk, der gehäkelte Kitty-Engel machen sich davon. Beim Kofferpacken kommt Heiko dazu und bringt Svenja die Kitty, die sie auf dem Schrank vergessen hat. Svenja erklärt, dass sie die Häkelmuschi nicht mitnehmen will, weil sie ja auch nicht die Schwiegertochter geworden ist so. Sie will sich auch nicht von Sigrid und Nikola-Alexandra verabschieden. Heiko soll sie man einfach grüßen. Im abschließenden Interview mit Svenja (die seit drei Folgen die gleiche Jogginghose trägt) wird mir dann noch einmal klar, warum sie diese Staffel meine Lieblingskandidatin ist. Sie wollte die Kitty-Cat nicht mitnehmen, weil sie sich zwischenzeitlich schon so ein bisschen gedisst fühlte von dem Klübchen da und ihrem Hokus-Pokus. Und vielleicht sind auf die Häkel-Kitty schlechte Wünsche drauf geladen. Ich drücke beide Daumen, dass jetzt viele Verehrer für Svenja anrufen und sie in der nächsten Staffel dann zwei sexy Kerle zu sich einladen darf. Vielleicht wird sie ja auch so ein Dauergast wie Beate. Das wäre ein Traum.
In der atemberaubenden Alpenrepublik veranlasst Thommys behäbiges Herauswuchten aus dem See Vanessa dazu, ein Liedchen für den treuen Tattoofreund anzustimmen. Es sollte was von Yvonne Catterfeld werden, klingt aber eher wie eine Katze, der man auf den Schwanz getreten hat. Thommy lügt und sagt, dass es genau wie bei der Catterfeld geklungen hat. Natürlich… Nach diesem traumhaften Song will Vanessa wissen: Und? Hast du Gefühle so? Kann man nach zwei Tagen schonmal fragen. Völlig untypisch für einen Schwiegertochter-Kandidaten will Thommy nicht gleich um ihre Hand anhalten, sondern will sich alles entwickeln lassen. Langweilig! Eh, Thommy, die Staffel ist nächste Woche vorbei. Lass dir mal was einfallen. Zumindest Pimpern muss doch drin sein…
Währenddessen entdecken Ingo und seine Sippe bei einer Bootstour alte Häuser im englischen-norddeutschen Stil. Wer kennt ihn nicht den englischen-norddeutschen Stil? Den find ich auch am besten. Wie damals zur Kolojalzeit, laut Birgit. Dann brüllen Lutz und Birgit noch eine kleine Yacht an, weil sie glauben dass sich die Geißens darauf verstecken. Richtig, jede Yacht ab 6m Länge gehört nämlich Robert und Carmen. Dann haut der Alliterationsexperte noch einen raus: Das quirlige Quartett genießt sein Liebesglück auf dem schwimmenden Schiff (was machen Schiffe denn sonst?) mit astreiner Aussicht und heißen Küssen. Na, da wollte wohl einer schnell fertig werden. Heiße Küsse? Ich seh keine Alliteration, mein Lieber.
Beate und Thomas erkunden derweil einen balinesischen Tempel. Thomas scheint genauso vielen Englischkenntnisse zu haben wie Beate und fragt sich was „Holy Spring Water“ wohl heißt. Er schlussfolgert, irgendwas mit Wasser und ordert die Prozedur für „Me and She“. Dann ordert er noch in seinem besten Englisch zwei Papiervogel mit den Worten: Fiffti sausänd for se börds.  
Am Schluss muss bei Heiko ja noch das Gästezimmer, nach dem Auszug von Svenja, gereinigt werden. Das geht bei den spirituellen Deppen aber nicht mit Schrubber und Staubsauger, sondern mittels Herumwedeln mit den Händen. Spirituell reinigen nennt sich das Ganze.  Da der durchschnittliche RTL-Zuschauer damit herzlich wenig anfangen kann, blendet RTL mal wieder die Raketenfontänen in den Händen ein und lässt Nikola-Alexandra imaginären blauen Nebel wegwischen. Im Hintergrund läuft dazu „May it be“ von Enya. Hach, RTL, ihr seid so herrlich subtil. Kaum zu fassen. Ich denke, ich probiere diese Reinigungsmethode auch mal aus. Vielleicht schaffen die Engel neben negativer Energie auch noch den Staub und die Haare weg. Wir werden sehen.
Die Engel sagen Heiko dann noch, dass er in dieser Nacht im gleichen Raum wie Nikola-Alexandra schlafen soll. Is klar, die Engel… Die Energien sollen weiter verschmelzen. Jaja… die Energien…Das wollten die Engeln einfach. Achso.

Das war’s auch schon wieder. Nächste Woche ist ja leider die letzte Sendung. Schade… Aber vielleicht kommt ja bald wieder „Schwer verliebt“. Das ist mindestens genauso doof. Daumen drücken. 

