Donnerstag, 27. November 2014

Beate und Svenja werden gedisst

Und wieder flimmerte eine neue Folge „Schwiegertochter gesucht“ über den Bildschirm. Nachdem ich mich gerade daran gewöhnt hatte, das Honigkuchenpferd Vera Int-Veen in einer vollgeballerten Gartendeko zu bewundern, hat RTL mittlerweile gemerkt dass Herbst ist und stellt ihre beleibte Moderatorin in ein ebenfalls völlig überfülltes Scheunen/Stuben/Landhaus-Etwas, dass die gesamte Herbst-Requisite von RTL beherbergt. Wäre dies noch nicht Schock genug, so erleide ich gleich den nächsten Herzanfall. Vera verkündet, dass dies die vorletzte Folge dieser Staffel ist. Was?! Kommenden Sonntag ist es vorbei?! Das geht gar nicht!! Das muss ich erstmal verarbeiten. Aber kommen wir zu unseren unbeholfenen Junggesellen.
Es geht los im spirituellen Sachsen-Anhalt bei meiner Lieblingskandidatin Svenja, bzw. bei Engelfreund Heiko. Der quatscht gerade mit seinem Engelkumpel Gabriel, während seine Mutter Sigrid den beiden Liebesanwärterinnen Svenja und Nikola-Alexandra das Häkeln näher bringen will. Nikola-Alexandra quatscht den Engelfreunden sowieso total nach dem Mund und will natürlich unbedingt Häkeln lernen. Nachdem sich Svenja mit der Wolle fast stranguliert hat, fragt Sigrid, wie es den bei ihr so geht. Svenja ist ja immer völlig gerade heraus und sagt, dass sie sich da nicht so reindenken kann. Sigrid schlussfolgert, dass es für sie vielleicht zu schwierig ist und Svenja antwortet, dass sie da einfach kein Interesse dran hat. Bäm! So watscht man die Engelverrückten ab. Sie erklärt daraufhin, dass sie chinesische Freunde hat (wo hat sie die wohl kennengelernt) und deshalb in ihrer Freizeit chinesisch lernt. Als Sigrid fragt, ob sie denn auch mal in der Natur spazieren geht, um sich zu artikulieren (an dieser Stelle leider das falsche Verb gewählt, Sigrid) erklärt Svenja, dass sie lieber shoppen geht, als durch den Wald. Ich finde Svenja passt immer besser zu Heiko. Gegensätze ziehen sich ja bekanntlich an. Und ich habe noch nie zwei Menschen gesehen, die gegensätzlicher sind als Svenja und Heiko. Nikola-Alexandra handelt eher nach dem Sprichwort: Gleich und gleich gesellt sich gern. Sie ist NATÜRLICH gerne in der Natur und schaut sich Sonnenuntergänge an. Klar… Auf die Frage, ob sie denn Familienmenschen seien, antwortet Svenja, dass sie auf ihre Eltern im Moment nicht so klar kommt. Nikola-Alexandra hat NATÜRLICH ein total enges Verhältnis zu ihrer Mutter und zufällig sieht es bei Sigrid und Heiko auch ein bisschen so aus wie bei ihrer Mama zu Hause. Ja nee, is klar… Das Make Up Monster erklärt die drei dann auch gleich zu einer Seelenfamilie, während Svenja nur fassungslos daneben sitzt. Ich bin immer noch total gespannt, für wen sich Heiko entscheidet.
Erstmal geht’s zu Beate ins Berauschende Bali. Dort ist dicke Luft. Thomas ist irritiert, weil Beate nicht angemessen auf sein Liebesgeständnis am Pool reagiert hat. In einer Rückblende wird das Desaster dem Zuschauer näher gebracht. Nicht nur Beate, auch ich war etwas verstört, weil der zärtliche Zeitschriftenzusteller sich eher wie ein Psychopath als wie ein verliebter Junggeselle verhält. Da hätte ich an Beates Stelle auch Reißaus genommen. Zumal Thomas auch nur ein Shirt und eine Hose zu haben scheint, die er seit Beginn der Staffel trägt. Vera will da mal aufräumen und sucht Beate und Irene auf. Währenddessen macht der Sensible Sockenträger einen Ritt auf Kühnen Kamelen (lieber Alliterationsexperte: ich liebe Sie).
