Donnerstag, 27. November 2014

„Nicht dass ich morgen tot aufwache!“

Ich gebe ganz unerschrocken zu: Ich gucke „Ich bin ein Star, holt mich hier raus!“ Eigentlich mache ich um RTL ja den größtmöglichen Bogen, den der Raum hergibt, aber auf das Dschungelcamp freue ich mich jedes Jahr wie Bolle.
RTL ist ja was Trash-TV angeht schon längst der „Dschungelkönig of all times“, bringt der Sender doch so wundervolle Formate wie „die Trovatos“, „Mitten im Leben“ oder „die Schulermittler“ hervor. Jeden Nachmittag kann man sich dort ansehen, wie es bei „ganz normalen“ Menschen zu Hause aussieht und mit welchen Problemen sich diese herumschlagen müssen. Das das ganze „real“ ist, lässt sich ja kaum bestreiten. Ich glaube nicht einmal, dass das einfach nur unterirdisch geschauspielert ist, ich denke, diese sogenannten „Akteure“ SIND einfach so dumm. Das braucht man nicht spielen, wenn man einfach so ist. Wenn ich diese Sendungen sehe, was mir nur für einige Sekunden gelingt, weil mir dann das Essen wieder hoch kommt, frage ich mich immer, welcher Verantwortliche bei RTL sich da wieder mal zu viel weißes Pulver die Nase hochgejagt hat.
Ganz im Gegensatz dazu – das Dschungelcamp. Da wissen alle (Verantwortliche, Moderatoren und Zuschauer), dass das absolut bescheuert ist und dass das (eigentlich) keiner ernst nehmen kann. Naja, ich fürchte, die Kandidaten sind die Einzigen, die das irgendwie ernst nehmen und glauben, dass sie danach karrieremäßig voll durchstarten. Passiert ja auch „oft“ (was machen noch gleich Joey Heindle, Peer Kusmagk, Desiree Nick…)
Am besten finde ich ja Sonja und Daniel. Auch wenn der Brillenträger angeblich, nach eigenen Angaben, zwölf Gagschreiber für seine Witze braucht, bringt er diese doch so souverän rüber, als hätte er sich die selbst ausgedacht.  Und auch Sonja Zietlow sollte ihrem Gagschreiber dieses Jahr wieder ein großzügiges Weihnachtsgeld gönnen. Hat er verdient. Die beiden sind einfach super.
Am besten gefällt mir ja in diesem Jahr die Wendlerin. Ist ja leider schon raus. Das kam aber auch wirklich überraschend ;-) Nachdem er bereits am zweiten Tag sein „Tränen-Pulver“ verschossen hatte und sich immer noch nicht alles um ihn drehte, war ja die logische Konsequenz, dass er als erster gehen muss. Zumal er ja auch sonst seinen Auftritt am Samstag in Iserlohn gar nicht geschafft hätte. Und das wäre tragisch gewesen. Dann wären wohl nicht nur der Veranstalter, sonder auch die 51 Gäste sehr traurig gewesen.
Aber er hat ja zum Glück sein neues Parfum im Camp gelassen, mit dem Larissa dann weiterhin die Spinnen um ihr Bett herum vergiften kann. Scheint mir auch der einzig sinnvolle Nutzen dieses Duftwässerchens zu sein.
Ach ja, Larissa. Mich wundert es sehr, dass noch niemand versucht hat, sie in diesem Badetümpel zu ertränken. Die Campbewohner sind ja zwiegespalten, ob sie das Ganze nur spielt, oder wirklich geistesgestört ist. Winfried Glatzeder lobt ja ihre, sollte es so sein, „Schauspielkünste“. Sie studiert(e) ja schließlich an der „Lee Strasberg Schule“ in New York, wo schon die ganz Großen ihr schauspielerisches Können erlernt haben. Aber mal ganz ehrlich, sollte sie das wirklich nur spielen, frage ich mich, was sie an dieser Schule den ganzen Tag macht? Die Vorstellung, die sie da gibt, erinnert mehr an „Mitten im Leben“, als an großes Hollywood Kino. Die hat nicht nur Pech beim Denken, das Denken kommt im ihrer Lebensplanung gar nicht vor. Vielleicht haben wir ja noch Glück und Melanie Müller schafft es doch noch, sie im Schlaf mit einem Strang aus zusammengeknoteten Palmenblättern zu erwürgen.
Ich bin jedenfalls gespannt, welche menschlichen Abgründe sich im Verlauf des diesjährigen Dschungelcamps noch auftun, ob wir den Glatzenpeter vom Glatzeder nochmal zu sehen kriegen, ob Tanja Schumann doch noch irgendwann anfängt lustig zu werden und ob Julian F.M. Stöckel aus lauter Verzweiflung irgendwann einen der Campbewohner anfällt, um seinen „Druck“ loszuwerden.

Da fällt mir gerade ein, der Wendler hat doch immerhin EINEN unglaublich lustigen Satz gesagt, der vor Ironie ja nur so triefte: „Ich bin ein STAR, holt mich hier raus!“ Bis jetzt das lustigste, was einer der Campbewohner von sich gegeben hat. 

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