Svenja auf spiritueller Energie-Suche

Eigentlich hatte ich mir vorgenommen diese Woche keine Kolumne über „Schwiegertochter gesucht“ zu schreiben, aber es ist mir einfach nicht möglich. Die verklemmten Prachtburschen und –mädels liefern einfach zu gute Geschichten, um damit hinterm Berg halten zu können.
Es geht los bei Fitness-Fan Ingo. Der Arme steckt immer noch in seinem Fat-Suit fest, aber seine Steffi nimmt ihn trotzdem. Sie ist so verknallt in den sexy Plautzenboy mit seiner schwindenden, gelockten Haarpracht, dass sie nach bereits zwei Monaten „Beziehung“ das herzliche Hessen verlässt und zu ihrem (Obacht! Mega-Alliteration) Feschen Fantasy-Fan ins romantische Rheinland gezogen ist. Scheinbar war sie in ihrer Heimat arbeitslos und ohne Freunde, ansonsten kann ich mir nicht erklären, warum man diese Option wählen sollte. Ingo hat auch schon erkannt, wo die Probleme liegen, wenn man mit einer Frau zusammenwohnt. Er kann jetzt leider nicht mehr so unter der Bettdecke „Flatulenzen abjubeln“. Das Pupsen unter der Decke hat ihm Steffi nämlich verboten. Fiese Alte. Ob das noch lange gut geht… Weil der Alltag bei den Dicken langsam langweilig wird, schickt RTL die Vier für einen Campingausflug nach Holland und tarnt es so, als wäre es Papa Lutz‘ Idee gewesen. Da bin ich ja mal gespannt. Wenn die alle zusammen in einen kleinen Campingwagen gequetscht werden. Da muss Ingo sich aber das Pupsen wirklich verkneifen.
Erstmal geht’s aber zu Hobbyheimwerker Harald (den ich in der ganzen Staffel noch nicht einmal habe heimwerkern sehen…). Seine Angebetete hat leckere Häppchen für ihn vorbereitet: Brot mit Sülze, in Herzform. Die beiden scheinen irgendein Kindheitstrauma noch nicht überwunden zu haben, anders kann ich es mir nicht erklären, warum die sich immer füttern müssen. Das ist so abartig! Zumal sie dabei auch immer die Hälfte verlieren. Bäh! Aber Harald stellt fest, dass die beiden füreinander geschaffen sind, da sie ja beide gerne Sülze und Lyoner-Wurst essen. Dann steht der Liebe, Heirat und Kindern nichts mehr im Weg. Richtig, Harald. Wenn man seine Beziehung auf so fundamentalen Dingen wie dem gleichen Frühstücksgeschmack aufbaut, kann eigentlich nichts schief gehen. Leider muss seine Ilse nach der Liebeswoche nun erstmal nach Hause fahren. So sieht es der Vertrag von RTL vor. Besonders seine Grusel-Muddi nimmt der Abschied sehr mit. Dafür singt sie am Ende aber noch ein schönes Lied. Hach, herrlich.
Bei Beate im berauschenden Bali herrscht Kater-Stimmung. Nachdem Irene ihrer Tochter verboten hat mit Funktionshemden-Träger Thomas eine Nacht zu verbringen, hängt der Haussegen etwas schief. Das kann RTL natürlich nicht auf sich sitzen lassen und schickt kurzerhand Grinsekatze Vera Int-Veen nach Bali um da mal aufzuräumen. Irene mäkelt, dass ihr bei Thomas das kumpelhafte fehlt (ob sie weiß, dass nicht sie ihn heiraten soll?) und Beate ist einfach überfordert. Man merkt unterschwellig, dass es Vera jetzt langsam zu bunt wird, als sie Irene die berechtigte Frage stellt, seit wann sie jetzt schon einen Kerl für Prachtweib Beate suchen. Sie verordnet kurzerhand, dass Thomas und Irene sich gefälligst aussprechen und sie und Beate machen derweil einen Strandspaziergang.
Bei Thommy in Österreich wird es spannend. Der pünktliche Pizzabote empfängt heute seine Schwester, äh Liebesanwärterin. Ich Dummerchen. Davor macht Mutti ihn noch eben ausgehfertig, zuppelt an seinem Poloshirt rum und fragt ihn, ob er sich die Hände gewaschen und die Nase geputzt hat. Kurze Info: Thommy ist 28 Jahre alt. Aber vielleicht ist er geistig ein wenig zurückgeblieben. Das würde auch erklären, warum er sich seinen Namen hat auf den Unterarm tätowieren lassen. Als er sie dann endlich trifft, ist er hin und weg. Diese modische Prinz-Eisenherz-Frisur in Dunkelblond und dann diese Hötzeklötze, die ihr fast bis zum Bauchnabel gehen. Da wäre jeder Pornostar neidisch, das ist mindestens Körbchengröße M.
In der pfiffigen Pfalz kommt es zum Showdown. Der liebenswerte Lichtmacher Thomas (er ist gerade ins Bad gegangen und hat die Spiegellampen angeschaltet, da finde ich diese Wahnsinns-Alliteration durchaus berechtigt) ist bis über beide Ohren verknallt und macht sich dann mal eben auf den Weg um Verlobungsringe zu kaufen. Ich finde auch, dass man sich nach einer Woche ruhig mal verloben kann. Das ist ja wohl das mindeste. Leider sieht Lizzy das etwas anders. Noch bevor Thomas überhaupt zur Tat schreiten kann, eröffnet sie ihm, dass ihr alles zu schnell geht und sie erstmal Abstand braucht. Fieses Biest. Da hat er sich so viel Mühe gegeben, und sie will einfach abhauen. Gemeine Kuh. Geht gar nicht.
Naja, erstmal wieder zu Fitness-Fan Ingo. Der wird ganz wuschig, als er Steffis BH aus dem Schrank holt, um ihn für den Urlaub in die Tasche zu packen. Sie erklärt im Interview, dass ein Urlaub die beste Zeit sei, um mal den Angebeteten mit etwas anderem zu betören. Stimmt, ist bestimmt mega sexy, wenn sie im sexy Schlüpper vor ihm steht und Birgit und Lutz pennen zwei Meter weiter im Nebenbett. Stell ich mir echt romantisch vor. Nachdem alles verstaut ist, und alle in dem mittlerweile tiefergelegten Auto Platz genommen haben, kann es ja losgehen Richtung Niederlande.
Auf Bali bohrt Vera mal ein bisschen bei Beate nach. Wie weit sie denn mit Thomas schon gegangen ist. Knutschen war ja schon drin, Beischlaf noch nicht. Beate erklärt, dass sie kein Mädchen für eine Nacht ist. Wissen wir das ja auch. Irene und Thomas haben sich auch ausgesprochen, dann steht der großen Liebe ja nichts mehr im Weg.
Es geht zu meinem Highlight-Kandidaten Heiko. Der ist ja voll so auf Engeln und so. Heute besucht er mit seiner Mutter, dem Medium Nikola-Alexandra und meiner Lieblingskandidatin Svenja eine „lokale Ladestation“ für spirituelle Energie, um sein Akku wieder aufzuladen. Alle spüren die immense Engel-Energie. Als Svenja gefragt wird, was sie spürt, sagt sie: Ja, so den Wind. Svenja, I love you. Wie sie da in ihrer Joggingbuxe steht, ihre pinke Tasche umklammert hält und sagt: Joa, Wind, ist einfach traumhaft. Dann macht Heiko mal vor, wie das mit dem Aufladen geht. Da der geneigte RTL-Zuschauer ja eher schlichteren Gemütes ist, unterlegt RTL diese spirituelle Aufladung natürlich mit dem „Earth Song“ von Michael Jackson und visualisiert die Energie, die Heiko durchströmt mit Silvesterböllerähnlichen Lichtkugeln. Interessanterweise spürt Heiko genau in seinem Schritt das Energiefeld. Da geht doch noch was… Nikola-Alexandra ist ganz angetan von Heikos neuem Energiefeld und probiert das natürlich auch gleich aus, während Svenja sich noch etwas im Hintergrund hält. Wie sie es wahrscheinlich sagen würde: Sie checkt das erstmal noch aus so.
Während Ingo und seine Sippe erstmal Rast auf ihrem Weg in die Niederlande machen, präsentiert Thommy seiner Familie seine Schwester, äh Herzensdame. Tschuldigung. Nach einem kleinen Ständchen auf dem Akkordeon von Thommys richtiger Schwester, gibt es Tafelfertige Teigwaren mit Wurst (auf Hochdeutsch: trockene Nudeln mit Wurststücken drin).
Währenddessen auf Bali ist alles wieder im Lot und Thomas schwärmt von Beate im Badeanzug. Richtig, das ist jetzt auch wieder voll im Trend, sich weder die Beine noch die Achseln zu rasieren. Sehr sexy. Nachdem die Drei den schweren Ausstieg zur Wasserrutsche gemeistert haben, lässt Irene sich als erstes höchst elegant in die Röhre plumpsen. Dieses Bild hat leichte Ähnlichkeit mit einem gestrandeten Wal. Als es dann abwärts geht, kreischt Irene den halben Park zusammen, weil die Rutsche ja so waghalsig ist… Beate tut es ihr gleich und auch Thomas kreischt wie Tarzan, dem man gerade zu fest an den Lendenschurz gepackt hat. Sehr männlich.
Im spirituellen Sachsen-Anhalt ist jetzt auch Svenja dran, sich mit Energie aufzuladen. Das mit Haltungsschäden gebeutelte Postkarten-Model tappt unbeholfen zwischen die Steine und klatscht eine Hand auf den Fels. Als sie gefragt wird, ob sie schon was spürt, antwortet sie völlig ergriffen: Joa, is schon kalt. Ein Felsen im Herbst?! Kalt?! Die ist aber auch mal klug. Als sie dann endlich geschnallt hat, dass sie beide Hände auf die Steine legen soll, spürt die auch endlich was. Ihre Arme sind so 3D. Hä? Was? 3D? Checkt auch der Heiko nicht so recht, was sie damit sagen will. Naja… Dann kommt der gruseligste Part des Ganzen. Svenja steht da so zwischen den Felsen, als plötzlich Heikos Mutter Sigrid wie eine Mumie in Trance auf Svenja zugeht. Die bekommt es mit der Angst zu tun und flieht. Nachher erklärt Sigrid, dass die Engel zu ihr gesprochen haben und meinten, sie solle doch Svenja mal helfen. Hmmm, hat leider nicht so gut geklappt.
Währenddessen kommen die vier romantischen Rheinländer auf dem Campingplatz an. Zuerst inspizieren sie die Sardinenbüxe, die sich Campingwagen nennt. Drinnen ist Platz für zwei Essecken, die zu Betten umgebaut werden können und einer Spüle. Joa, wird gemütlich. Damit Lutz die Sachen nicht mit auspacken muss, schnappt er sich die Videokamera und filmt munter drauf los. Danach werden die Betten gebaut und die vier Drumsel rollen sich auf ihren Schlafstätten zusammen.
Der Ausblick auf die kommende Woche verspricht auch wieder ein Highlight nach dem nächsten. Während Thommy gemeinsam mit seiner Schwester, äh seinem Herzblatt (ich bin heute aber auch ein Schussel) im See badet, und dabei ihre XXXXL-Möppis bestaunen kann, macht Vera Beate klar, dass sie nicht der weibliche Bachelor ist. Geil, ich bin mal gespannt, was da wieder das Problem ist.