Es geht weiter ins hoffnungsvolle Holland, wo Muskelpaket Ingo mit seiner Liebsten und seinen Eltern Urlaub macht. Dabei entpuppt sich Lutz als absoluter Hollandkenner und erklärt dem Rest der Familie, dass man die große Mühle auf die Steffi zeigt, große Mühle nennt. Nein, da wären wir jetzt nicht drauf gekommen. Dann gibt Lutz noch einen Holländisch-Kurs, weil er ja schon viele Sommer in Enschede verbracht hat und sich deshalb megamäßig auskennt.
Es geht zu Thommy in die aufregende Alpenrepublik Österreich, wo er seine Schwester, ach nee seine Liebesanwärterin weckt um ihr genussvolle Gaumenfreuden zu bereiten. Ich habe ja nichts gegen Österreicher, aber wie der Thommy redet, geht mir fürchterlich auf den Zeiger. Jedes Mal wenn er „Vaneeeeessa“ sagt, klappen sich mir die Fußnägel hoch. Das ist, nebenbei bemerkt, so ziemlich das einzige was ich von seinem Kauderwelsch überhaupt verstehe.
Vanessa indes wirkt in den Interviews irgendwie als wenn sie etwas zurückgeblieben ist oder einfach den Text, den ihr der RTL-Mitarbeiter hinhält, nicht richtig lesen kann. Der Alliterationsexperte haut auch wieder alles raus was geht: die niedersächsische Naturblondine, der kulinarische Koch, der versierte Verehrer und die extravaganten Eierkuchen. Und das alles innerhalb von 20 Sekunden. Respekt! Danach führen die beiden noch eine tiefgründige Unterhaltung. Auf die Frage was denn Vanessas Lieblingsgericht sei, antwortet sie: Nudeln mit Hackfleischsoße. Woraufhin Thommy erklärt, dass es bei ihm Spaghetti Bolognese heißt. Darauf Vanessa: Ja, bei uns auch. Aber ich nenn das halt so. Ah ja.
Heiko spricht mit seiner Muddi über die bevorstehende Entscheidung. Er hat leider bei „Zvenja“ gar nichts gespürt und die beiden haben ja auch gar keine Gemeinsamkeiten zusammen (Kann man auch Gemeinsamkeiten alleine haben?). Tssss. Gemeinsamkeiten. Wer braucht das denn für eine funktionierende Beziehung? Bei Nikola-Alexandra ist sich Heiko sicher, dass sie von den Engeln gesandt wurde. Was Sigrid auch bestätigt. Da hat „Zvenja“ natürlich keine Chance. Gegen die Engel kommt sie nicht an.
