Ich gebe ganz unerschrocken zu: Ich gucke „Ich bin ein Star, holt mich
hier raus!“ Eigentlich mache ich um RTL ja den größtmöglichen Bogen, den der
Raum hergibt, aber auf das Dschungelcamp freue ich mich jedes Jahr wie Bolle.
RTL ist ja was Trash-TV angeht schon längst der „Dschungelkönig of all
times“, bringt der Sender doch so wundervolle Formate wie „die Trovatos“,
„Mitten im Leben“ oder „die Schulermittler“ hervor. Jeden Nachmittag kann man
sich dort ansehen, wie es bei „ganz normalen“ Menschen zu Hause aussieht und
mit welchen Problemen sich diese herumschlagen müssen. Das das ganze „real“
ist, lässt sich ja kaum bestreiten. Ich glaube nicht einmal, dass das einfach
nur unterirdisch geschauspielert ist, ich denke, diese sogenannten „Akteure“ SIND
einfach so dumm. Das braucht man nicht spielen, wenn man einfach so ist. Wenn
ich diese Sendungen sehe, was mir nur für einige Sekunden gelingt, weil mir
dann das Essen wieder hoch kommt, frage ich mich immer, welcher Verantwortliche
bei RTL sich da wieder mal zu viel weißes Pulver die Nase hochgejagt hat.
Ganz im Gegensatz dazu – das Dschungelcamp. Da wissen alle (Verantwortliche,
Moderatoren und Zuschauer), dass das absolut bescheuert ist und dass das
(eigentlich) keiner ernst nehmen kann. Naja, ich fürchte, die Kandidaten sind
die Einzigen, die das irgendwie ernst nehmen und glauben, dass sie danach
karrieremäßig voll durchstarten. Passiert ja auch „oft“ (was machen noch gleich
Joey Heindle, Peer Kusmagk, Desiree Nick…)
Am besten finde ich ja Sonja und Daniel. Auch wenn der Brillenträger
angeblich, nach eigenen Angaben, zwölf Gagschreiber für seine Witze braucht,
bringt er diese doch so souverän rüber, als hätte er sich die selbst
ausgedacht. Und auch Sonja Zietlow
sollte ihrem Gagschreiber dieses Jahr wieder ein großzügiges Weihnachtsgeld
gönnen. Hat er verdient. Die beiden sind einfach super.
Am besten gefällt mir ja in diesem Jahr die Wendlerin. Ist ja leider
schon raus. Das kam aber auch wirklich überraschend ;-) Nachdem er bereits am
zweiten Tag sein „Tränen-Pulver“ verschossen hatte und sich immer noch nicht
alles um ihn drehte, war ja die logische Konsequenz, dass er als erster gehen
muss. Zumal er ja auch sonst seinen Auftritt am Samstag in Iserlohn gar nicht
geschafft hätte. Und das wäre tragisch gewesen. Dann wären wohl nicht nur der
Veranstalter, sonder auch die 51 Gäste sehr traurig gewesen.
Aber er hat ja zum Glück sein neues Parfum im Camp gelassen, mit dem
Larissa dann weiterhin die Spinnen um ihr Bett herum vergiften kann. Scheint
mir auch der einzig sinnvolle Nutzen dieses Duftwässerchens zu sein.
Ach ja, Larissa. Mich wundert es sehr, dass noch niemand versucht hat,
sie in diesem Badetümpel zu ertränken. Die Campbewohner sind ja zwiegespalten,
ob sie das Ganze nur spielt, oder wirklich geistesgestört ist. Winfried
Glatzeder lobt ja ihre, sollte es so sein, „Schauspielkünste“. Sie studiert(e)
ja schließlich an der „Lee Strasberg Schule“ in New York, wo schon die ganz Großen
ihr schauspielerisches Können erlernt haben. Aber mal ganz ehrlich, sollte sie
das wirklich nur spielen, frage ich mich, was sie an dieser Schule den ganzen
Tag macht? Die Vorstellung, die sie da gibt, erinnert mehr an „Mitten im
Leben“, als an großes Hollywood Kino. Die hat nicht nur Pech beim Denken, das
Denken kommt im ihrer Lebensplanung gar nicht vor. Vielleicht haben wir ja noch
Glück und Melanie Müller schafft es doch noch, sie im Schlaf mit einem Strang
aus zusammengeknoteten Palmenblättern zu erwürgen.
Ich bin jedenfalls gespannt, welche menschlichen Abgründe sich im
Verlauf des diesjährigen Dschungelcamps noch auftun, ob wir den Glatzenpeter
vom Glatzeder nochmal zu sehen kriegen, ob Tanja Schumann doch noch irgendwann
anfängt lustig zu werden und ob Julian F.M. Stöckel aus lauter Verzweiflung
irgendwann einen der Campbewohner anfällt, um seinen „Druck“ loszuwerden.
Da fällt mir gerade ein, der Wendler hat doch immerhin EINEN unglaublich
lustigen Satz gesagt, der vor Ironie ja nur so triefte: „Ich bin ein STAR, holt
mich hier raus!“ Bis jetzt das lustigste, was einer der Campbewohner von sich
gegeben hat.
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