Ich bin gut zu Vögeln

Also nicht ich jetzt, sondern der Thomas. Hat er zumindest heute vor laufender Kamera behauptet. Dass er die Ironie dieses Satzes nicht mal im Ansatz verstanden hat, sagt viel über ihn aus, aber dazu später mehr.
Es ist wieder Sonntag und natürlich schickt RTL wieder ihre amourösen Zugpferde ins Rennen, damit sich jeder Zuschauer, dessen IQ über den einer Salzstange  reicht, wieder bewusst wird, wie gut es einem eigentlich geht und dass das eigene Leben doch gar nicht so schlecht ist.
Vera Int-Veen tritt auf und erläutert in der massiv überladenen Kulisse, was für Schmankerl sie heute zu bieten hat. Beate und ihre Mutter erfüllen sich auf Bali einen langgehegten Traum: Endlich wieder ein Schnitzel essen! Ja, endlich! Die beiden sind ja auch schon seit einer Woche auf der Insel. Da bekommt man schnell Schnitzelentzug. Freu ich mich jetzt schon drauf, aber erstmal geht’s zu Engelfreund Heiko ins spirituelle Sachen-Anhalt. Der deckt grad den Frühstückstisch für seine beiden Schnuckel Svenja und Nikola-Alexandra. Zur Erinnerung: Svenja ist das Gespenstergesicht mit dem Körperbau des Glöckners von Notre Dame und Nikola-Alexandra das Medium mit dem Beton Make-Up. Svenja avanciert ja mit jeder Minute Bildschirm-Präsenz zu meinem neuen Liebling. Heute auch schon wieder so ein Knaller. Sie kommt ins Zimmer, natürlich stilecht mit Joggingbuxe und Megakajal unter den Augen und fragt Heiko, nachdem sie sein Geschenk entdeckt hat, ob er den Spruch darauf aus dem „Net“ hat. Man muss nämlich wissen, dass Svenja total so cool drauf is und so. Da verfeinert sie ihre Äußerungen gerne mal mit ein paar schicken Anglizismen. Sie fand nämlich auch den „Style“ des Geschenks voll gut so, obwohl sie den Spruch doch ein bisschen kitschig fand so. Dann hat Nikola-Alexandra ihren großen Auftritt. Sie ist ja ausgewiesenes Medium und voll gut kann sie Kaffeesatz-Lesen. Wie praktisch, dass sie grad beim Frühstück sitzen. Da packt sie doch glatt mal ihre hellseherischen Fähigkeiten aus. Nachdem Heiko seine Tasse auf den Unterteller umgestülpt hat, sieht sie Gedanken, die nach oben wollen. Am Boden ist alles sehr dicht, was bedeutet, dass da noch ganz viel im Unterbewusstsein ist. Ah ja. Dass sich der Kaffeesatz nach oben verjüngt, wenn man die Tasse umdreht ist allerdings nicht Hokus-Pokus sondern schlichte Physik, Anziehungskraft und so, aber sei’s drum. Viel wichtiger ist sowieso die Frage, warum überhaupt so viel Kaffeesatz in der Tasse ist? Kann da einer keinen Kaffee kochen, oder haben die Engel gesagt, dass da ordentlich Kaffeematsche rein muss? Man weiß es nicht. Doch Svenja merkt plötzlich, dass sie irgendwie abgemeldet ist und bringt deshalb mal ihre Geschenke rein. Für Heikos Mutter hat sie so einen voll „trendy“ Buddha gekauft (weil sie ja Chinesisch lernt so) und für Heiko romantische, herzförmige LED-Teelichter und einen potthässlichen Marienkäfer-Schlüsselanhänger. Ui, ob sie damit punkten kann? Doch dann zieht Heiko noch einen Mega-Magneten aus der Geschenktasche, auf dem Svenja (ihr wisst ja, das Postkarten-Model) mit einem Mann knutscht (er heißt übrigens Jean-Luc). Da kann man doch mal sehen, was Photoshop alles erreichen kann. Wahnsinn! Aber Nikola-Alexandra lässt sich natürlich nicht die Butter vom Brot nehmen und präsentiert sogleich ihr Geschenk: sie entrollt ein mannshohes Bild, dass sie selbst gemalt hat, auf dem (angeblich) der Engel der Liebe zu sehen ist. Wirklich schwer zu erraten, für wen Heiko sich wohl entscheiden wird.
Aber erstmal geht’s zu Beate ins Berauschende Bali. Während die Beinhaarträgerin noch schläft, versucht ihr Auserwählter Thomas (der nun schon den vierten Tag infolge die gleichen Klamotten trägt) Beates Mutter Irene für Yoga zu begeistern. Da Irene aber gelenkig wie ein Pottwal ist, verliert sie nach kurzer Zeit die Lust und gibt lieber kluge Kommentare zu Beates Amor ab.
Währenddessen bereitet Hobbyheimwerker Harald im Namenhaften Niedersachen ein Frühstück für Rechtsschläferin Carmen vor, bei dem mir schon vom Zugucken übel wird. Neben leckerer Aspikwurst tummelt sich Zwiebel-Sülze auf dem Teller, garniert mit Rollmops und gespickt mit einer 10cm großen Gewürzgurke. Hmm, lecker. Wenn dann noch sexy Harald mit seinem dreihundert Jahre alten Pyjama und einer Rose im Mund auf mich zukommen würde, dann wäre für mich der Morgen gelaufen. Aber Carmen jauchzt vor Freude und beide schieben sich liebevoll gegenseitig die Sülze in den Mund, um sich dann nachher gegenseitig abzuknutschen. Ich fühle mich in eine Szene aus einem Horrorfilm versetzt. Apropos Horrorfilm. Am Nachmittag bereiten Harald, Carmen und Haralds Geisterbahn-Muddi Waltraud eine Party im Garten vor. Da kommen Harald Freunde, die Handelsfachpacker Marco und Nicole vorbei, um zu helfen. Die beiden Schnuckel haben sich ja auch in diesem High Class Format kennengelernt. Prompt wird von RTL ein Mitschnitt aus den gruseligsten Momenten dieses Kennenlernens gezeigt. Falls ihr Marco nicht kennt: Er hat eine total schicke Vokuhila-Streifenhörnchen-Frisur, einen 8-Monats-Schwangerschafts-Bauch und spricht so monoton und schleppend, als wäre seine Batterie so gut wie leer. Also ein echtes Sahnestück. Während er und Harald versuchen den Grill in Gang zu kriegen, fällt Harald der Ring an Marcos Finger auf und dieser erklärt, dass er und Nicole sich so irgendwie verlobt haben, aber nur so für sie alleine. Ah ja. Das klingt logisch.
Beate macht sich derweil mit Muddi und Thomas auf in den Vogelpark von Bali. Irene präsentiert uns ihr sexy Rücken-Dekolleté, auf das eine Frau mit A-Körbchen schon neidisch werden könnte. Nachdem Beate feststellt, dass der einfarbig-rosafarbende Papagei aber schön gemustert sei, hat Thomas den Satz des Tages raus. Er ist ja ein Tierfreund und außerdem gut zu Vögeln. Ähm ja, da hat Beate aber Glück gehabt. Naja, wenn sie dann irgendwann die Erlaubnis von Muddi kriegt, mit Thomas das Bett zu teilen, aber dazu später mehr.
Nachdem sich alle drei mit super-schicken Deppenkappen eingekleidet haben, geht es weiter in ein deutsches Restaurant, in dem Beate so eine Art Anfall erleidet, als sie auf der Karte ihr heißgeliebtes Cordon Bleu entdeckt.
Währenddessen haut Svenja im spirituellen Sachsen-Anhalt den nächsten Klopper raus. Auf die Frage, wie denn für sie eine Beziehung aussehen soll, antwortet sie natürlich extremst wortgewandt: Also total wichtig ist ihr, dass er vielleicht witzig ist, oder charmant, oder auf jeden Fall ne Unterhaltung. Ja, dass er dann auch gut aussieht, passend aussieht und dass sie auch einen „Crush“ hat (für diejenigen unter euch, die nicht so weltgewandt sind wie Svenja: „to have a crush on somebody“ bedeutet, in ihn verknallt zu sein, aber es kann ja nicht jeder so kosmopolitisch sein wie Svenja). Und wenn ihr Freund schon so ein „Checker“ ist, dann ist es ihr wichtig, dass er dann nicht ständig mit den Mädels über sie ablästert, aber wenn schon, dann wenigstens nett. Alles klar. Das dürfte doch wohl zu machen sein. Naja, bei Heiko kommt’s jetzt nicht so gut an. Er verwechselt Svenjas Weltbürgertum mit Ghettosprache und versteht sie irgendwie schlecht. Alle drei sind ja grad dabei Engel anzumalen und Heiko erklärt, dass er die Farben gewählt hat, weil ihm das von einem Engel zugeflüstert wurde. Ja, is klar. Svenja erklärt die etwas ungewöhnliche Farbwahl ihres Engels natürlich wieder weltgewandt mit den Worten, dass das Colour-Blocking sei und dass das alles so distanziert ist. Natürlich, moderne Kunst und so.
Als nächstes geht es zu Thommy nach Österreich. Er wurde ja schon letzte Woche groß angekündigt und tritt nun endlich selbst in Erscheinung. Zur Erinnerung: Dass ist der, der sich seinen Namen groß auf den Unterarm tätowieren ließ, damit er den nicht vergisst. Als er anfängt zu sprechen hat man das Gefühl, sein Akku ist gleich leer und er müsste dringend mal an die Steckdose. Er hat auch gleich hohe Ziele. Er will eine Familie gründen und einen Baum und ein Haus pflanzen. Interessant. Dann vergrab doch am besten schonmal einen Backstein, damit sein Haus in ein paar Jahren fertig gewachsen ist, aber das Gießen nicht vergessen.
Die Kandidaten bei „Schwiegertochter gesucht“ haben ja alle scheinbar irgendwie Torschlusspanik. Die sprechen ja nach einer Woche immer schon von der Liebe des Lebens und Heiraten und Kinder kriegen und so. Aber die Kandidatin für Thommy schießt den Vogel ab. Sie schreibt bereits in ihrem ersten Brief an ihn, dass sie ja später eine Familie gründen können. Okay. Interessant ist, dass die Kandidatin genau wie Thommy aussieht, nur in weiblich. Vielleicht ist sie seine Schwester und er weiß es nur nicht. Da die Screen-Time von Thommy aber für heute abgelaufen ist, werden wir das wohl erst nächste Woche erfahren.
Währenddessen verfolgt Thomas auf Bali einen ganz teuflischen Plan. Er füllt er Irene und Beate mit Champagner ab, um dann nachher mit ihnen „Spitz pass auf“ zu spielen. Fast wäre das Spiel jedoch an den unüberwindbar schweren Spielregeln gescheitert, aber dann klappt es doch. Als der zärtliche Zeitschriften-Zusteller dann die klugen Kurzhaarträgerinnen zu Genüge abgefüllt hat, enthüllt er seinen ganzen teuflischen Plan. Er fragt Beate ob sie die Nacht mit ihm verbringen will. Sie zögert kurz und entscheidet sich dann, ihre Mutter um Erlaubnis zu fragen (Info: Beate ist 31 Jahre alt). Die überlegt kurz und antwortet dann mit einem schlichten: „Nö!“ Pech für Thomas. Aber keine Chance, wenn Mama es verbietet. Dafür bekommt er von Beate ein Kissen mit ihrem Antlitz drauf geschenkt, mit dem er dann stattdessen kuscheln kann. Tolle Alternative…

Bei Harald ist die Mega-Sause in vollem Gange. Jetzt weiß ich auch, was Marco und Harald gemeinsam haben. Beide haben eine Mutter, die sich gut in jedem Grusel-Kabinett machen würde. Die sehen wirklich um Fürchten aus. Aber damit der Attraktivitätsfaktor wieder etwas gehoben wird, kommt Michael vorbei. Der kommt mir seltsam bekannt vor, bevor RTL mich darauf aufmerksam macht, dass das Slipträger Michael von Bali ist, den Beate nicht wollte. Wohnt der etwa auch im gleichen Ort wie die anderen beiden Schnuckel?! Da scheint ja irgendwo ein Nest in Niedersachsen zu sein. Die Gruselmuddi von Harald brüllt vor Lachen wieder alles zusammen, da es ihrem Spross nicht gelingt eine Papiertröte zu bedienen. Ist aber auch schwierig. Danach versuchen sich alle mit ordentlich Kurzen den Abend schön zu saufen. Vielleicht sollte ich das auch mal versuchen. Jeden Sonntag erstmal ein paar Kurze, dann müssen sich meine Mutter und ich vielleicht nicht mehr so oft fassungslos ansehen. Aber naja, ist auch so schon ziemlich witzig. 

