Donnerstag, 27. November 2014

RTL, I love you

Hach, im Moment läuft ja auf RTL wieder meine absolute Lieblingssendung: Schwiegertochter gesucht. Ich bin wirklich massiv beeindruckt, wo RTL immer wieder solche Hammer-Männer findet. Einer leckerer als der Nächste. Und Beate ist auch wieder mit dabei, obwohl ihre Mutter Irene wohl eher einen Schwiegersohn und keine Schwiegertochter sucht. Aber man weiß ja nie…
Auch in dieser Staffel ist es wieder eine Freude, den verklemmten Müttersöhnchen dabei zuzusehen, wie sie vorher auswendig gelernte Sätze mit einer Inbrunst darbieten, die schon oscarverdächtig ist (auch wenn Bild herausgefunden haben will, dass die Dialoge NICHT vorgeschrieben sind. Ja nee, is klar…)
Heute war es auch wieder besonders schön. Zu Beginn hüpft eine mopsfidele Vera Int-Veen ins Bild und preist in Karobluse und in malerischer Kulisse die neuesten Wochenhighlights an, wobei der Alliterationsexperte von RTL wieder ganze Arbeit leistet. Das wäre übrigens auch mein Traumberuf: Alliterationsexperte bei Schwiegertochter gesucht. Aber dazu nachher mehr.
Es geht los mit Beate. Die alte Pelzmütze ist ja gerade auf Bali mit ihrer Mutter, um dort zwei (natürlich deutsche) Männer kennenzulernen. Hallo?! Bali?! Die Alte war vorher schon in Alaska und spricht kein Wort Englisch. Aber da spendiert RTL mal eben ne Reise nach Indonesien und verfrachtet ihr mediales Zugpferd in ein 5-Sterne-Hotel. Is klar. Die beiden Herren sind auch mal wieder eine Augenweide. Thomas hat früher bei Mama nichts zu essen bekommen, aber schmeißt sich den zweiten Tag infolge in sein sexy Neopren-Shirt, dass er gepflegt in die mit Tropenmuster bedruckte Hose steckt, die ihm zwar nicht bis zu den Knien, aber dafür bis unter die Achseln reicht. Dazu trägt der stilbewusste Mann von heute natürlich Sandalen mit weißen Socken. Rrrrr…. Bei diesem Anblick kann man schon richtig wuschig werden. Michael sieht ähnlich aus, nur statt rot- ist er braunhaarig, wie Beate (also auf den Armen und Beinen, meine ich jetzt) Der Alliterationskönig schlägt auch wieder zu und lässt die Anmutige Auserwählte (Bild von Beate ist unten angehängt…) ihre Herzblätter mit einem  fröhlichen „Morgäääään!!!!“ aus den Zimmern holen. Nachdem Irene an der Kaffeemaschine des Frühstücksbuffet verzweifelt, haut der Alliterationsexperte auch wieder einen raus und es wundert mich, dass Vera Int-Veen beim Einsprechen der Moderation diese nicht boykottiert hat: „Das Angebot an Speisen und Getränken lässt keine Wünsche offen. So bedient sich das Qualitätsbewusste Quartett an den Asiatischen Auslagen, um dem Germanischen Gaumen etwas Gutes zu tun.“ Ähm ja… Irene entdeckt „Sushini“ am Buffet, woraufhin sie die weltgewandte Beate verbessert, dass es Sushi heißen würde. Dass die Speise weder Sushi NOCH „Sushini“ ist, lassen wir mal dahingestellt. Dafür haut sich Beate lieber fünf Scheiben Fleischwurst auf ihr Brot, da sie noch nicht dahinter gekommen ist, dass man die gefaltete Wurst auch aufklappen könnte, um das ganze Brot mit Wurst zu bedecken. Naja. Obacht! Alliteration! Die Resolute Reiseführerin und ihre Wohlschmeckende Wurst. Hach, ich liebe es. Nachdem sich Beate dazu entschieden hat, mit sexy Thomas in einen Elefantenpark zu gehen, wird zum nächsten Kandidaten geschaltet. Der Winzer Thomas lebt in der (aufgepasst, meine Lieblingsalliteration in dieser Folge) Pfiffigen Pfalz. Er stellt sich vor, mit dem Satz: Ich lebe dort, wo andere Urlaub machen, während RTL auf seine Wohnung im 10. Stock eines Plattenbaus schneidet. Stimmt, da würde ich auch gerne mal Urlaub machen. Aber im Gegensatz zu Ronny aus Berlin, ist Thomas ja noch ein Prachtbursche. Ronny ist ungefähr so romantisch wie ein Treckerreifen und hat bei der Verteilung von Feingefühl auch nicht gerade „Hier!“ geschrien. Er weckt seine Herzensdame mit den Worten: Frühstück is feddich, um danach „Muddern“ aus der unteren Etage hochzurufen.
Aber mein Highlight-Kandidat ist mit Abstand Ingo. Ingo ist so heiß, da fällt dir glatt der Käse vom Brot. Er wird ja immer angekündigt als Fitness-Fan, wobei ich mich immer frage, wann er denn seinen Fat-Suit mal auszieht und uns seinen gestählten Body vorführt. Mmhhh, vielleicht in der nächsten Folge. Jetzt ist der Fantasy-Fan mit den Kringellocken am Hinterkopf aus dem Romantischen Rheinland erstmal dabei, eine Fantasygeschichte zu schreiben, als seine Angebetete Stefanie ins Zimmer kommt. Der erklärt er dann erstmal die „verschieschen“ Kategorien von Anime und das Anime ziemlich breit verbreitet sind. Als die beiden gerade am kuscheln sind, platzt (wie jedes Mal) Ingos Mutter rein, um mit den beiden „Zushi“ zu essen, wobei Ingo mit den Stäbchen genauso gut essen kann, wie ein Hund mit Messer und Gabel. Apropos „Zushi“. Ingo hat da noch eine Idee. Mir schwant Böses, aber erst wird noch einmal zu Beate und Thomas geschaltet, die mittlerweile im Elefantenpark angekommen sind, wo Thomas, der Fuchs, sofort bemerkt, dass Elefanten aber große Tiere sind. Auch Beate strotzt nur so vor Weisheiten und erklärt Thomas, dass man, wenn man ein eigenes Kind hat, man 24 Stunden da sein muss, manchmal auch 48. Stimmt, manchmal auch 48, je nachdem wie lang der Tag ist. Beate, the Brain. Doch der Ausflug soll noch einen fulminanten Höhepunkt erreichen. Nachdem Zeitungs-Zusteller Thomas bereits Beates Hand gepackt hat, knutscht er sie auf einem Elefantenritt auch noch leidenschaftlich ab, dass einem das Abendbrot wieder hochkommt. Tja, Michael. Da haste wohl keine Chance mehr, wenn man ein Fußpeeling mit der Schwiegermutter in spe vorzieht. Da ist das Sahneschnittchen Beate schneller weg, als du Speck sagen kannst.

