Donnerstag, 27. November 2014

Hallo? Jemand da? Irgendjemand?!

Wer, wie ich, ein Kunde von mobilcom-debitel ist, dem sei mein tiefstes Mitgefühl ausgesprochen. Wie oft versuchen die hochmotivierten Mitarbeiter uns dämliche Produkte anzuschwatzen, die kein Mensch braucht? Bis jetzt habe ich mich immer ganz gut dagegen gewährt, aber kurz vor Weihnachten bin ich leider, wahrscheinlich vor lauter Weihnachtsvorfreude, eingeknickt. Böser Fehler…
Mobilcom hat sich ja beim Verkaufen ihrer Produkte auf den Telefonterror spezialisiert. Alle paar Monate, oder sogar Wochen, rufen sie jeden Tag mindestens einmal an, um einem das nächste, völlig unbrauchbare Produkt zu verkaufen, das man, laut mobilcom, unbedingt haben muss.
Wie schon erwähnt, war ich kurz vor Weihnachten mal wieder die Auserwählte und mein Telefon klingelte jeden Tag mindestens einmal und die Nummer verriet mir, dass es sich nur um MD handeln konnte. Ich versuchte das Klingeln zu ignorieren, aber als ich merkte, dass die sich von alleine nicht geschlagen geben würden, bin ich zu meinem Leidwesen eines schönes Tages rangegangen. Der überaus motivierte Mitarbeiter am anderen Ende erzählte mir in einem rekordverdächtigen Tempo von der neuen Partnercard und welche unglaublich tollen Vorteile diese doch bringen würde. Ich schnappte nur die Worte „Aktivierung“ und „Unverbindlich“ auf und nach einer gefühlten halben Stunde hörte ich mich plötzlich sagen: „Ja, schicken sie mir die man mal zu.“ Schon während dieses Satzes merkte ich, dass mein Mund die Warnungen meines Gehirns völlig ignoriert hatte. Mir schwante Böses…
Bedingt durch Weihnachten und Silvester trudelte dann erst Anfang Januar der unheilvolle Brief von mobilcom-debitel bei mir ein. Bis dahin hatte ich ja noch gehofft, dass ich einfach durch Nicht-Aktivieren der Karte aus der Nummer wieder rauskomme, aber weit gefehlt.
Ich öffnete den Umschlag und mobilcom begann sogleich mich zu meiner neuen Partnercard zu beglückwünschen. Ich studierte die Unterlagen und stellte fest, dass ich für die Partnercard 10€ im Monat bezahlen sollte, und das die folgenden zwei Jahre. Da ich weder einen Partner habe, noch ein Familienmitglied diese Karte brauchen konnte, war sie für mich also völlig unnütz. Da dachte ich mir, schlau wie ich bin, ich aktiviere die Karte einfach nicht und schon war ich das Problem los. Aber weit gefehlt. Mobilcom hatte diesen unglaublich tollen Service eingerichtet, bei dem sie automatisch die Karte nach 20 Tagen freischalten würden, sollte man dieses vergessen. Yeah! Toll!
Und dann begann der wahre Horror…
Mein Plan war es, beim Kundenservice anzurufen, um diese Karte irgendwie wieder los zu werden. Das Problem an der Sache ist: beim Kundenservice von mobilcom arbeitet niemand! Aus dem Festnetz konnte man zwei Nummer anrufen: den „normalen“ Kundenservice und den technischen Service. Für mein Problem war der technische Service zuständig. Angerufen, Besetztzeichen. Nochmal angerufen, besetzt. Das ganze habe ich an die 20mal versucht. Irgendwann hatte ich dazu keine Lust mehr und habe mir gedacht, vielleicht kann mir auch jemand aus dem „normalen“ Kundenservice weiterhelfen. Da angerufen, Bandansage. Man freue sich, dass ich anrufen würde und forderte mich auf, meine Handynummer einzugeben. Ich tat wie geheißen und harrte der Dinge die da kommen sollten. Es kam aber nichts, außer schrecklicher Musik und der gelegentlichen Ansage, dass gleich ein Mitarbeiter für mich da sein würde. Aber es war niemand da. Und es kam auch niemand. Der Oberhammer war aber, dass man sich nach 15 Minuten entschied, dass dieses Gespräch wohl doch nie zustande kommen würde und mich einfach aus der Leitung schmiss! Hallo?! Ich glaube es hackt! Das ganze habe ich dann noch einige Male versucht, jedes Mal mit dem  gleichen Ergebnis. Parallel dazu ging ich auch den Weg der elektronischen Post, sprich: Ich schickte eine E-Mail (auf die Antwort zu dieser Mail warte ich übrigens heute noch). Irgendwann ging ich dann dazu über den Kundendienst mit meinem Handy anzurufen. Dort wurde ich auch beim technischen Service in die mir altbekannte Warteschleife verfrachtet, nur dass zusätzlich pro Anruf 60Cent fällig wurden. Ich dachte mir: Okay, ist ne Frechheit, aber immer noch besser, als 2 Jahre jeden Monat 10€ zu bezahlen. Das gleiche Spiel wie zuvor beim Festnetz wiederholte sich und ich wurde mit deutscher Genauigkeit jedes Mal nach 15 Minuten aus der Leitung geschmissen. Am Ende durfte ich dafür, dass ich bei mobilcom mit niemanden außer dem Computer gesprochen habe (ich kenne ihn übrigens jetzt sehr gut, wir duzen uns mittlerweile) 4,20€ bezahlen. Dementsprechend war meine Laune. Diese Aktion zog sich übrigens über mehrere Tage und Tageszeiten. Zu Beginn dachte ich ja noch, vielleicht hatten sie einfach am Abend so viel zu tun, weil dann die Menschen von der Arbeit kamen und Zeit hatten,  endlich die Menschen bei mobilcom mit ihren Problemen zu belästigen. Aber nein, das Nicht-vorhanden-sein von menschlichen Gesprächspartnern zog sich über den ganzen Tag.