Im romantischen Rheinland geht’s wieder rund

Mit ein bisschen Verspätung kommt heute die Zusammenfassung der neuesten Folge meiner neuen Lieblingsserie „Schwiegertochter gesucht“. Da ich Sonntagabend Besuch hatte, war es mir nicht vergönnt, diesen kulturellen Leckerbissen zu genießen, doch da meine Mutter ein ebenso großer Fan wie ich ist, hat sie sehr zu meiner Freude die vergangene Folge aufgezeichnet und wir konnten uns gestern diese, ich muss es wirklich sagen, Highlight Folge ansehen. Ich bin heilfroh, dass ich sie nicht verpasst habe, denn ich habe eine neue Lieblingskandidatin: Svenja. Aber dazu später mehr.
Es beginnt, wie immer, mit der quirligen Vera Int-Veen, die über beide Backen grinsend die Highlights der Folge ankündigt, während sie in einer gartenähnlichen Kulisse steht, in die die Fundus-Mitarbeiter von RTL alles reingeschmissen hat, was an Deko noch so da war.
Und es geht gleich zu Anfang zu einem meiner Lieblingskandidaten: Ingo. Ihr wisst schon, der Fitness-Freund, der aber immer einen Fat-Suit trägt. Bevor die beiden kastanienbraungewandeten Schnuckel ihrem zu kleinen Bett entsteigen, philosophieren Ingos Eltern, der Zauberer Maggifan und Madame Buttafalay (auch bekannt als Lutz und Birgit) über den nahenden Abschied von Steffi. Dabei glänzt Lutz mal wieder mit seiner schier unendlichen Weisheit und haut den Satz raus: Jeder Abschied hat ja in gewissen Sinne auch wieder ein Wiedersehen. Naja, weiß man nicht. Wenn Steffi zu Hause klar wird, was sie da in der letzten Woche getan hat, gibt es vielleicht kein Wiedersehen… Während die beherzten Brillenträger weiter vor sich hin philosophieren, weckt Ingo seine Angebetete ganz zärtlich mit einem ordentlichen Rüttler am Arm, um sie aus ihrem komatösen Schlaf zu wecken, bevor die beiden eine ganz putzige und bestimmt auch völlig spontane Kissenschlacht beginnen. Ich kann förmlich den Aufnahmeleiter sehen, wie er Steffi ins Ohr flüstert, dass es jetzt ganz toll rüberkommen würde, wenn sie mit ihrem Fitness-Fanatiker eine romantische Kissenschlacht macht. Schließlich sind wir im romantischen Rheinland. Als die beiden sich zum Frühstück „hinhocken“ (O-Ton Birgit) wird natürlich nicht lange gefackelt und Ingos indiskrete Eltern wollen wissen, was bei den beiden geht. Ingo erklärt ganz sachlich, dass Steffi die Liebe seines Lebens ist und er mit ihr alt werden will. Klar, die beiden kennen sich ja auch schon eine Woche. 
Dann wird auf einen neuen/alten Kandidaten geschaltet. Heiko scheint schon einmal in diesem High-Class Format mitgemacht zu haben, jedoch (oh Wunder) noch nicht die Frau für’s Leben gefunden zu haben. Ich kann mir gar nicht erklären, warum nicht. Schließlich ist er doch Aushilfe im Be- und Entladen und kommuniziert mit Engeln. Hallo?! Wer wäre denn nicht an so einem Traummann interessiert? Ich jedenfalls bin froh, dass es Heiko gibt, denn damit erscheint auch meine neue Lieblingskandidatin auf dem Schirm: Svenja. Also was kann man zu Svenja sagen? Ich häng mal ein Foto an, denn das muss man eigentlich selbst gesehen haben. Svenja ist die Dame links im Bild. Nicht nur, dass sie aussieht, als würde sie eine Maske aus der Geisterbahn auftragen, auch bei ihrer Haltung würde jeder Orthopäde schreiend aus dem Behandlungszimmer rennen. Da ist es mit Schuheinlagen nicht getan. Eine absolute Traumfrau. Und dann ist sie noch Model für Postkarten! Besser geht’s doch gar nicht! Naja, ich weiß ja nicht für welche Art Postkarten. Ich hab jedenfalls noch nie eine Postkarte bei der Geisterbahn auf dem Hamburger Dom gekauft, deshalb kenne ich Svenja wahrscheinlich auch nicht. Aber damit nicht genug. Auch die zweite Kandidatin ist ein echtes Highlight: Nikola-Alexandra. Das grelle Permanent-Make-Up und die Tuntentoaster-Bräune täuschen fast darüber hinweg, dass Nikola-Alexandra einem wirklich fundierten Beruf nachgeht: Sie ist ein Medium. Sie kann also (glaubt sie) in die Zukunft sehen und so’n Zeug. Deshalb hat sie natürlich schon im Vorfelde gewusst, dass da noch eine andere Frau ist. Klar, das weiß man auch sonst nicht, außer man hat die Sendung schonmal gesehen…
Im berauschenden Bali werden wir sogleich, nicht von sexy Beate, sondern von Slipträger Michael begrüßt, der uns nicht nur seinen heißen Schlüppi präsentiert, sondern auch seine sexy Schweißflecken, die sich schon kurz nach dem Aufstehen unter seinen Armen gebildet haben. Dann schauen wir doch lieber zu wie sich (Obacht! Lieblingsalliteration der Woche) der zärtliche Zeitschriften-Zusteller Thomas seine Nasenhaare entfernt. Man gut, denn Beate hat sich schlussendlich für ihn entschieden, nachdem sie ja letzte Woche hemmungslos auf einem Elefanten rumgeknutscht haben. Sie hat auch wieder eine ihrer vielen Weisheiten raus, denn wenn man sein Herz verliert, dann ist da eine Leere und ohne Herz, da is man tot. Gut erkannt, Beate. Du kleiner Schlaumeier.
Bei Harald hat der Alliterationsexperte mal wieder alles rausgehauen und aus einem schnöden Kaffee-Kochen einen literarischen Hochgenuss fabriziert: Im Namenhaften Niedersachen kocht Hobby-Heimwerker Harald mit Feuriger Vorfreude den Morgenkaffee. Hach, herrlich! Das reicht doch schon fast an Goethe und Schiller heran. Während die beiden Süßen gerade ihren Morgenkaffee trinken, schlurft Haralds alte Geisterbahn-Muddi rein und will den beiden (natürlich aus völlig freien Stücken…) die Fotos von ihrer Hochzeit und Klein-Harald zeigen. Dabei wird Carmen ganz sentimental und wünscht sich sofort eigene kleine Haralds, die wo genauso fröhlich sind wie er. Ja nee, die beiden kennen sich ja auch schon ein paar Tage. Die Grusel-Omi scheint auch recht einfach gestrickt zu sein, bekommt sie doch jedes Mal einen hysterischen Lachanfall, wenn jemand nur etwas annähern Komisches von sich gibt. Dann fängt sie zu allem Übel auch noch an zu singen, also schnell wieder zu Engel-Heiko und seinen beiden heißen Schnecken. Aber bevor er seine Herzdamen kennenlernt, trällert seine Mama Sigrid noch ein wunderschönes Lied für Vera vom gefliesten Balkon, dass ihr die Engel im Schlaf eingeflüstert haben. Vera grinst wie ein Honigkuchenpferd und die Katze im Blumenkasten nimmt Reißaus. „Als erstes darf Spangen-Nutzern Svenja den Optimistischen Ohrschmuckträger in den Arm nehmen.“ Wieder so ein goetheresker Satz. Ich liebe es.
Ingo und Steffi haben sich für ein Picknick am See entschieden und entblättern sich, wobei ich sehr erstaunt bin, wie lebensecht der Fat-Suit von Fitness-Freund Ingo wirkt. Selbst in Badehose sieht man nirgends einen Übergang zu seinem eigentlichen Astralkörper. Fantastisch. Als er es dann noch schafft, unbeschadet eine Weinflasche aufzumachen, bin ich vollends verzückt. Was für ein toller Hecht. Da hat Steffi aber echt einen Fang gemacht. Sie ist selbst auch total hin und weg, vor allem weil sie beiden den gleichen „Charaktermäßig“ haben. Ah, ja…
Beate teilt ihren beiden Herzchen mit, dass sie sich für den zärtlichen Zeitschriften-Zusteller Thomas entschieden hat, auch wenn er seit drei Tagen die gleichen Klamotten trägt. Er ist völlig hin und weg und verspricht, dass es für immer ist. Is klar. Auch die beiden kennen sich erst seit einer Woche. Naja…
Heiko stellt seiner Mutter derweil seine Auserwählten vor. Zur Erinnerung, das waren die Solarium-Alte mit dem 80er Jahre Porno-Make-Up und die Gruselige mit den Haltungsschäden. Die Mutter nimmt beide gleich knallhart ins Verhör und hat sich eigentlich schon für Nikola-Alexandra entschieden, wegen der Schwingungen und so, während Svenja mit ihrem Chinesisch-Lernen nicht so punkten kann.
Harald und seine Grusel-Muddi machen sich zusammen mit Carmen auf, um einen Reptilien-Park zu erkunden. Mit dabei ist auch Haralds bester Freund Marko. Der spritzige Handelsfachpacker mit dem Streifenhörnchen-Vokuhila ist aufmerksamen Zuschauern schon bekannt, da auch er in einer der früheren Staffeln seine Traumfrau gefunden hat. Es folgt wieder ein Satz, der Grimme-Preis verdächtig ist: Zwischen drolligen Dinos, sanftmütigen Sauriern und extravaganten Exen wandelt das quirlige Quartett auf den Spuren der vergangenen Zeit. Quirlig?! Die Alte ist scheintot und wird im Rollstuhl durch den Park geschoben und die anderen Drei haben so viel Leben in sich wie ein plattgefahrener Frosch auf der Landstraße. Unter quirlig stell ich mir ein bisschen was anderes vor. Die Geisterbahn-Figur kreischt derweil den halben Park zusammen, weil wieder jemand halbwegs lustig war. Die scheint in ihrem Leben wirklich noch nicht viel Freude gehabt zu haben.
Steffi weint herzzerreißende Krokodilstränen, da sie von Fantasy-Fan Ingo Abschied nehmen muss, aber er ist sich sicher, dass sie in fünf Jahren heiraten werden und dann auch bald ein paar Kinder in die Welt setzen. Klar, die beiden kennen sich ja auch schon, wie gesagt, ne Woche.
Thomas und Beate wandeln verliebt am Strand entlang, während der Aufnahmeleiter ihrer Mutter Irene den tollen Tipp gegeben hat, sie solle doch mal mit einem Fernglas am Balkon stehen und die beiden ausspähen. Als sie die beiden nicht gleich entdeckt, fragt sie sich doch: Habt ihr euch verstochen? (Das ist bei Irene ein anders Wort für versteckt). Währenddessen krault Thomas das schwarz-behaarte Knie seiner Angebeteten und schleckt sie leidenschaftlich ab. Rrrrrr….
Nikola-Alexandra nimmt derweil die krassen Schwingungen in Heikos Kinderzimmer war. Als Svenja nach ihrer Meinung zu dem Zimmer befragt wird, sagte sie: Das ist ein Zimmer, ja. Schwer zu erraten, wer da bei Heiko wohl die Nase vorn hat.