Auf Bali räumt Vera jetzt erstmal auf. Beate will nicht so recht mit der Sprache rausrücken, warum sie sich von  Thomas distanziert. Vera wird ungehalten und erklärt Beate, dass sie nicht der weibliche Bachelor ist (würde Vera das Programm ihres eigenen Senders kennen, wüsste sie dass es in diesem Fall Bachelorette heißt. Nur so nebenbei). Dann bricht es aus Beate heraus und sie erzählt Vera, dass sie erfahren hat, dass Thomas‘ Mutter sie wohl potthässlich findet. Wie bitte, was?! Beate und hässlich?! Das kann ja nur ein schlechter Scherz sein. Und ganz nebenbei: Hat Thomas‘ Mutter sich ihren Sohn mal näher angeguckt? Der ist auch nicht gerade ein Adonis. Die sollte mal schön den Ball flach halten. Tssss. Potthässlich. Also wirklich. Beate ist nicht hässlich, sie ist nur Aussehensauffällig. Vera verordnet Beate eine Aussprache mit Thomas. Die besucht ihn daraufhin in seinem Hotelzimmer. Als sie ihn darauf anspricht, dass seine Mutter sie angeblich grottenhässlich findet, erklärt Thomas, dass sie ein harmloseres Wort gewählt hat, streitet es aber nicht ab. Aber der Funktionshemdenträger ist ein ganzer Kerl und erklärt Beate, dass er seine Mutter in die Schranken gewiesen hat. Man, man, der Thomas. Dann klärt Beate noch ab, dass Händchen-Halten und Küssen okay ist, aber sie die Häufigkeit bestimmen will. Ah ja. Thomas ist damit einverstanden und beide sind wieder froh.
Fitness-Fan Ingo (der natürlich während des Ausfluges standesgemäß ein Handtuch um den Stiernacken trägt) und seine Anhängsel betreten derweil ein Feines Fachgeschäft für Käse. Ingo will den stinkigsten aller stinkigsten Stinkekäse und den dann im Wohnwagen essen. Dann will Ingo noch ein, zwei Flatulenzen abgeben und dann passt das. Dabei grinst er wie ein Honigkuchenpferd. Was ist das bloß für ein geistiger Tiefflieger. Da hat ihn endlich eine genommen und er will im Wohnwagen furzen. Hallo?! Merkt der noch was. Woher seine geringe Intelligenz kommt, wird bald darauf klar, als Lutz sagt, dass Gouda am besten schmeckt, wenn er 24 Monate alt ist. Können aber schon auch zwei Jahre sein, das geht auch. Ähm, ja. Lass ich jetzt mal so stehen. Dafür, dass Lutz am Anfang geprahlt hat, dass er holländisch spricht, hält er sich im Käseladen dezent zurück. Er quatscht den Verkäufer lieber auf Deutsch voll.
In Österreich gehen die beiden süßen Pummel in ihren Schönen Schwimmgewändern erstmal im See baden. Thommy imitiert ein zurückgebliebenes Seemonster, während Vaneeeeesa die rote Boje aus Baywatch nachspielt. Naja, eher zwei Bojen. Dank ihrer riesigen Möppies geht sie auch garantiert nicht unter.
Heiko teilt derweil seinen beiden Ischen mit, dass er sich für Nikola-Alexandra entschieden hat. Svenja ist untröstlich und sagt, sie hätte sich das mit Heiko echt vorstellen können. Ah, ja. Stimmt, die beiden passen auch wirklich zusammen wie Arsch auf Eimer. Dann kombiniert Svenja mit messerscharfem Verstand, dass es dann ja auch keinen Sinn macht, weiter da zu bleiben und sie und ihr Abschiedsgeschenk, der gehäkelte Kitty-Engel machen sich davon. Beim Kofferpacken kommt Heiko dazu und bringt Svenja die Kitty, die sie auf dem Schrank vergessen hat. Svenja erklärt, dass sie die Häkelmuschi nicht mitnehmen will, weil sie ja auch nicht die Schwiegertochter geworden ist so. Sie will sich auch nicht von Sigrid und Nikola-Alexandra verabschieden. Heiko soll sie man einfach grüßen. Im abschließenden Interview mit Svenja (die seit drei Folgen die gleiche Jogginghose trägt) wird mir dann noch einmal klar, warum sie diese Staffel meine Lieblingskandidatin ist. Sie wollte die Kitty-Cat nicht mitnehmen, weil sie sich zwischenzeitlich schon so ein bisschen gedisst fühlte von dem Klübchen da und ihrem Hokus-Pokus. Und vielleicht sind auf die Häkel-Kitty schlechte Wünsche drauf geladen. Ich drücke beide Daumen, dass jetzt viele Verehrer für Svenja anrufen und sie in der nächsten Staffel dann zwei sexy Kerle zu sich einladen darf. Vielleicht wird sie ja auch so ein Dauergast wie Beate. Das wäre ein Traum.