Ich wollte schon die Flinte ins Korn schmeißen, da nahm ich mir nochmal das Schreiben zur Hand und tat etwas, was man meistens nicht tut: Ich drehte den Zettel mal um und studierte die AGBs. Dort glomm dann ein leiser Hoffnungsschimmer in mir auf, als ich las, dass man den Vertrag innerhalb von 2 Wochen stornieren konnte. Jaaaaa!!!!!
Ich hatte mich aus dem Tal der Verzweiflung wieder ein Stück herausgekämpft. Dann allerdings der nächste Rückschlag. Es gab zwei Rücksendeadressen! Eine, die man für die Stornierung benutzen sollte und eine, die man benutzen sollte, wenn man eine „Sache“ zurücksenden will. Ich war mir nicht ganz sicher, ob die Simkarte eine Sache war, oder nicht. Und da ich natürlich auf Nummer sicher gehen wollte, rief ich erneut den (nicht vorhandenen) Kundenservice an. Gleiches Spiel, gleiches Ergebnis: Keine Auskunft. Da hatte ich einen weiteren Geistesblitz: Ich hatte noch eine andere MD-Nummer, bei der immer sofort ein richtiger Mensch am anderen Ende war (weiß ich aus Erfahrung, mit den guten Leuten habe ich nämlich auch schon des Öfteren telefoniert). Dort, man höre und staune, hatte ich gleich einen richtigen Menschen aus Fleisch und Blut am Telefon.  Ich erklärte ihm mein Problem. Er war zwar etwas verwirrt, deklarierte meine Simkarte allerdings nicht als Sache („das ist eher für Handys und so gedacht“) und meinte, um sicher zu gehen, sollte ich ein Stornierungsschreiben dazulegen. Gesagt, getan.
Dann hörte ich relativ lange nichts von mobilcom, was meinen Puls langsam wieder in die Höhe trieb. Irgendwann wurde es mir zu bunt und da ich ja wusste, dass im telefonischen Kundenservice eh niemand arbeitete, versuchte ich es mit einer weiteren E-Mail. Diese fiel dann relativ ungehalten aus. Normalerweise halte ich mich ja zurück und raste nur im stillen Kämmerlein zu Hause aus, aber jetzt reichte es. Ich setzte mobilcom-debitel darüber in Kenntnis, dass ihr Kundenservice eine ungemeine Frechheit sei und ich es unter aller Sau finde, wie mit den Kunden umgesprungen wird. Ich wolle doch nur wissen, ob meine Stornierung anerkannt wurde. Wenn sie doch nur halb so viel Zeit und Geld in den Kundenservice stecken würden, wie in das Anschnacken von neuen, unnützen Produkten, dann wären MD-Kunden die glücklichsten der Welt.
Dies schien zu wirken, denn ich bekam bereits am nächsten Tag eine Antwort per Mail. Darin hieß es sinngemäß, dass ihnen die verspätete Antwort sehr leid täte und sie auf keinen Fall jemanden mit ihren Produkten verärgern wollen. Natürlich haben sie die Stornierung akzeptiert und es täte ihnen wirklich leid. Okay. Ich hatte mich mittlerweile wieder vom Hulk zurückverwandelt und würde die Sache zu den Akten legen. Naja, fast…
Einige Tage später bekam ich Post von mobilcom-debitel.
Man beglückwünschte mich herzlich zu meinem neuen Vertrag und hoffte, ich würde damit viel Freude haben. AAAAAAHHHHHHHHHH!!!!!!! Sollte das ganze schon wieder von vorne losgehen?!
Ich rief (wieder einmal) beim Kundendienst an und dieses Mal passierte etwas Überraschendes:  Ich gab, als der Computer mich aufforderte meine Handynummer einzugeben, die neue Nummer ein, weil es ja um diesen Vertrag ging und siehe da: Es dauerte nur 30! Sekunden und ich hatte ein menschliches Wesen an der Strippe! Wie konnte das sein?
Meine Theorie: Ich habe dort so oft angerufen, dass meine Handynummer mittlerweile auf einer Art schwarzer Liste steht und immer wenn ich anrufe, blinkt es auf sämtlichen Bildschirmen: NICHT RANGEHEN! BLOß NICHT RANGEHEN!!! Anders kann ich mir das nicht erklären.
Ich erklärte dann dem Herrn am anderen Ende das Problem. Er schaute in seinen schlauen Computer und stellte fest, dass sich die Stornierung und das Schreiben nur überschnitten hatten. Okay. Dann ist ja gut.

Fazit: Ich werde nie, niiiiiiiiiiieeeeee wieder einen Anruf von mobilcom-debitel annehmen, selbst wenn mein Leben davon abhängt :-P (Vielleicht sollte ich mir dieses Versprechen als Tattoo stechen lassen, damit ich das auch noch weiß, sollte ich mal einen Schlaganfall, oder andere Probleme mit meinem Gehirn bekommen. Keine schlechte Idee….)

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