Die Vorschau für die nächste Woche verspricht einen weiteren neuen Kandidaten. Ich kann es kaum erwarten. Der gute Thomy scheint schonmal total klug zu sein, denn er hat ein Tattoo mit seinem Namen auf dem Unterarm. Bestimmt damit er ihn nicht vergisst. Voll der schlaue Typ. Ich bin gespannt.   

RTL, I love you

Hach, im Moment läuft ja auf RTL wieder meine absolute Lieblingssendung: Schwiegertochter gesucht. Ich bin wirklich massiv beeindruckt, wo RTL immer wieder solche Hammer-Männer findet. Einer leckerer als der Nächste. Und Beate ist auch wieder mit dabei, obwohl ihre Mutter Irene wohl eher einen Schwiegersohn und keine Schwiegertochter sucht. Aber man weiß ja nie…
Auch in dieser Staffel ist es wieder eine Freude, den verklemmten Müttersöhnchen dabei zuzusehen, wie sie vorher auswendig gelernte Sätze mit einer Inbrunst darbieten, die schon oscarverdächtig ist (auch wenn Bild herausgefunden haben will, dass die Dialoge NICHT vorgeschrieben sind. Ja nee, is klar…)
Heute war es auch wieder besonders schön. Zu Beginn hüpft eine mopsfidele Vera Int-Veen ins Bild und preist in Karobluse und in malerischer Kulisse die neuesten Wochenhighlights an, wobei der Alliterationsexperte von RTL wieder ganze Arbeit leistet. Das wäre übrigens auch mein Traumberuf: Alliterationsexperte bei Schwiegertochter gesucht. Aber dazu nachher mehr.
Es geht los mit Beate. Die alte Pelzmütze ist ja gerade auf Bali mit ihrer Mutter, um dort zwei (natürlich deutsche) Männer kennenzulernen. Hallo?! Bali?! Die Alte war vorher schon in Alaska und spricht kein Wort Englisch. Aber da spendiert RTL mal eben ne Reise nach Indonesien und verfrachtet ihr mediales Zugpferd in ein 5-Sterne-Hotel. Is klar. Die beiden Herren sind auch mal wieder eine Augenweide. Thomas hat früher bei Mama nichts zu essen bekommen, aber schmeißt sich den zweiten Tag infolge in sein sexy Neopren-Shirt, dass er gepflegt in die mit Tropenmuster bedruckte Hose steckt, die ihm zwar nicht bis zu den Knien, aber dafür bis unter die Achseln reicht. Dazu trägt der stilbewusste Mann von heute natürlich Sandalen mit weißen Socken. Rrrrr…. Bei diesem Anblick kann man schon richtig wuschig werden. Michael sieht ähnlich aus, nur statt rot- ist er braunhaarig, wie Beate (also auf den Armen und Beinen, meine ich jetzt) Der Alliterationskönig schlägt auch wieder zu und lässt die Anmutige Auserwählte (Bild von Beate ist unten angehängt…) ihre Herzblätter mit einem  fröhlichen „Morgäääään!!!!“ aus den Zimmern holen. Nachdem Irene an der Kaffeemaschine des Frühstücksbuffet verzweifelt, haut der Alliterationsexperte auch wieder einen raus und es wundert mich, dass Vera Int-Veen beim Einsprechen der Moderation diese nicht boykottiert hat: „Das Angebot an Speisen und Getränken lässt keine Wünsche offen. So bedient sich das Qualitätsbewusste Quartett an den Asiatischen Auslagen, um dem Germanischen Gaumen etwas Gutes zu tun.“ Ähm ja… Irene entdeckt „Sushini“ am Buffet, woraufhin sie die weltgewandte Beate verbessert, dass es Sushi heißen würde. Dass die Speise weder Sushi NOCH „Sushini“ ist, lassen wir mal dahingestellt. Dafür haut sich Beate lieber fünf Scheiben Fleischwurst auf ihr Brot, da sie noch nicht dahinter gekommen ist, dass man die gefaltete Wurst auch aufklappen könnte, um das ganze Brot mit Wurst zu bedecken. Naja. Obacht! Alliteration! Die Resolute Reiseführerin und ihre Wohlschmeckende Wurst. Hach, ich liebe es. Nachdem sich Beate dazu entschieden hat, mit sexy Thomas in einen Elefantenpark zu gehen, wird zum nächsten Kandidaten geschaltet. Der Winzer Thomas lebt in der (aufgepasst, meine Lieblingsalliteration in dieser Folge) Pfiffigen Pfalz. Er stellt sich vor, mit dem Satz: Ich lebe dort, wo andere Urlaub machen, während RTL auf seine Wohnung im 10. Stock eines Plattenbaus schneidet. Stimmt, da würde ich auch gerne mal Urlaub machen. Aber im Gegensatz zu Ronny aus Berlin, ist Thomas ja noch ein Prachtbursche. Ronny ist ungefähr so romantisch wie ein Treckerreifen und hat bei der Verteilung von Feingefühl auch nicht gerade „Hier!“ geschrien. Er weckt seine Herzensdame mit den Worten: Frühstück is feddich, um danach „Muddern“ aus der unteren Etage hochzurufen.
Aber mein Highlight-Kandidat ist mit Abstand Ingo. Ingo ist so heiß, da fällt dir glatt der Käse vom Brot. Er wird ja immer angekündigt als Fitness-Fan, wobei ich mich immer frage, wann er denn seinen Fat-Suit mal auszieht und uns seinen gestählten Body vorführt. Mmhhh, vielleicht in der nächsten Folge. Jetzt ist der Fantasy-Fan mit den Kringellocken am Hinterkopf aus dem Romantischen Rheinland erstmal dabei, eine Fantasygeschichte zu schreiben, als seine Angebetete Stefanie ins Zimmer kommt. Der erklärt er dann erstmal die „verschieschen“ Kategorien von Anime und das Anime ziemlich breit verbreitet sind. Als die beiden gerade am kuscheln sind, platzt (wie jedes Mal) Ingos Mutter rein, um mit den beiden „Zushi“ zu essen, wobei Ingo mit den Stäbchen genauso gut essen kann, wie ein Hund mit Messer und Gabel. Apropos „Zushi“. Ingo hat da noch eine Idee. Mir schwant Böses, aber erst wird noch einmal zu Beate und Thomas geschaltet, die mittlerweile im Elefantenpark angekommen sind, wo Thomas, der Fuchs, sofort bemerkt, dass Elefanten aber große Tiere sind. Auch Beate strotzt nur so vor Weisheiten und erklärt Thomas, dass man, wenn man ein eigenes Kind hat, man 24 Stunden da sein muss, manchmal auch 48. Stimmt, manchmal auch 48, je nachdem wie lang der Tag ist. Beate, the Brain. Doch der Ausflug soll noch einen fulminanten Höhepunkt erreichen. Nachdem Zeitungs-Zusteller Thomas bereits Beates Hand gepackt hat, knutscht er sie auf einem Elefantenritt auch noch leidenschaftlich ab, dass einem das Abendbrot wieder hochkommt. Tja, Michael. Da haste wohl keine Chance mehr, wenn man ein Fußpeeling mit der Schwiegermutter in spe vorzieht. Da ist das Sahneschnittchen Beate schneller weg, als du Speck sagen kannst.

Es geht nochmal zu Fitness-Freak Ingo, der seine Angebetete, seine Mutter und seinen Vater, dessen enormes Doppelkinn beim Sprechen leise hin und her wippt, gerade davon in Kenntnis setzt, dass sie alle zusammen zu einer Fantasy-Messe gehen. Dafür muss sich natürlich standesgemäß verkleidet werden. Während Steffi sich einen Besenstil schnappt und Ingo einen Gürtel um seinen Astralkörper schnallt, sind Ingos Eltern ihrem (Obacht!) Fitten Filius einen Schritt voraus. Lutz schmiegt einen weißen Bademantel an seinen opulenten Körper, den er den anderen als Zaubermantel verkauft, während Birgit sich in einen Rock zwängt, der eher an eine lederne Wurstpelle erinnert. Als sie sich dann noch Zöpfe an beide Seiten macht, rastet Lutz total aus und lässt seiner „Schulmädchen-Fantasie“ erstmal freien Lauf und packt seiner Alten beherzt an die Brust. Alles gipfelt in einem „Fest der Fantastischen Fabelwesen“ in dem sich die vier gegenüber stehen und sich vorstellen. Den Vogel schießen mal wieder Lutz und Birgit ab. Während Lutz „Maggifan“ den Zauberer darstellt, beschreibt sich Birgit als „Misses Battafalai“. Zu Erklärung: Sie möchte eigentlich Mrs. Schmetterling (Butterfly) sein, ist aber stattdessen Mrs. Butterverleih. Auch schön.  Wieder zurück von der Fantasy-Messe backt Steffi für ihren Beleibten Bodybuilder (bitte Anerkennung: eigene Alliteration) einen Kuchen. Auch sie ist eine ganz Schlaue und beantwortet Ingos Frage, was denn ein Limokuchen sei, mit: ein Kuchen in dem Limo drin ist. Whoa, auf die Antwort war ich nicht gefasst. Respekt für diese präzise Zusammenfassung. Das Vorhaben wäre dann noch fast gescheitert, da Ingo das Aufmachen einer Konservendose immens überfordert. Naja, da haben ihn wahrscheinlich seine vielen Muskeln an der filigranen Arbeit verzweifeln lassen. Als dann alle im Wohnzimmer den leckeren Limokuchen verzehren, gesteht Ingo seiner Steffi, dass sie die Liebe seines Lebens ist (die beiden kennen sich ja auch schon ein paar Tage) und Steffi und Birgit liegen sich heulend in den Armen. Aber damit ist der Höhepunkt noch nicht erreicht. Während Lutz und Birgit beim Schlafen gefilmt werden, ertönt aus dem Off die Stimme von Vera Int-Veen, die uns wieder mit der gewohnten Spritzigkeit die Alliterationen nur so um die Ohren knallt: „Die Beherzten Brillenträger ahnen nicht, dass ihr Fitter Filius heute nicht allein nächtigt.“ Meine Mutter ganz trocken: Eher Fetter Filius. HöHö. Naja, Tatsache ist, dass die beiden Moppelchen sich in farblich abgestimmten, kastanienbraunen Schlafanzügen zusammen in ein 1,20m breites Bett quetschen, um ihre erste Nacht miteinander zu verbringen. RTL ist so gnädig und blendet nach dem Erlöschen der Nachttischlampe aus. Vielen Dank dafür. Aber ich bin mir sicher, dass die beiden in der nächsten Folge ausführlich über ihre Nacht berichten werden. Vielleicht platzt Birgit oder Lutz auch mal wieder unangemeldet rein. Wäre bestimmt auch witzig. Leider kommt die nächste Folge erst kommenden Sonntag. So ein Mist! Aber wer mal schlecht gelaunt ist, sollte sich unbedingt mal eine Folge ansehen, da ist schlagartig jede Depression vergessen. 

I like the 90s

Seit drei Wochen läuft jeden Mittwoch auf RTL die Sendung „I like the 90’s“. Ich als 90er Kind hab sie mir natürlich angeschaut und freue mich seitdem jede Woche wie Bolle auf den Mittwochabend. Ich bin in den 90ern groß geworden und verbinde mit dieser Zeit viele Erinnerungen. Deshalb konnte ich heute bei Expert auch nicht an der „CD zur Sendung“  vorbei und musste mir diese drei Scheiben umfassende Compilation kaufen. Ich hoffe inständig, dass mich niemand auf meinem Rückweg von Flensburg nach Hause gesehen hat. Ich habe diese CD im Auto wirklich abgefeiert (sagt man unter Jugendlichen heutzutage, glaube ich). Leider war ich bereits bei Lied 11 der ersten CD zu Hause angekommen. Am liebsten wäre ich weitergefahren.
Was war das doch für ein schönes Jahrzehnt. Ich will jetzt nicht mit der „Früher war alles besser“ Keule kommen, aber einige Entwicklungen der heutigen Zeit hätte man sich auch getrost sparen können.
Was hatten wir doch eine Menge Freizeit so ganz ohne Handy und Internet. Wir haben noch draußen gespielt und uns jedes Mal ein Loch in den Bauch gefreut, wenn wir im Bachlauf Froschlaich entdeckt haben. Obacht, liebe Kinder und Jugendliche: Wir hatten damals noch etwas, dass man „soziale Interaktion mit Gleichaltrigen“ nennt. Keine Sorge, dass ist keine ansteckende Krankheit.
Das waren noch Zeiten, als man für‘s SMS schreiben noch Geld auf sein Handy laden und alle Belange in 160 Zeichen loswerden musste. Damals, als Windows 95 noch das Größte war und niemand ausgegrenzt wurde, weil sein Gerät keinen angebissenen Apfel zeigte. Wenn ich jetzt Internet und Modem sage, haben die meisten 90er Kinder bestimmt das altbekannte Knacken und Rauschen im Ohr, das nötig war, um sich in das Internet „einzuwählen“. Ja, liebe Kinder von heute, früher musste man sich das Internet noch verdienen. ;-)
Was für eine Weltneuheit, als es endlich möglich war, seine CDs mit einem Discman auch außerhalb des Hauses zu hören. Endlich konnte man den alten Walkman in die Ecke schmeißen. Ich habe sogar noch meine allererste CD, die ich Weihnachten 1995, zusammen mit einer Hifi-Anlage, geschenkt bekam: Kuschelrock 9. Hach, damals, als Kuschelrock und Bravo Hits noch einstellig waren (mittlerweile sind wir bei Bravo Hits 85!). Damals als es auf einmal diesen neuen Sender gab: Viva. Ein Sender, der den ganzen Tag nur Musikvideos zeigte. Der uns all diese wundervolle Musik von Take That, der Kelly Family, den Backstreet Boys, Britney Spears und den Spice Girls nach Hause brachte.
Eine Zeit in der wir die Plateauschuhe höchstens gegen Inliner, und Diddl-Block-Blätter miteinander tauschten. Später tauschten wir dann nur noch die Poster aus der Bravo, um unser Zimmer mit unseren Lieblingen zu tapezieren. Anders als heute lernten wir noch uns um andere zu kümmern, und sei es nur um ein Tamagotchi, dem wir liebevoll und aufopfernd auf die nächste Entwicklungsstufe halfen.
Das Fernsehen bescherte uns zum ersten Mal Talkshows und wir lachten, wenn bei Takeshi’s Castle kleine Asiaten von riesigen Schaumstofffiguren über den Haufen gerannt wurden. Jedes Mädchen wollte so Volleyball spielen können wie Mila Superstar und verehrte Sailor Moon wegen ihrer Superkräfte. Das waren noch Zeiten, als GZSZ noch Sinn machte Will Smith noch ohne seinen eingebildeten Sohn den Fresh Prince von Bel Air gab. Als uns die Gummibärenbande in Verzückung versetzte und wir rätselten, ob Käpt’n Balu, Chip & Chap und Darkwing Duck (Zwo, eins, Risiko!) ihre kniffligen Fälle lösen würden. Damals, als man noch nicht ungelenken „Nicht-Schauspielern“ zu sehen musste, wie sie Berlin Tag und Nacht unsicher machten, sondern lieber ungelenken Dinos, die „Nicht-die-Mama!“ riefen. Als der Brachialhumor von Werner uns zum Lachen und der König der Löwen uns zum Weinen brachte.
Hach, die 90er. Eine Zeit, in der Deutschland zusammenwuchs und eine Affäre zwischen einem Politiker und einer Sekretärin noch Aufsehen erregte.

In meinem CD-Player läuft wieder CD Nummer 1. Ich raste aus: McHammer „U can’t touch this“. Geil! Mal so viel: I like the 90s.  

Hallo? Jemand da? Irgendjemand?!