Es geht nochmal zu Fitness-Freak Ingo, der seine Angebetete, seine Mutter und seinen Vater, dessen enormes Doppelkinn beim Sprechen leise hin und her wippt, gerade davon in Kenntnis setzt, dass sie alle zusammen zu einer Fantasy-Messe gehen. Dafür muss sich natürlich standesgemäß verkleidet werden. Während Steffi sich einen Besenstil schnappt und Ingo einen Gürtel um seinen Astralkörper schnallt, sind Ingos Eltern ihrem (Obacht!) Fitten Filius einen Schritt voraus. Lutz schmiegt einen weißen Bademantel an seinen opulenten Körper, den er den anderen als Zaubermantel verkauft, während Birgit sich in einen Rock zwängt, der eher an eine lederne Wurstpelle erinnert. Als sie sich dann noch Zöpfe an beide Seiten macht, rastet Lutz total aus und lässt seiner „Schulmädchen-Fantasie“ erstmal freien Lauf und packt seiner Alten beherzt an die Brust. Alles gipfelt in einem „Fest der Fantastischen Fabelwesen“ in dem sich die vier gegenüber stehen und sich vorstellen. Den Vogel schießen mal wieder Lutz und Birgit ab. Während Lutz „Maggifan“ den Zauberer darstellt, beschreibt sich Birgit als „Misses Battafalai“. Zu Erklärung: Sie möchte eigentlich Mrs. Schmetterling (Butterfly) sein, ist aber stattdessen Mrs. Butterverleih. Auch schön.  Wieder zurück von der Fantasy-Messe backt Steffi für ihren Beleibten Bodybuilder (bitte Anerkennung: eigene Alliteration) einen Kuchen. Auch sie ist eine ganz Schlaue und beantwortet Ingos Frage, was denn ein Limokuchen sei, mit: ein Kuchen in dem Limo drin ist. Whoa, auf die Antwort war ich nicht gefasst. Respekt für diese präzise Zusammenfassung. Das Vorhaben wäre dann noch fast gescheitert, da Ingo das Aufmachen einer Konservendose immens überfordert. Naja, da haben ihn wahrscheinlich seine vielen Muskeln an der filigranen Arbeit verzweifeln lassen. Als dann alle im Wohnzimmer den leckeren Limokuchen verzehren, gesteht Ingo seiner Steffi, dass sie die Liebe seines Lebens ist (die beiden kennen sich ja auch schon ein paar Tage) und Steffi und Birgit liegen sich heulend in den Armen. Aber damit ist der Höhepunkt noch nicht erreicht. Während Lutz und Birgit beim Schlafen gefilmt werden, ertönt aus dem Off die Stimme von Vera Int-Veen, die uns wieder mit der gewohnten Spritzigkeit die Alliterationen nur so um die Ohren knallt: „Die Beherzten Brillenträger ahnen nicht, dass ihr Fitter Filius heute nicht allein nächtigt.“ Meine Mutter ganz trocken: Eher Fetter Filius. HöHö. Naja, Tatsache ist, dass die beiden Moppelchen sich in farblich abgestimmten, kastanienbraunen Schlafanzügen zusammen in ein 1,20m breites Bett quetschen, um ihre erste Nacht miteinander zu verbringen. RTL ist so gnädig und blendet nach dem Erlöschen der Nachttischlampe aus. Vielen Dank dafür. Aber ich bin mir sicher, dass die beiden in der nächsten Folge ausführlich über ihre Nacht berichten werden. Vielleicht platzt Birgit oder Lutz auch mal wieder unangemeldet rein. Wäre bestimmt auch witzig. Leider kommt die nächste Folge erst kommenden Sonntag. So ein Mist! Aber wer mal schlecht gelaunt ist, sollte sich unbedingt mal eine Folge ansehen, da ist schlagartig jede Depression vergessen. 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen