Ich habe gestern Abend, natürlich rein zufällig, mal bei Promi Big
Brother reingeschaltet. Kennt ihr das Autounfall-Phänomen? Wenn man eigentlich
wegsehen will, aber dann doch hingucken muss? Das gleiche Paradox trifft auf
Promi Big Brother zu.
Ich war ja bereits von der Vorankündigung von Sat1 schwer beeindruckt.
Soviel Humor und Ironie hatte ich der Führungsetage des Senders gar nicht
zugetraut. Zu Beginn sieht man einen Schalter, der mit „Promis“ beschriftet
ist, der dann langsam von D, über C und B, zu A wandert. Ich habe mich im
ersten Moment gefragt, was das wohl für eine interessante Sendung sein wird,
bei der A-Promis anwesend sein würden. Dann wurde das Big Brother Logo
eingeblendet und musste laut loslachen. Bravo Sat1, toller Gag!
Ich habe bei dieser Kolumne auch das erste Mal tatsächlich etwas
recherchiert. Ich bin ja in der Welt der Medien und Unterhaltung recht gut
bewandert, aber bei einigen der diesjährigen Kandidaten steht selbst mir das
Fragezeichen im Gesicht. Ich werde mal die Höhepunkte der gestrigen Folge
erläutern und dabei relevante Fakten zu den sogenannten „Promis“ einfließen
lassen.
Es begann damit, dass Mia Magma (Ex-Pornodarstellerin und jetzt voll
professionelle Ballermann-Sängerin) den Wendler fragt, was er von ihr gehalten
hat, bevor er sie jetzt kennengelernt hat. Schließlich sind die beiden ja
Ballermann-Kumpels. Darauf DER Wendler: „Also bis jetzt dachte ich immer du
wärst wie Wasser ohne Geschmack.“ Ähm ja. Wasser hat ja an und für sich nie
Geschmack, aber naja. Daraufhin entfacht eine große Diskussion über Vorurteile
und so’n Kram, bei der sich dann auch noch der Ex-Bätschela Paul Janke zu Wort
meldet: „Nur weil man mal Pornos gedreht hat, heißt das ja nicht, dass jemand
einfach gestrickt ist.“ Neeeeiiiinnnnn! Natürlich nicht! Die Diskussion
erinnert in ihrem weiteren Verlauf dann doch stark an eine Episode der Filly Pferde.
Danach wird dann in den oberen Bereich geschaltet, wo die andere
Hälfte der Umlaut-Promis voll so tiefsinnige Gespräche führt.
Da erlebt man einen geistig-verwirrten Hubert Kah (zur Erinnerung: hat
mal den Sternenhimmel gesehen, als er auf der Neuen Deutschen Welle geritten
ist), der nicht mal weiß, ob er eine Hose anhat, oder nicht. Seine Mitbewohner
machen ihn darauf aufmerksam, dass er, breitbeinig auf der Couch sitzend, unter
seinem Bademantel keine Buxe trägt und gerade sein kleines Mikrofon in die
Kamera hält. Die Antwort von Hubert Kah: Echt? Ich dachte ich hab ne Hose an.“
Ein Aufruf: Liebes Haus Sonnenschein in Köln-Mühlheim, bitte holt den
Hubert wieder ab. Das mit dem Wohnen in einer WG kennt er ja schon von euch,
aber im Container fehlt leider das geschulte Fachpersonal, um ihn vor sich
selbst zu schützen. Bitte holt ihn wieder heim, ja? Danke!
Zurzeit hängt er sich noch an den uuuuunheimlich schlauen Ex-Anwalt
Ronald Barnabas Schill und performt mit ihm zusammen die Nummer „Die
Lustgreise“. Ziel der Attacke ist Ela Taz (kennt ihr nicht? Ist nicht euer
Ernst?! Die war mal beim Bachelor und studiert Jura, Tz…) Die versucht sich in
der Dusche vor Ronald zu verstecken, der (natürlich rein zufällig) achtmal ins
Bad kommt während Ela duscht. Jedes Mal versteckt sie sich hinter einem pinken
Handtuch, obwohl sie einen Badeanzug trägt. Hm… Vielleicht hat sie auch
vergessen, dass sie den anhat, wie der Hubert.
Den besten Gag des Abends reißt natürlich wieder der Wendler. Er hat
ja jetzt die Claudia Effenberg kennengelernt und versteht sich voll gut mir
der. Ist ja auch kein Wunder, denn: „Wir beide haben ja auch schon echt was
geleistet in unserem Leben.“ Brüller, Michael, echt!
Apropos Claudia. Die war gestern Abend wirklich grandios. Sie ist ja
am Vortag von den Zuschauern in die untere Etage gevotet worden. Zuvor hat ihr
Bätschela-Paul erzählt, dass man im Keller keine eigenen Klamotten anziehen darf,
sondern sich was aus den Altkleidersäcken aussuchen muss (Bravo Sat1 Chefs,
derjenige, der sich das ausgedacht hat, hatte an dem Tag wohl besonders guten
Stoff). Claudia weigert sich und will lieber auf Duschen und Zähneputzen
verzichten, als sich andere Klamotten anzuziehen. Das geht gar nicht! Stand
auch nicht in ihrem Vertrag! Macht sie nicht!
2 Minuten später wühlt sie in Rote-Kreuz-Säcken nach einem schicken
Stöffchen zum Anziehen. Soviel zum Thema Konsequenz :-P
Da Claudia aber völlig fertig ist und das auch ihre Mit-„Promis“ in
der oberen Etage erkennen, wählen sie sie nach einem Tag im Horror-Keller
wieder nach oben. Und das, obwohl die Keller-Kinder dafür plädiert haben Janina
nach oben zu wählen, weil sie voll krank ist. Schweine! Sowas von herzlos! Aber
die Claudia sah auch echt schlecht aus. Ach ja, wer nicht weiß wer Janina ist:
Die war mal Teppichverkäuferin. Eines Tages kam Dieter Bohlen in ihren Laden,
ist gestolpert und in sie rein gefallen. Seitdem hat sie eine wirklich schlimme
Grammatik.
Claudia ist also wieder oben und beklagt sich herzzerreißend über die
menschenunwürdigen Zustände im Keller. (kleine Zwischeninfo: die Zuschauer
entscheiden, wer nach unten muss) Daraufhin sagt Paul Janke, das einzig kluge
an diesem Abend: „Wenn du denen suggerierst, dass alles scheiße ist, dann
wählen die dich doch erst recht nach unten.“ Wow, richtig kluk, der Paul. Daraufhin
antwortet ihm Claudia natürlich völlig zu Recht: „Is mir doch egal!“ Schade,
dass ihr dann das Ergebnis des Votings doch nicht so egal war. Denn nach zehn
Minuten im Luxus musste sie, nach Ansicht der Zuschauer, dann auch wieder in
das Keller-Drecksloch. Schade, Claudia. Vielleicht solltest du an deiner
Medienpräsenz noch etwas arbeiten.
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