Wer, wie ich, ein Kunde von mobilcom-debitel ist, dem sei mein tiefstes Mitgefühl ausgesprochen. Wie oft versuchen die hochmotivierten Mitarbeiter uns dämliche Produkte anzuschwatzen, die kein Mensch braucht? Bis jetzt habe ich mich immer ganz gut dagegen gewährt, aber kurz vor Weihnachten bin ich leider, wahrscheinlich vor lauter Weihnachtsvorfreude, eingeknickt. Böser Fehler…
Mobilcom hat sich ja beim Verkaufen ihrer Produkte auf den Telefonterror spezialisiert. Alle paar Monate, oder sogar Wochen, rufen sie jeden Tag mindestens einmal an, um einem das nächste, völlig unbrauchbare Produkt zu verkaufen, das man, laut mobilcom, unbedingt haben muss.
Wie schon erwähnt, war ich kurz vor Weihnachten mal wieder die Auserwählte und mein Telefon klingelte jeden Tag mindestens einmal und die Nummer verriet mir, dass es sich nur um MD handeln konnte. Ich versuchte das Klingeln zu ignorieren, aber als ich merkte, dass die sich von alleine nicht geschlagen geben würden, bin ich zu meinem Leidwesen eines schönes Tages rangegangen. Der überaus motivierte Mitarbeiter am anderen Ende erzählte mir in einem rekordverdächtigen Tempo von der neuen Partnercard und welche unglaublich tollen Vorteile diese doch bringen würde. Ich schnappte nur die Worte „Aktivierung“ und „Unverbindlich“ auf und nach einer gefühlten halben Stunde hörte ich mich plötzlich sagen: „Ja, schicken sie mir die man mal zu.“ Schon während dieses Satzes merkte ich, dass mein Mund die Warnungen meines Gehirns völlig ignoriert hatte. Mir schwante Böses…
Bedingt durch Weihnachten und Silvester trudelte dann erst Anfang Januar der unheilvolle Brief von mobilcom-debitel bei mir ein. Bis dahin hatte ich ja noch gehofft, dass ich einfach durch Nicht-Aktivieren der Karte aus der Nummer wieder rauskomme, aber weit gefehlt.
Ich öffnete den Umschlag und mobilcom begann sogleich mich zu meiner neuen Partnercard zu beglückwünschen. Ich studierte die Unterlagen und stellte fest, dass ich für die Partnercard 10€ im Monat bezahlen sollte, und das die folgenden zwei Jahre. Da ich weder einen Partner habe, noch ein Familienmitglied diese Karte brauchen konnte, war sie für mich also völlig unnütz. Da dachte ich mir, schlau wie ich bin, ich aktiviere die Karte einfach nicht und schon war ich das Problem los. Aber weit gefehlt. Mobilcom hatte diesen unglaublich tollen Service eingerichtet, bei dem sie automatisch die Karte nach 20 Tagen freischalten würden, sollte man dieses vergessen. Yeah! Toll!
Und dann begann der wahre Horror…
Mein Plan war es, beim Kundenservice anzurufen, um diese Karte irgendwie wieder los zu werden. Das Problem an der Sache ist: beim Kundenservice von mobilcom arbeitet niemand! Aus dem Festnetz konnte man zwei Nummer anrufen: den „normalen“ Kundenservice und den technischen Service. Für mein Problem war der technische Service zuständig. Angerufen, Besetztzeichen. Nochmal angerufen, besetzt. Das ganze habe ich an die 20mal versucht. Irgendwann hatte ich dazu keine Lust mehr und habe mir gedacht, vielleicht kann mir auch jemand aus dem „normalen“ Kundenservice weiterhelfen. Da angerufen, Bandansage. Man freue sich, dass ich anrufen würde und forderte mich auf, meine Handynummer einzugeben. Ich tat wie geheißen und harrte der Dinge die da kommen sollten. Es kam aber nichts, außer schrecklicher Musik und der gelegentlichen Ansage, dass gleich ein Mitarbeiter für mich da sein würde. Aber es war niemand da. Und es kam auch niemand. Der Oberhammer war aber, dass man sich nach 15 Minuten entschied, dass dieses Gespräch wohl doch nie zustande kommen würde und mich einfach aus der Leitung schmiss! Hallo?! Ich glaube es hackt! Das ganze habe ich dann noch einige Male versucht, jedes Mal mit dem  gleichen Ergebnis. Parallel dazu ging ich auch den Weg der elektronischen Post, sprich: Ich schickte eine E-Mail (auf die Antwort zu dieser Mail warte ich übrigens heute noch). Irgendwann ging ich dann dazu über den Kundendienst mit meinem Handy anzurufen. Dort wurde ich auch beim technischen Service in die mir altbekannte Warteschleife verfrachtet, nur dass zusätzlich pro Anruf 60Cent fällig wurden. Ich dachte mir: Okay, ist ne Frechheit, aber immer noch besser, als 2 Jahre jeden Monat 10€ zu bezahlen. Das gleiche Spiel wie zuvor beim Festnetz wiederholte sich und ich wurde mit deutscher Genauigkeit jedes Mal nach 15 Minuten aus der Leitung geschmissen. Am Ende durfte ich dafür, dass ich bei mobilcom mit niemanden außer dem Computer gesprochen habe (ich kenne ihn übrigens jetzt sehr gut, wir duzen uns mittlerweile) 4,20€ bezahlen. Dementsprechend war meine Laune. Diese Aktion zog sich übrigens über mehrere Tage und Tageszeiten. Zu Beginn dachte ich ja noch, vielleicht hatten sie einfach am Abend so viel zu tun, weil dann die Menschen von der Arbeit kamen und Zeit hatten,  endlich die Menschen bei mobilcom mit ihren Problemen zu belästigen. Aber nein, das Nicht-vorhanden-sein von menschlichen Gesprächspartnern zog sich über den ganzen Tag.
Ich wollte schon die Flinte ins Korn schmeißen, da nahm ich mir nochmal das Schreiben zur Hand und tat etwas, was man meistens nicht tut: Ich drehte den Zettel mal um und studierte die AGBs. Dort glomm dann ein leiser Hoffnungsschimmer in mir auf, als ich las, dass man den Vertrag innerhalb von 2 Wochen stornieren konnte. Jaaaaa!!!!!
Ich hatte mich aus dem Tal der Verzweiflung wieder ein Stück herausgekämpft. Dann allerdings der nächste Rückschlag. Es gab zwei Rücksendeadressen! Eine, die man für die Stornierung benutzen sollte und eine, die man benutzen sollte, wenn man eine „Sache“ zurücksenden will. Ich war mir nicht ganz sicher, ob die Simkarte eine Sache war, oder nicht. Und da ich natürlich auf Nummer sicher gehen wollte, rief ich erneut den (nicht vorhandenen) Kundenservice an. Gleiches Spiel, gleiches Ergebnis: Keine Auskunft. Da hatte ich einen weiteren Geistesblitz: Ich hatte noch eine andere MD-Nummer, bei der immer sofort ein richtiger Mensch am anderen Ende war (weiß ich aus Erfahrung, mit den guten Leuten habe ich nämlich auch schon des Öfteren telefoniert). Dort, man höre und staune, hatte ich gleich einen richtigen Menschen aus Fleisch und Blut am Telefon.  Ich erklärte ihm mein Problem. Er war zwar etwas verwirrt, deklarierte meine Simkarte allerdings nicht als Sache („das ist eher für Handys und so gedacht“) und meinte, um sicher zu gehen, sollte ich ein Stornierungsschreiben dazulegen. Gesagt, getan.
Dann hörte ich relativ lange nichts von mobilcom, was meinen Puls langsam wieder in die Höhe trieb. Irgendwann wurde es mir zu bunt und da ich ja wusste, dass im telefonischen Kundenservice eh niemand arbeitete, versuchte ich es mit einer weiteren E-Mail. Diese fiel dann relativ ungehalten aus. Normalerweise halte ich mich ja zurück und raste nur im stillen Kämmerlein zu Hause aus, aber jetzt reichte es. Ich setzte mobilcom-debitel darüber in Kenntnis, dass ihr Kundenservice eine ungemeine Frechheit sei und ich es unter aller Sau finde, wie mit den Kunden umgesprungen wird. Ich wolle doch nur wissen, ob meine Stornierung anerkannt wurde. Wenn sie doch nur halb so viel Zeit und Geld in den Kundenservice stecken würden, wie in das Anschnacken von neuen, unnützen Produkten, dann wären MD-Kunden die glücklichsten der Welt.
Dies schien zu wirken, denn ich bekam bereits am nächsten Tag eine Antwort per Mail. Darin hieß es sinngemäß, dass ihnen die verspätete Antwort sehr leid täte und sie auf keinen Fall jemanden mit ihren Produkten verärgern wollen. Natürlich haben sie die Stornierung akzeptiert und es täte ihnen wirklich leid. Okay. Ich hatte mich mittlerweile wieder vom Hulk zurückverwandelt und würde die Sache zu den Akten legen. Naja, fast…
Einige Tage später bekam ich Post von mobilcom-debitel.
Man beglückwünschte mich herzlich zu meinem neuen Vertrag und hoffte, ich würde damit viel Freude haben. AAAAAAHHHHHHHHHH!!!!!!! Sollte das ganze schon wieder von vorne losgehen?!
Ich rief (wieder einmal) beim Kundendienst an und dieses Mal passierte etwas Überraschendes:  Ich gab, als der Computer mich aufforderte meine Handynummer einzugeben, die neue Nummer ein, weil es ja um diesen Vertrag ging und siehe da: Es dauerte nur 30! Sekunden und ich hatte ein menschliches Wesen an der Strippe! Wie konnte das sein?
Meine Theorie: Ich habe dort so oft angerufen, dass meine Handynummer mittlerweile auf einer Art schwarzer Liste steht und immer wenn ich anrufe, blinkt es auf sämtlichen Bildschirmen: NICHT RANGEHEN! BLOß NICHT RANGEHEN!!! Anders kann ich mir das nicht erklären.
Ich erklärte dann dem Herrn am anderen Ende das Problem. Er schaute in seinen schlauen Computer und stellte fest, dass sich die Stornierung und das Schreiben nur überschnitten hatten. Okay. Dann ist ja gut.

Fazit: Ich werde nie, niiiiiiiiiiieeeeee wieder einen Anruf von mobilcom-debitel annehmen, selbst wenn mein Leben davon abhängt :-P (Vielleicht sollte ich mir dieses Versprechen als Tattoo stechen lassen, damit ich das auch noch weiß, sollte ich mal einen Schlaganfall, oder andere Probleme mit meinem Gehirn bekommen. Keine schlechte Idee….)

Autoscooter für eine Woche

An diesem Montag musste ich mein Auto zu einer Werkstatt bringen (aufmerksame Facebook-Leser wissen warum, Grrrrrr……) Der Besitzer bot mir einen Leihwagen an, damit ich auch in den nächsten Tagen zur Uni fahren konnte und nicht auf die bescheidene Busverbindung angewiesen war. Das fand ich sehr nett und nahm das Angebot natürlich dankend an. Wie sich jedoch herausstellte, war der Leihwagen ein Automatikauto. Ich bin bisher nur mit Schaltung gefahren und hatte deshalb etwas Bammel. Aber der nette Mann erklärte mir alles (was nicht sonderlich lange dauerte) und ich machte mich auf, zu meiner ersten Fahrt in einem Automatikwagen. Schnell war ich mit den Gegebenheiten vertraut und fügte mich flüssig in den Verkehr ein. An diesem Tag musste ich zum Glück nur von der Werkstatt nach Hause fahren.
Am nächsten Tag bin ich dann das erste Mal mit dem neuen Gefährt zur Uni gefahren. In meinem Adrenalinrausch vom Vortag hatte ich gar nicht bemerkt, dass das Auto nur ein Radio mit Kassettendeck hatte. Also hatte ich meine CD’s umsonst aus meinem Auto in den Leihwagen umgelagert. Das besserte meine Laune nicht wirklich, denn ich stehe mit dem Radioprogramm zutiefst auf dem Kriegsfuß. Mal abgesehen von den grenzdebilen Ansagen einiger Radiomoderatoren, scheint jeder Radiosender auch nur Geld für ein bestimmtes Kontingent an Songs zu haben, mit denen sie sich dann begnügen müssen. Anders kann ich es mir nicht erklären, warum man bei einer Auswahl von Millionen an Liedern immer die gleichen 20 Stück Tag für Tag spielt. Ich quälte mich nun notgedrungen durch die Senderlandschaft und schaltete während der Fahrt von einem knackenden zum nächsten rauschenden Sender und hörte mir auf der Hin- wie der Rückfahrt die gleichen Lieder an.
Während der Fahrt beschlich mich langsam der Gedanke, dass man mir kein Auto, sondern einen Autoscooter gegeben hatte. Mein linkes Bein ruhte ungenutzt auf dem Sitz und auch meine rechte Hand schlief langsam ein, da ich auch diesen Arm so gut wie gar nicht benutzen musste (ich weiß, dass man beide Hände am Lenkrad haben soll, tue ich aber, wenn nicht gerade Christian oder Xaver unterwegs sind, meistens nicht).
Als ich an der Uni angekommen war, stieg ich etwas ungelenk aus dem Auto aus (mein linkes Bein war eingeschlafen) und kontrollierte erst einmal, ob ich eine Stange mit einem Draht daran auf dem Dach hatte, die dieses Gefährt als Autoscooter deklariert hätte, aber es war keine da. Es schien sich also wirklich um ein Automobil zu handeln.
Die nächsten zwei Tage gestalteten sich ähnlich spannend und ich musste mich wirklich im Zaum halten, um nicht irgendwann einfach im Kreis zu fahren, „Hui“ zu rufen und andere Autos anzufahren, wie man das auf dem Jahrmarkt in besagtem Gefährt nun mal so macht.
Ich überlegte die ganze Zeit krampfhaft, was man während der Fahrt mit einem linken Bein und einem rechten Arm vielleicht nützliches anstellen konnte, aber leider fiel mir nichts ein (dummerweise musste man ja auch noch auf den Verkehr achten).
Ich war überglücklich, als ich gestern endlich mein Auto wieder bei der Werkstatt abholen und somit wieder alle Extremitäten relativ gleich belasten konnte.