In der atemberaubenden Alpenrepublik veranlasst Thommys behäbiges Herauswuchten aus dem See Vanessa dazu, ein Liedchen für den treuen Tattoofreund anzustimmen. Es sollte was von Yvonne Catterfeld werden, klingt aber eher wie eine Katze, der man auf den Schwanz getreten hat. Thommy lügt und sagt, dass es genau wie bei der Catterfeld geklungen hat. Natürlich… Nach diesem traumhaften Song will Vanessa wissen: Und? Hast du Gefühle so? Kann man nach zwei Tagen schonmal fragen. Völlig untypisch für einen Schwiegertochter-Kandidaten will Thommy nicht gleich um ihre Hand anhalten, sondern will sich alles entwickeln lassen. Langweilig! Eh, Thommy, die Staffel ist nächste Woche vorbei. Lass dir mal was einfallen. Zumindest Pimpern muss doch drin sein…
Währenddessen entdecken Ingo und seine Sippe bei einer Bootstour alte Häuser im englischen-norddeutschen Stil. Wer kennt ihn nicht den englischen-norddeutschen Stil? Den find ich auch am besten. Wie damals zur Kolojalzeit, laut Birgit. Dann brüllen Lutz und Birgit noch eine kleine Yacht an, weil sie glauben dass sich die Geißens darauf verstecken. Richtig, jede Yacht ab 6m Länge gehört nämlich Robert und Carmen. Dann haut der Alliterationsexperte noch einen raus: Das quirlige Quartett genießt sein Liebesglück auf dem schwimmenden Schiff (was machen Schiffe denn sonst?) mit astreiner Aussicht und heißen Küssen. Na, da wollte wohl einer schnell fertig werden. Heiße Küsse? Ich seh keine Alliteration, mein Lieber.
Beate und Thomas erkunden derweil einen balinesischen Tempel. Thomas scheint genauso vielen Englischkenntnisse zu haben wie Beate und fragt sich was „Holy Spring Water“ wohl heißt. Er schlussfolgert, irgendwas mit Wasser und ordert die Prozedur für „Me and She“. Dann ordert er noch in seinem besten Englisch zwei Papiervogel mit den Worten: Fiffti sausänd for se börds.  
Am Schluss muss bei Heiko ja noch das Gästezimmer, nach dem Auszug von Svenja, gereinigt werden. Das geht bei den spirituellen Deppen aber nicht mit Schrubber und Staubsauger, sondern mittels Herumwedeln mit den Händen. Spirituell reinigen nennt sich das Ganze.  Da der durchschnittliche RTL-Zuschauer damit herzlich wenig anfangen kann, blendet RTL mal wieder die Raketenfontänen in den Händen ein und lässt Nikola-Alexandra imaginären blauen Nebel wegwischen. Im Hintergrund läuft dazu „May it be“ von Enya. Hach, RTL, ihr seid so herrlich subtil. Kaum zu fassen. Ich denke, ich probiere diese Reinigungsmethode auch mal aus. Vielleicht schaffen die Engel neben negativer Energie auch noch den Staub und die Haare weg. Wir werden sehen.
Die Engel sagen Heiko dann noch, dass er in dieser Nacht im gleichen Raum wie Nikola-Alexandra schlafen soll. Is klar, die Engel… Die Energien sollen weiter verschmelzen. Jaja… die Energien…Das wollten die Engeln einfach. Achso.

Das war’s auch schon wieder. Nächste Woche ist ja leider die letzte Sendung. Schade… Aber vielleicht kommt ja bald wieder „Schwer verliebt“. Das ist mindestens genauso doof. Daumen drücken. 

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