Fazit: Ich möchte wirklich niemanden zu nahe treten, der ein Automatikauto für die Erfindung des Jahrhunderts hält, aber für mich ist das nichts. Wenn ich Autoscooter fahren will, gehe ich auf den Jahrmarkt. Das ist wirklich so langweilig, wie sich den Film 2001-Odyssee im Weltraum von Stanley Kubrick anzugucken (Wer nicht weiß, wovon ich spreche, oder Probleme beim Einschlafen hat,  sollte sich diesen Film unbedingt mal anschauen). Für mich kommt ein Automatikwagen wirklich nur in Frage, wenn ich alt und senil bin und die Bedienung einer Gangschaltung mich komplett überfordert.

Intellektuelle Kernschmelze

Ich habe gestern Abend, natürlich rein zufällig, mal bei Promi Big Brother reingeschaltet. Kennt ihr das Autounfall-Phänomen? Wenn man eigentlich wegsehen will, aber dann doch hingucken muss? Das gleiche Paradox trifft auf Promi Big Brother zu.
Ich war ja bereits von der Vorankündigung von Sat1 schwer beeindruckt. Soviel Humor und Ironie hatte ich der Führungsetage des Senders gar nicht zugetraut. Zu Beginn sieht man einen Schalter, der mit „Promis“ beschriftet ist, der dann langsam von D, über C und B, zu A wandert. Ich habe mich im ersten Moment gefragt, was das wohl für eine interessante Sendung sein wird, bei der A-Promis anwesend sein würden. Dann wurde das Big Brother Logo eingeblendet und musste laut loslachen. Bravo Sat1, toller Gag!
Ich habe bei dieser Kolumne auch das erste Mal tatsächlich etwas recherchiert. Ich bin ja in der Welt der Medien und Unterhaltung recht gut bewandert, aber bei einigen der diesjährigen Kandidaten steht selbst mir das Fragezeichen im Gesicht. Ich werde mal die Höhepunkte der gestrigen Folge erläutern und dabei relevante Fakten zu den sogenannten „Promis“ einfließen lassen.
Es begann damit, dass Mia Magma (Ex-Pornodarstellerin und jetzt voll professionelle Ballermann-Sängerin) den Wendler fragt, was er von ihr gehalten hat, bevor er sie jetzt kennengelernt hat. Schließlich sind die beiden ja Ballermann-Kumpels. Darauf DER Wendler: „Also bis jetzt dachte ich immer du wärst wie Wasser ohne Geschmack.“ Ähm ja. Wasser hat ja an und für sich nie Geschmack, aber naja. Daraufhin entfacht eine große Diskussion über Vorurteile und so’n Kram, bei der sich dann auch noch der Ex-Bätschela Paul Janke zu Wort meldet: „Nur weil man mal Pornos gedreht hat, heißt das ja nicht, dass jemand einfach gestrickt ist.“ Neeeeiiiinnnnn! Natürlich nicht! Die Diskussion erinnert in ihrem weiteren Verlauf dann  doch stark an eine Episode der Filly Pferde.
Danach wird dann in den oberen Bereich geschaltet, wo die andere Hälfte der Umlaut-Promis voll so tiefsinnige Gespräche führt.
Da erlebt man einen geistig-verwirrten Hubert Kah (zur Erinnerung: hat mal den Sternenhimmel gesehen, als er auf der Neuen Deutschen Welle geritten ist), der nicht mal weiß, ob er eine Hose anhat, oder nicht. Seine Mitbewohner machen ihn darauf aufmerksam, dass er, breitbeinig auf der Couch sitzend, unter seinem Bademantel keine Buxe trägt und gerade sein kleines Mikrofon in die Kamera hält. Die Antwort von Hubert Kah: Echt? Ich dachte ich hab ne Hose an.“
Ein Aufruf: Liebes Haus Sonnenschein in Köln-Mühlheim, bitte holt den Hubert wieder ab. Das mit dem Wohnen in einer WG kennt er ja schon von euch, aber im Container fehlt leider das geschulte Fachpersonal, um ihn vor sich selbst zu schützen. Bitte holt ihn wieder heim, ja? Danke!
Zurzeit hängt er sich noch an den uuuuunheimlich schlauen Ex-Anwalt Ronald Barnabas Schill und performt mit ihm zusammen die Nummer „Die Lustgreise“. Ziel der Attacke ist Ela Taz (kennt ihr nicht? Ist nicht euer Ernst?! Die war mal beim Bachelor und studiert Jura, Tz…) Die versucht sich in der Dusche vor Ronald zu verstecken, der (natürlich rein zufällig) achtmal ins Bad kommt während Ela duscht. Jedes Mal versteckt sie sich hinter einem pinken Handtuch, obwohl sie einen Badeanzug trägt. Hm… Vielleicht hat sie auch vergessen, dass sie den anhat, wie der Hubert.
Den besten Gag des Abends reißt natürlich wieder der Wendler. Er hat ja jetzt die Claudia Effenberg kennengelernt und versteht sich voll gut mir der. Ist ja auch kein Wunder, denn: „Wir beide haben ja auch schon echt was geleistet in unserem Leben.“ Brüller, Michael, echt!
Apropos Claudia. Die war gestern Abend wirklich grandios. Sie ist ja am Vortag von den Zuschauern in die untere Etage gevotet worden. Zuvor hat ihr Bätschela-Paul erzählt, dass man im Keller keine eigenen Klamotten anziehen darf, sondern sich was aus den Altkleidersäcken aussuchen muss (Bravo Sat1 Chefs, derjenige, der sich das ausgedacht hat, hatte an dem Tag wohl besonders guten Stoff). Claudia weigert sich und will lieber auf Duschen und Zähneputzen verzichten, als sich andere Klamotten anzuziehen. Das geht gar nicht! Stand auch nicht in ihrem Vertrag! Macht sie nicht!
2 Minuten später wühlt sie in Rote-Kreuz-Säcken nach einem schicken Stöffchen zum Anziehen. Soviel zum Thema Konsequenz :-P
Da Claudia aber völlig fertig ist und das auch ihre Mit-„Promis“ in der oberen Etage erkennen, wählen sie sie nach einem Tag im Horror-Keller wieder nach oben. Und das, obwohl die Keller-Kinder dafür plädiert haben Janina nach oben zu wählen, weil sie voll krank ist. Schweine! Sowas von herzlos! Aber die Claudia sah auch echt schlecht aus. Ach ja, wer nicht weiß wer Janina ist: Die war mal Teppichverkäuferin. Eines Tages kam Dieter Bohlen in ihren Laden, ist gestolpert und in sie rein gefallen. Seitdem hat sie eine wirklich schlimme Grammatik.
Claudia ist also wieder oben und beklagt sich herzzerreißend über die menschenunwürdigen Zustände im Keller. (kleine Zwischeninfo: die Zuschauer entscheiden, wer nach unten muss) Daraufhin sagt Paul Janke, das einzig kluge an diesem Abend: „Wenn du denen suggerierst, dass alles scheiße ist, dann wählen die dich doch erst recht nach unten.“  Wow, richtig kluk, der Paul. Daraufhin antwortet ihm Claudia natürlich völlig zu Recht: „Is mir doch egal!“ Schade, dass ihr dann das Ergebnis des Votings doch nicht so egal war. Denn nach zehn Minuten im Luxus musste sie, nach Ansicht der Zuschauer, dann auch wieder in das Keller-Drecksloch. Schade, Claudia. Vielleicht solltest du an deiner Medienpräsenz noch etwas arbeiten.

Ach ja, ich habe ja noch einige „Promis“ vergessen, die auch im Container ihr Dasein fristen: Da wären noch Alexandra Rietz, voll krasse Kommissarin aus K11- Kommissare im Einsatz (Sat1 ist für die nächste Staffel von Promi Big Brother schon in Verhandlungen mit dem gesamten Cast von Mitten im Leben), so ein Pseudoadliger (Mario-Max Prinz zu Schaumburg-Lippe), der die Zähne von Nadja abd el Farrag aufträgt, Liz Baffoe (hat mal in der Lindenstraße mitgespielt, ist genauso relevant für den Container wie Tanja Schumann für den Dschungel) und zum Schluss mein Lieblingspromi: Aaron Troschke! Dieser junge Mann ist für mich völlig zu Recht als Promi gelistet, hat er doch als Kandidat bei Wer wird Millionär teilgenommen. Respekt!

Ich werde mich demnächst auch als Promi registrieren lassen, da ich mit meinen jährlichen Auftritten beim WDR, anlässlich des Kölner Karnevals, über die Jahre mindestens so viel Screen-Time gesammelt habe wie Aaron. Vielleicht sogar mehr.

Ich hätte da übrigens noch ein paar Kandidatenvorschläge für die nächste Staffel Promi Big Brother:

 - Shaun das Schaf (etwa auf dem gleichen sprachlichen Niveau wie Janina Youssefian)

 - Der rote Buzzer aus dem Familienduell (trägt genauso viel zur Konversation bei wie Liz Baffoe)

 - Die Kakerlaken aus dem Dschungelcamp (waren schon an mehr Promi-Geschlechtsteilen als Mia Magma)

 - Das Nummerngirl vom letzten Klitschko-Kampf

 - Das BILD-Sommermädchen

 - Die rüstige Mitt-Sechzigerin, die letztens im Schleswig-Holstein Magazin ihre Bienenzucht vorgestellt hat

 - Der Mann, der bei der letzten Staffel von Germany’s next Topmodel so getan hat, als wäre er der Aufnahmeleiter, um alles voll real zu gestalten      und natürlich

 - Die Eine, die letztens bei GZSZ die Straße von links nach rechts überquert hat